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Die heikle Frage um das richtige Thalwil

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Es ist wie immer im Leben: Finessen machen den Unterschied. Im Falle des Falles Thalwil ist diese Finesse aber eine besonders relevante. Es geht um nichts Geringeres als die Frage der korrekten Aussprache des Dorfnamens. Dem aufmerksamen Zuhörer fällt nämlich auf: Es gibt nicht das Thalwil. Es existieren mehrere.

Auszumachen ist zum einen die Gruppe jener Dorfbewohner, die die Stimme auf der hinteren Silbe «wil» anheben. Diese Spezies ist in der Gemeinde weit verbreitet. Häufig zu hören ist aber auch die gegenteilige Betonung. In diesem Fall wird das a der ersten Silbe prononciert. Aus Sicht der Sprachwissenschaft ist der Fall hochinteressant. Für den sozialen Zusammenhalt im Dorf aber birgt er Zündstoff. Die unterschiedlichen Varianten teilen das Dorf – ohne es zu merken – in zwei Lager. Die Sprachgrenze an der Silbentrennung unterteilt sie quasi in Hinter- und Vorder-Thalwiler. Die heikle Frage, welche Betonung die richtige ist, ist bis dato ungeklärt.

Was die Situation nicht besser macht, ist die Tatsache, dass neben den genannten Versionen eine weitere hinzugekommen ist. Böse Zungen behaupten, sie sei von den vielen Neuzuzügern eingeschleppt worden. Es handelt sich dabei um die Aussprache, bei welcher das h übermässig stark betont wird. (Das Gurgeli wird in ungesundem Masse beansprucht.) Zur Verteidigung der sich outenden Neuzuzüger sei erwähnt, dass die h-Variante auch in den Radiospots eines örtlichen Sportartikelgeschäfts und einer Coiffeurkette vorkommt.

Die Frage der richtigen Aussprache von Thalwil bedarf nun der endgültigen Klärung. Geschehen soll dies in einem würdigen Rahmen. Ein geeigneter Zeitpunkt dafür kommt schon bald: an der Freiluft-Gemeindeversammlung vom 26. Juni, genannt Landsgemeinde. Wir stellen hiermit Antrag auf Abstimmung.