Die grosse Geste der Bencic-Gegnerin
Naomi Osaka zollte US-Wunderkind Cori Gauff Respekt, indem sie sie zum Siegerinterview mitnahm. Als Nächste versucht Belinda Bencic, sie zu schlagen.
Im Spiel zeigte Naomi Osaka keinerlei Mitleid mit der 15-jährigen Cori Gauff. Sie fegte die Amerikanerin im Scheinwerferlicht des Arthur Ashe Stadiums 6:3, 6:0 vom Court. Es war eine 65-minütige Lektion für Gauff, die von vielen als baldige Grand-Slam-Siegerin gesehen wird. Nach dem Matchball zeigte Osaka dann aber eine grosse Geste: Sie lud Gauff ein, am Platzinterview mit der Siegerin teilzunehmen. Weil sie es verdient habe, sich vom Publikum verabschieden zu dürfen, wie die Japanerin erklärte.
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Anderen wäre dies vielleicht als Arroganz ausgelegt worden. Bei Osaka schwang davon aber keine Spur mit. Sie freute sich schlicht, dass Gauff, mit der sie in Florida Seite an Seite trainierte, inzwischen schon so weit gekommen ist. Und weil sie das so berührte, vergoss die 21-Jährige im Interview sogar einige Tränen. Wie zuvor natürlich auch Gauff, die nicht recht wusste, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
Später fand die junge Amerikanerin, die im Portfolio der Federer-Agentur «Team8» figuriert, kluge Worte: «Osaka zeigte, dass sie eine Athletin ist im wahrsten Sinne des Wortes. Für mich ist die Definition einer Athletin die, dass dies jemand ist, der dich auf dem Court wie der schlimmste Feind behandelt, neben dem Court aber wie dein bester Freund. Genau das tat sie heute.»
Bencic kampflos im Achtelfinal
Als Nächste versucht sich Belinda Bencic am Montag daran, die Titelverteidigerin und Nummer 1 zu schlagen. Die Ostschweizerin kam kampflos in den Achtelfinal, weil ihre Gegnerin Annett Kontaveit (ATP 21) an einer Viruserkrankung litt. Normalerweise wünscht man sich kein Forfait, um nicht aus dem Rhythmus zu fallen. Doch Bencic, die immer noch leicht an den Folgen ihrer Fersenentzündung leidet, dürfte diese Pause gerade recht gekommen sein.
Osaka war mit Knieproblemen ins US Open gestiegen, hat sich nun aber in Form gespielt. An Grand Slams auf Hartplatz hat sie inzwischen 17 Spiele in Folge gewonnen – ihre Serie reicht zurück ans US Open 2018. Doch Bencic weiss, wie man Osaka schlägt, sie hat dies in diesem Jahr schon zweimal bewiesen: in Indian Wells auf Hartplatz (Achtelfinal) und in Madrid (Viertelfinal) auf Sand.
Sie habe aber Vertrauen, dass sie ihr Niveau weiter steigern könne, sagte Osaka, und fügte schmunzelnd an: «Die letzten beiden Male, als ich im Achtelfinal eines Grand Slams stand, habe ich es gewonnen.» Sie scheint kein Problem damit zu haben, sich noch ein bisschen mehr Druck aufzubürden.
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