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Stylistin soll im Schloss wohnen
Die Queen hat jetzt eine Mitbewohnerin

Natürlich weiss sie, wie man seinen Kopf angemessen bedeckt: Angela Kelly ist die Stylistin der Queen und deren engste Freundin.
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Sie würde beim Umgang mit der Queen «bestimmte Grenzen nie überschreiten», sagte Angela Kelly einmal der britischen Zeitung «The Daily Telegraph»: «Dafür habe ich viel zu viel Ehrfurcht vor ihr.» Welche Grenzen das sind, liess sie offen. Klar ist jedoch: Trotz aller Ehrfurcht betrachten die 96-jährige britische Monarchin Elizabeth II. und ihre 69-jährige Stylistin und dresser Angela Kelly einander dem Vernehmen nach als «beste Freundinnen».

Seit 1994 berät Kelly die Queen in Kleidungsfragen. Auch das sonnengelbe Kostüm, das Elizabeth am vergangenen Dienstag bei der Eröffnung der neuen Londoner U-Bahn-Linie «Elizabeth Line» trug, dürfte sie auf Anraten ihrer Ankleidedame gewählt haben. Es war perfekt auf die lilafarbenen Stationsschilder abgestimmt.

Farblich abgestimmt: Die Queen im sonnengelben Kostüm.  

In der vergangenen Woche ist Angela Kelly, wie das Boulevardblatt «The Sun» berichtete, nach Schloss Windsor umgezogen. Die Queen hatte in jüngster Zeit Mobilitätsprobleme gehabt, die sie zuletzt auch davon abhielten, an der feierlichen Parlamentseröffnung teilzunehmen. Die in den britischen Medien oft als «engste königliche Vertraute» titulierte Modedesignerin soll nun in einer Suite neben dem Privatquartier der Queen wohnen.

Sie war Teil der Isolationsblase

Es ist bereits das zweite Mal, dass Kelly als Dauergast auf Windsor wohnt. Bereits während der Corona-Lockdowns 2020 und 2021 war Kelly Teil der «Royalen Isolationsblase» und assistierte ihrer royalen Freundin täglich. Einigen Berichten zufolge schnitt Kelly der Monarchin sogar die Haare, als das übliche Protokoll nicht eingehalten werden konnte, und leistete ihr Gesellschaft.

Immer wieder ist der immense Klassenunterschied zwischen den beiden Frauen kommentiert worden. Angela Kelly wurde in Liverpool geboren, ihr Vater war ein irischstämmiger Hafenarbeiter. Doch so ungewöhnlich ist das nicht: Bereits Kellys Vorgängerin, Margaret «Bobo» MacDonald, stammte aus einfachen Verhältnissen. Die Tochter eines schottischen Eisenbahners war zunächst das Kindermädchen der jungen Elizabeth und wurde später zu «The Queen's Dresser» ernannt. Sie diente der Königin 67 Jahre lang, bis sie 1993 im Alter von 89 Jahren starb.

Angela Kelly beerbte MacDonald im folgenden Jahr. Seitdem lautet ihr offizieller Titel «Persönliche Assistentin, Beraterin und Kuratorin Ihrer Majestät der Königin» – und als solche ist sie für Schmuck, Insignien und Garderobe der Monarchin zuständig. Zudem inspiziert sie vor königlichen Besuchen die jeweiligen Veranstaltungsorte und achtet auf die symbolische Bedeutung der Farben ihrer Garderobe.

Die Queen und ihr Schuh-Problem

2006 ernannte die Königin Kelly zum Mitglied des Königlichen Viktorianischen Ordens, der von der Königin verliehen wird, um Menschen zu ehren und anzuerkennen, die der königlichen Familie gedient haben. Sechs Jahre darauf wurde sie sogar zum Leutnant befördert. Zudem ist sie Trägerin der «Royal Household Long and Faithful Service Medal» für ihren treuen Dienst an der königlichen Familie.

Vor allem aber ist Kelly in den Jahren eine Freundin der Königin geworden. Sie selbst hat ihr Verhältnis als das «zweier typischer Frauen» bezeichnet, die «über Kleidung, Make-up und Schmuck diskutieren». Aber Kelly war der Queen offenbar vor allem in jüngster Zeit eine grosse Stütze, gerade nach dem Tod von deren Mann Prinz Philip.

Modeaffine Frauen unter sich: Caroline Rush, Chefin der britischen Modevereinigung, die Queen, Vogue-Chefin Anna Wintour und Angela Kelly an einem Anlass 2018. 

In der vergangenen Woche kam eine aktualisierte Fassung ihres Buchs «The Other Side of the Coin: The Queen, the Dresser and the Wardrobe» heraus. Die Neuauflage enthält Details darüber, wie die Königin mit dem Lockdown und dem Verlust ihres Mannes umging.

In diesem Buch verrät Kelly auch ein besonderes persönliches Detail. Es sei schon öfter in der Presse berichtet worden, das eine Dienerin die Schuhe Ihrer Majestät eintrage, um sicherzustellen, dass sie bequem sitzen. «Und ja, diese Dienerin bin ich», so Kelly. Die Königin habe einfach sehr wenig Zeit für sich selbst und gar keine Zeit, ihre eigenen Schuhe einzutragen: «Da wir die gleiche Schuhgrösse haben», so Kelly, «ergibt diese Vorgehensweise den meisten Sinn.»