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Vertreterin des Nein-Komitees warnt
«Die Forderung nach Leihmutterschaft wird kommen»

Die Operation Libero inszenierte nach dem deutlichen Ja mit Brautpaaren eine Ehe für alle. 
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Zwei Drittel der Stimmenden und sämtliche Kantone sagen Ja zur Ehe für alle. Zeigt das nicht, dass die Argumente des Nein-Komitees aus der Zeit gefallen sind und dieser Schritt überfällig war?

Ich bin selber auch überrascht, dass das Resultat so klar ausfällt. Aber man darf und muss für seine Werte einstehen. Das Referendum kam zustande, und das zeigt, dass es andere Meinungen gibt. Ich akzeptiere das Resultat, das ist ganz klar. Aber es spiegelt nicht meine persönliche Meinung. Ich habe immer noch Bedenken und Befürchtungen gegenüber dem, was noch alles auf uns zukommt, etwa die Forderung nach der Leihmutterschaft.

Sie glauben, dass wir bald über die Leihmutterschaft diskutieren werden?

Ja. Ich habe in meinen Referaten immer gesagt, dass solche Forderungen früher oder später kommen werden. Davon bin ich überzeugt. Wir warten nun mal ab, wie lange es geht, bis auch in der Schweiz die Leihmutterschaft gefordert wird. Schauen wir dann, ob die Schwulen, die sich jetzt gegen die Leihmutterschaft geäussert haben, immer noch dagegen sind oder ob sie ihre Meinung geändert haben.

Bereits auf dem Tisch liegt im Parlament die Forderung nach Zulassung der Eizellenspende. Sind Sie da auch dagegen?

Ja, da bin ich dagegen, auch bei Heteropaaren. Mit der Zulassung der Eizellenspende geht es immer mehr in Richtung von Designerbabys. Da müssen wir vorsichtig sein.

Sie haben gesagt, die Ehe für alle sei eine Wohlstandserscheinung, in Afrika oder Asien sei das kein Thema. Wie kommen sie darauf? Es gibt doch überall homosexuelle Menschen.

Das ist ein Thema der Wohlstandsländer. Die Leute in Afrika, Asien und Südamerika haben andere Probleme, andere Prioritäten. Die Forderungen der Homosexuellen kommen erst mit dem Wohlstand auf, und das Thema wird dann so aufgebauscht.

Es gibt Kritik an der Nein-Kampagne. Die Jungen Grünen wollen rechtliche Schritte ergreifen gegen die Urheber des Plakats, das einen Zombie zeigte mit dem Spruch: «Kinder mit einem Toten». Warum haben die Gegner mit derartigen Mitteln gegen die Vorlage gekämpft?

Es ist möglich, dass ein Kind von einem Samenspender stammt, der nicht mehr lebt. Das wird nicht immer überprüft, das ist eine Tatsache.

«Die Forderungen der Homosexuellen kommen erst mit dem Wohlstand auf, und das Thema wird dann so aufgebauscht.»

Therese Schläpfer, Nationalrätin (SVP, ZH)

Falls es passieren sollte, dass die Samenspende von einem bereits Verstorbenen stammt, so betrifft das bereits heute auch Heteropaare. Das hat nichts mit der Ehe für alle zu tun.

Ja, das betrifft die Samenspende im Allgemeinen. Das Plakat kam meines Wissens nicht von unserem Komitee. Zudem macht auch die Linke Kampagnen mit Bildern von Kindern, die weinen oder in einer schlimmen Situation gezeigt werden. Das ist auch nicht immer gerade schön.