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Meinung

Kolumne «Kürzlich erschienen»
Die Fratze des Versagens schwebt über allem

In Peter Burkhards Werk «Der vergessliche Tod» werden viele düstere Themen angeschnitten. 
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Der ehemalige Wädenswiler Friedensrichter Peter Burkhard hat kürzlich sein erstes Buch veröffentlicht. Oft behandelt er dunkle Themen in seinen skurrilen Kurzgeschichten, wie etwa den Tod oder Gewalt gegenüber Kindern. Ebenso wenig schreckt Burkhard davor zurück, erotische Szenen in seine Texte einfliessen zu lassen. Dennoch hadern die Protagonisten hauptsächlich mit ihrem Versagen im Leben. 

Beispielhaft für das Gesamtwerk steht die Titelgeschichte «Der vergessliche Tod». Wie die allermeisten der 19 Kurzgeschichten ist sie 7 Seiten lang und behandelt die Themen Tod und Versagen im Leben. Der personale Erzähler bezeichnet den Hauptprotagonisten Ben selber als «Mister Mittelmass». Dieser habe Schwierigkeiten, am Morgen in den Spiegel zu schauen. Er ist deshalb auch in Behandlung bei einem Arzt. 

Eines Nachts klingelt es bei ihm an der Tür, und ein Mann steht davor. Später stellt sich heraus, dass diese Person der Tod ist. Ben, der in seinem Leben nie etwas konsequent durchgezogen hat, möchte nun den Mut aufbringen, um dem Tod zu sagen, dass er nicht mehr leben will. Doch sein Lebensende scheitert an der Vergesslichkeit des Todes. Dieser hat nämlich seine Sense zu Hause gelassen. 

«Das Schlimmste war, dass die Fratze des erneuten Versagens über allem drohte und dieses verhasste Bild des nicht Genügens nicht aus meinem Schädel wich», sagt Ben über sich selbst. In ziemlich derber Sprache wird in vielen Geschichten das Thema des Versagens so direkt aufgegriffen. Zum Ausdruck kommt auch, wie sehr die Selbstzweifel im Druck vonseiten der Gesellschaft begründet liegen.

Obschon sie teilweise sehr skurril und düster sind, schafft es Autor Burkhard, einige packende Geschichten zu verfassen.

«Der vergessliche Tod» von Peter Burkhard. ISBN 978-3-7543-0016-9, erschienen beim Verlag Bo-D – Books on Demand, 148 Seiten. Erhältlich in allen herkömmlichen Buchhandlungen für circa 16 Franken.