Bundesliga-RückkehrSchalke heisst jetzt 0:4 - der Bundesliga-Neustart im Ticker
Borussia Dortmund lässt den Schalkern im Revierderby keine Chance. Freiburg holt bei Leipzig einen Punkt.
In der ersten Bundesliga spielten:
TSG Hoffenheim - Hertha Berlin 0:3. (Tore: 58. Akpoguma (Eigentor) 0:1. 60. Ibisevic 0:2. 74. Cunha 0:3.)
FC Augsburg - VfL Wolfsburg 1:2. (Tore: 43. Steffen 0:1. 54. Brooks (Eigentor) 1:1. 91. Ginczek 1:2).
Borussia Dortmund - Schalke 04 4:0. (Tore: 29. Haaland 1:0. 45. Guerreiro 2:0. 48. Hazard 3:0. 63. Guerreiro 4:0.)
Fortuna Düsseldorf - Paderborn 0:0.
RB Leipzig - SC Freiburg 1:1.(Tore: 34. Gulde 0:1. 77. Poulsen 1:1.)
Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 1:3 (Tore: 1. Pléa 0:1. 7. Thuram 0:2. 73. Bensebaini (Penalty ) 0:3. 81. Silva 1:3.)
In der zweiten Bundesliga spielten:
SSV Jahn Regensburg - Holstein Kiel 2:2
VfL Bochum - 1. FC Heidenheim 3:0
Erzgebirge Aue - SV Sandhausen 3:1
Karlsruher SC - SV Darmstadt 2:0
Gladbach schlägt Frankfurt klar
Alassane Pléa hat Borussia Mönchengladbach mit dem zweitschnellsten Tor der Vereinsgeschichte den Weg zum erfolgreichen Neustart in der Bundesliga geebnet. Beim 3:1 (2:0)-Auswärtssieg gegen Eintracht Frankfurt traf der Franzose am Samstag bereits nach 36 Sekunden zur Führung für die Fohlen-Elf. Marcus Thuram (7. Minute) und Ramy Bensebaini (73./Penalty) erzielten die weiteren Tore für die Borussia, die in der Tabelle mit 52 Punkten an RB Leipzig (51) vorbei auf Rang drei vorrückte.
«Die ersten zehn Minuten von uns waren überragend», lobte Keeper Yann Sommer und versicherte: «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.» Die Gladbacher hatten auch das letzte Bundesliga-Spiel vor der Corona-Pause vor leeren Rängen in Köln für sich entschieden. Neben Sommer standen auch Nico Elvedi und Breel Embolo in der Startformation. Der Stürmer war dabei an der Entstehung des 1:0 beteiligt und holte den Penalty heraus, den Bensebaini schliesslich verwandelte.
Auch die Eintracht machte dort weiter, wo sie vor der Auszeit im Europa-League-Geisterspiel gegen den FC Basel (0:3) aufgehört hatte. Die Hessen, für die André Silva (81.) traf, haben als 13. jetzt nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. «Die Dinge, die wir falsch gemacht haben, das hat nichts mit dem Publikum zu tun. Das hat mit der Konzentration zu tun», sagte Torwart Kevin Trapp. Abwehrhüne Martin Hinteregger bekannte: «Wir haben die ersten Minuten ein bisschen verschlafen.»
So ist sie also, diese Geisterbundesliga
Jetzt sind sie also durch, die ersten Spiele der Geisterbundesliga. Unverändert ist nach der Pause die miserable Form von Schalke 04, das seinen Auftritt im Rervierderby bei Borussia Dortmund voll in den Sand gesetzt hat. Anders gesagt: Schalke heisst jetzt 0:4.
Und auch der VAR ist so, wie wir ihn aus der Zeit von vor dem Shutdown gewohnt sind. Ärgerlich für jene, gegen die die Entscheidung fällt. Diesmal hat es die Freiburger getroffen, die wegen einem Zentimeterentscheid um ihren 2:1-Siegtreffer in Leipzig gebracht worden sind.
Der ganze Rest? Ist doch noch sehr gewöhnungsbedürftig. Der Jubel zum Beispiel. Spieler, die sich fast schon zwangsneurotisch unter Kontrolle halten, wenn sie gerade ein Tor im Derby geschossen haben. Ellbogen-Tatscher hier, Ellbogen-Tatscher dort.
Ausser natürlich die Spieler von Hertha BSC Berlin, bei denen Vedad Ibisevic gleich zweimal einem Mitspieler um den Hals fiel. Irgendwie passend, dass es ausgerechnet die Berliner waren, die die Jubel-Regel brachen. Schon letzte Woche waren sie durch den Video-Beweis ihres eigenen Spielers Salomon Kalou dabei ertappt worden, wie sie die Corona-Vorschriften der Liga frisch-fröhlich missachteten. Sanktionen drohen dem Club offenbar keine, so teilte es ein Sprecher der Liga noch am gleichen Abend mit.
Mbabu mit Assist, Steffen trifft
Ansonsten schien es fast, als ob sich die Profis davor gefürchtet hätten, dass sie für einen extravaganten Jubel vor das moralische Corona-Tribunal geschleppt würden. Nach dem Motto: Diese verwöhnten Millionäre! Jetzt verbrauchen sie schon die Hälfte aller vorhandenen Corona-Tests. Und dann verbringen sie ihre Zeit im Hotel auch noch sinnlos damit, sich einen Torjubel auszudenken.
Und der Ton erst! In Dortmund klang es so, als ob das Spiel in einer Echo-Kammer stattfinden würde. Nach den Toren wurden Fanlieder ab Konserve eingespielt. Das klang irgendwie nicht richtig. In Leipzig dagegen liess man den Stadionspeaker ins leere Stadion sprechen - und liess Tormusik ab. Vermutlich auch etwas, das man sich sparen könnte.
Was den sportlichen Gehalt betrifft: Immerhin scheinen die Schweizer in Form zu sein. Renato Steffen schiesst ein Kopftor aus 14 Metern. Manuel Akanji und Roman Bürki spielen hinten zu Null. Kevin Mbabu gibt einen Assist.
Waren die Spiele gleich gut wie Partien mit Zuschauern? Vermutlich waren sie schlicht so intensiv, wie sie es nach einer derart langen Wettkampfpause sein konnten. Es fehlte einem als TV-Zuschauer aber die Rückversicherung durch die Tonkulisse. Wenn ein Hakimi die rechte Seite entlang rennt, wirkt er schlicht langsamer, als wenn dazu noch 80'000 Menschen brüllen.
Anders gesagt: Wenn Dortmund vor leerer Kulisse gut spielt, sieht es nur punktuell attraktiv aus. Und tritt Schalke schwach auf, wirkt es schnell erbärmlich.
Will man sich an diesen Geisterfussball gewöhnen? Es geht derzeit halt nicht anders. Aber grundsätzlich: eher nicht.
Brandts Spass
«Ein wenig Spass hatten wir schon», findet Julian Brandt nach dem Start in die Geister-Bundesliga. Vielleicht seien seine Dortmunder gegenüber den Schalkern sogar etwas im Vorteil gewesen nach der Erfahrung eines Spiels im leeren Parc des Princes in der Champions League: «Wir wussten, wie es sich anfühlt, in so einer Leere zu spielen.»
Dass die Dortmunder sich nach dem Sieg vor die leere Fankurve stellten, um sich symbolisch zu bedanken, sei «spontan» gewesen: «Man ist erfinderisch, wenn man gewinnt.» Und nein, es sei nicht einfach, sich beim Torjubel derart zurück zu halten, wie es derzeit die Regeln der DFL verlangen. «Es ist schon schwer, sich im Jubel zurück zu halten. Ich weiss nicht, wie die Emotionen gewesen wären, wenn in der 93. Minute das 1:0 gefallen wäre.»
Aus, aus, aus II
Bei mir gabs ein wenig Nachspielzeit. Aber vorbei ist es jetzt auch, alle Spiele sind vorbei.
Aus, aus, aus!
Keine Ahnung, ob wegen Covid-19 auch die Nachspielzeit gestrichen wurde in der Bundesliga. Auf jeden Fall wird hier nach exakt 90 Minuten abgepfiffen. Die Schalker besetzen jetzt schon clever die Duschen im Signal Idua Park. Und die Dortmunder gehen im Zwei-Meter-Jubelabstand vor der «Wand» in der jetzt normalerweise 25'000 Fans jubeln würden. Und zum Abschluss gibt es hier noch das 4:0 Dortmunds:
Tor: Augsburg - Wolfsburg 1:2.
Dafür passiert bei mir noch etwas! Mbabu wie zu seinen besten YB-Zeiten! Er lässt seinen Gegner mit viel Speed stehen, flankt dann flach und scharf in den Strafraum. Ginczek trifft zum 2:1, und das mitten in der Nachspielzeit.
Duschen jetzt
Das Spiel biegt jetzt in Richtung Einzeldusche ein. Die Dortmunder wollen nicht, dass ihre Trikots jetzt noch all zu dreckig werden. Vermutlich, weil sie die wegen Corona und so selbst waschen müssen. Und die Schalker überlegen sich vermutlich, wie sie am besten den Stau vor der Dusche umgehen können.
Sancho kommt
Das wird die Dortmunder Fans freuen: Jadon Sancho kommt für Thorgan Hazard. Der Beweis, dass der Engländer also demnächst als ganz fit gelten darf.
Die Schalker dagegen werden jetzt davor zittern, dass sich Sancho noch ein wenig beweisen will. Mit einem Tor etwa. Oder zwei. Was gegen diese bedauernswerten Spieler aus Gelsenkirchen durchaus möglich scheint.
Tor! Leipzig - Freiburg 1:1
In Leipzig ertönt wieder Musik. Diesmal ist es aber nicht der grundehrliche deutsche Schlager, sondern die Tormusik. Poulsen steigt nach Kampl-Flanke hoch und erzielt per Kopf das 1:1. Davor hatte sein Team zig Top-Chancen liegenlassen.
Tor! Hoffenheim - Hertha 0:3
Das hat er bestimmt bei Sion gelernt! Wunderbar, wie sich Matheus Cunha an der Seitenlinie durchsetzt, der Grundlinie entlang marschiert und einschiesst. Ibisevic ist begeistert und umarmt den Kollegen stürmisch. Aber bei Hertha haben sie es ja eh nicht so mit Corona-Regeln. Cunha selbst ist es etwas unangenehm.
Leonardo wer?
Leonardo Balerdi erhält seinen erst zweiten Einsatz in der Bundesliga. Der Junge ist 21 und in einem Ort mit dem wunderbaren Namen Villa Mercedes geboren. Und richtig, das liegt in Argentinien. Balerdi ist eigentlich Innenverteidiger und damit ein möglicher Konkurrent für unseren Winterthurer Akanji. Heute spielt Balerdi aber im zentralen Mittelfeld. Was dann doch etwas darüber aussagt, ob Lussiääh Faffre die Herren Can und Witsel vielleicht nicht doch etwas vermisst.
Das Bild unten zeigt Balerdi in seiner Heimat mit einem unbekannten Fan.
Hoffenheim - Hertha 0:2
Wir sind ein Schweizer weniger in der Bundesliga. Steven Zuber muss raus, Jacob Brunn Larsen kommt für ihn.
Lussiäh Faffre
«Lussiäh Faffre wird gleich wechseln», meldet Sky. Und wir wissen trotzdem alle, wer gemeint ist, oder? Also, bei Dortmund kommt Balerdi für Delaney. Und das 3:0 von Hazard haben wir auch noch:
Hier spielt die Musik
Achtung, gleich kommt die Namenswitz-Polizei. Aber bevor sie da ist, feuern wir noch das hier ab: Schalke hat Wagner und Schubert - aber die Musik spielt in Dortmund.
A propos Musik. Das hier passt heute auch gut:
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Can, Witsel, Sancho?
Vor der Partie hatte es in Dortmund Befürchtungen gegeben, dass die Defensive Probleme bekommen könnte. Schliesslich fehlen dem Team mit Axel Witsel und Emre Can zwei Zweikampfstarke Spieler im zentralen Mittelfeld. Aber Schalke ist schlicht zu schwach, um wirklich testen zu können, wie gut die Dortmunder Verteidigung wirklich ist.
Und wer vier Tore schiesst, der kann für einmal sogar auf einen Jadon Sancho verzichten, der nach Muskelproblemen heute noch geschont wird.
Tor! Dortmund - Schalke 4:0
62. Minute. Und wieder trifft Guerreiro. Brandt nach links auf Guerreiro, der zieht in die Mitte, sucht und findet den Doppelpass mit Haaland und trifft mit dem Aussenrist.
Es ist jetzt eine Watsche für schon recht schlechte Schalker.
Tor: Hoffenheim - Hertha 0:2.
Vor einigen Tagen hat Vedad Ibisevic in einem Live-Video von Teamkollege Salomon Kalou über die Clubführung gewettert. Er habe zu wenig Lohn bekommen und werde zu den Bossen gehen und fragen, ob sie ihn denn verarschen wollen. Ob er das gemacht hat? Wissen wir nicht. Aber wir wissen: Er sorgt für den Hertha-Doppelschlag, schöne Flanke von Mittelstädt, Ibisevic trifft per Kopf.
Tor: Hoffenheim - Hertha 0:1
Pekarik macht eigentlich vieles falsch. Er zieht ab, aus etwa 25 Metern. Der Ball droht, weit am Tor vorbeizufliegen. Aber Akpoguma macht dem Gegner den Gefallen und hält den Fuss rein. Das nächste Eigentor, Hertha führt bei Bruno Labbadias Debüt 1:0.
Tor! Ausgburg - Wolfsburg 1:1
Ganz kurios. Brooks köpfelt auf das eigene Tor, Casteels macht sein bestes und lenkt den Ball an die Latte. Von dort kriegt er in direkt an den Kopf, verliert die Orientierung, Jedvaj greift ein und macht das 1:1. Allerdings ist nicht ganz klar, ob der Ball schon vor Jedvajs Intervention hinter der Linie war. Offiziell gewertet wird es als Eigentor durch Brooks.
Schalker Goaliefrage
Vor ein paar Wochen hat Schalkes Trainer David Wagner seinen Goalie Markus Schubert als «alternativlos» bezeichnet. Dies, weil Alexander Nübel per Ende Saison zu den Bayern wechseln wird. Ob Wagner nach dem heutigen Spiel immer noch so denkt?
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