Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Die Hassliebe zu den roten Tenniscourts in Stäfa

Die öffentlichen Tennisplätze auf dem Frohberg sind sicherlich nicht mehr in bestem Zustand – aber vielleicht macht genau das ihren Kultstatus aus.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Den Frohberg darf man getrost als sportliches Epizentrum von Hombrechtikon und Stäfa bezeichnen. Hier rollt und springt der Ball sieben Tage die Woche, ob auf dem Rasen des Fussballclubs, den Courts des Tennisvereins oder in der «Halle für alle». Es ist jedoch nicht nur das Vereinstreiben, das die Sportbegeisterten auf die Ebene oberhalb des Zürichsees zieht. Da sind auch noch diese roten Tennisplätze. Fünf hat es an der Zahl, plus eine Ballwand.

Das Besondere daran? Die Plätze sind gratis und öffentlich zugänglich. Eine Rarität, ja fast schon ein Unikat in der heutigen Zeit, bedenkt man, dass jeder, der in diesen Tagen eine Stunde Tennis spielen will, online zuerst eine Reservation tätigen und dafür tief ins Portemonnaie greifen muss. Auf dem Frohberg ist dem nicht so. Die Courts werden seit vielen Jahren von der Gemeinde betrieben – nur sieht man das ihnen auch an.

Viel Pflege haben sie in den letzten Jahren augenscheinlich nicht erhalten. Die rote Unterlage ist an einigen Stellen abgetragen. Die Auffangnetze hängen teils derart lose, dass sie ihren Zweck so gut erfüllen wie ein Auto ohne Räder. Wer auf dem mittleren Court spielen will, muss die Spielfeldgrössen genaustens kennen, fehlen doch sowohl die Linien für das T-Feld wie auch für das Doppelfeld. Und wer die Ballwand benützt, muss nicht nur aufpassen, dass der Ball nicht darüber- oder danebensegelt, sondern auch, dass er nicht auf einem der Fussballplätze landet.

Zu stören scheint all dies jedoch niemanden. Die Plätze sind auch jetzt im Herbst gut besucht –  und zudem über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Als Hombrechtiker wird man denn gar in Uster auf die Courts angesprochen. Und es würde nicht verwundern, stünde eines Tages gar Neo-Rapperswiler Roger Federer an der Ballwand.