Meghan und Harry vs. Buckingham PalaceBei den Royals fliegen die Fetzen
Meghan Markle wirft dem Palast üble Machenschaften vor. Dieser will den Klagen früherer Mitarbeiterinnen der Herzogin nachgehen. Unterdessen wurde Prinz Philip am Herzen operiert.
Jetzt wird es ernst bei den Zerwürfnissen im Hause Windsor. Vornehm ausgedrückt haben die Betreffenden «die Samthandschuhe abgestreift».
Der Buckingham-Palast nämlich will nunmehr alte Beschuldigungen neu aufgreifen und untersuchen lassen, die frühere Mitarbeiterinnen Meghan Markles gegen die Herzogin von Sussex erhoben haben. Meghan ihrerseits sieht keinen Grund mehr, länger zu schweigen, solange das Königshaus Unwahres verbreite über sie und Prinz Harry, ihren Mann.
Gefährlich eskaliert sind die seit längerem vorhandenen Spannungen im Hause Windsor in Erwartung eines zweistündigen Fernsehinterviews des US-Talkshow-Stars Oprah Winfrey mit Harry und Meghan, das am kommenden Sonntag in den USA und tags darauf auch in Grossbritannien ausgestrahlt werden soll.
Bekannt war bisher, dass Prinz Harry in der bereits aufgenommenen Sendung erneut die britische Presse angegriffen hat, der er schon in der Vergangenheit mehrfach vorwarf, Meghan – ganz wie früher seiner Mutter Diana – das Leben zur Hölle gemacht zu haben. Im Grunde hätten üble Medienpraktiken in London Meghan und ihn aus England vertrieben, hat Harry erklärt.
«Ständig falsche Informationen über uns»
Ein sehr viel brisanterer Auszug aus der Talkshow zeigt nun aber, dass Meghan im Gespräch mit Winfrey auch die Windsors selbst und die Monarchie, die sie repräsentieren, attackiert. Buckingham Palace könne ja wohl nicht erwarten, dass sie und Harry «einfach stillhalten» würden, wenn «die Firma» – das Königshaus – sich «aktiv» daran beteilige, «ständig falsche Informationen über uns in die Welt zu setzen», sagte sie.
Allein schon mit dieser Bemerkung gab die Herzogin von Sussex zu erkennen, dass nun nicht mehr mit Zurückhaltung von ihrer Seite zu rechnen ist. Am Sonntag erwartet man in London mehr Attacken dieser Art.
In der Talkshow sollte Ex-Filmschauspielerin Meghan, die mit Winfrey gut befreundet ist und mit Harry und Söhnchen Archie im vorigen März nach Nordamerika zurückkehrte, ausführlich über ihr Leben bei Hofe und ihren Weggang aus London berichten. Harry nimmt an der Sendung offenbar nur gegen Ende teil.
Belastendes Material gegen Meghan
Wenig Rücksicht auf Verluste nimmt man inzwischen freilich auch «auf der Gegenseite». Nachdem die königstreue Londoner «Times» diese Woche alte Klagen über das Verhalten Meghans im Umgang mit Mitarbeitern wieder ausgegraben hatte, kündigte der Buckingham-Palast prompt eine offizielle Untersuchung dieser Vorwürfe an.
Angeblich soll Meghan in ihrer Zeit in Kensington Palace, nach ihrer Hochzeit mit Harry 2018, zwei persönliche Assistentinnen derart schikaniert und unter Druck gesetzt haben, dass sie kündigten. Ein dritter Mitarbeiter, der sich ebenfalls schlecht behandelt fühlte, soll wenig später auch abgegangen sein.
Diese Beschuldigungen gegen Meghan will man bei Hofe nun, zweieinhalb Jahre später, in aller Form unter die Lupe nehmen. Frühere und gegenwärtige Bedienstete sollen Aussagen machen über das an die «Times» gegebene «belastende» Material.
Eine langjährige Hofberichterstatterin will nie «eine so offene Feindseligkeit» gesehen haben.
Anwälte der «Sussexes» haben der «Times» bereits vorgeworfen, sie habe sich vom Königshaus «benutzen lassen» zur Weitergabe «völlig falscher Darstellungen». Ein Sprecher des Paares fügte hinzu: «Nennen wir die Sache doch beim Namen – dies ist eine kalkulierte Schmierkampagne, die auf irreführenden und schädlichen Missinformationen beruht.»
Offenkundig bezwecke diese Initiative, rasch noch Meghans Ruf zu schädigen, «bevor sie und der Herzog offen und ehrlich über ihre Erfahrungen der letzten Jahre sprechen». Meghan selbst liess versichern, sie sei «tiefbetrübt von dieser jüngsten üblen Nachrede», zumal sie selbst, wie jedermann wisse, zum Opfer von Druck und Schikane geworden sei.
Britische Kommentatoren zeigten sich verblüfft von dem neuerdings unversöhnlichen Ton auf beiden Seiten. «Ich kann mich an keinen Zeitpunkt erinnern, an dem wir je eine so offene Feindseligkeit gesehen hätten», meinte Victoria Murphy, eine langjährige Londoner Hofberichterstatterin.
Erfolgreiche Operation
Unterdessen wurde aus dem Buckingham-Palast berichtet, die Royals hätten «an wahrhaft Wichtigeres» zu denken als an eine Talkshow mit Harry und Meghan. Prinz Philip, der 99-jährige Gemahl der Königin, wurde am Donnerstag am Herz operiert, nachdem er sich bereits 16 Tage lang in Spitalbehandlung befand.
Er wurde zuletzt in die Londoner St.-Barts-Klinik verlegt, die unter anderem auf Herzprobleme spezialisiert ist. Die Operation sei erfolgreich verlaufen, hiess es gestern. Philip werde aber noch «einige Tage» zur Beobachtung in der Klinik sein.
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