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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Die durchgestrichene Eins

Der halbe Parkplatz beim Bahnhof Küsnacht  ist zur Baustelle geworden.
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Normalerweise fahre ich mit dem Velo zum Bahnhof Küsnacht, wenn ich mit dem Zug zur Arbeit fahre. Kürzlich aber war mein Tagesprogramm mit der Arbeit, einem externen Termin in Bern und Familienpflichten dermassen reich befrachtet, dass ich mit dem Auto hingefahren bin. In der Überzeugung, morgens um 8 Uhr sei es kein Problem, einen 12-Stunden-Parkplatz zu finden. Dem war auch so, auch wenn zurzeit die Hälfte des Parkplatzes gesperrt ist wegen Bauarbeiten.

Vergebens suchte ich dann allerdings die Parkuhr bei der Personenunterführung. Dabei hatte die Gemeinde den Parkplatznutzern in den letzten Jahren eingetrichtert, dass die Parkgebühren für die Langzeitparkplätze nur an genau dieser Parkuhr beglichen werden können. An der zweiten in der Nähe der Einkaufsgeschäfte nur jene für die 2-Stunden-Parkplätze.

Mir schwante Ungemach, als ich drei Minuten vor der Zugabfahrt zur anderen Parkuhr sprintete. Tatsächlich, dort konnte ich nur eine Parkgebühr von zwei Stunden lösen. Das tat ich denn auch, war es doch eine Illusion, in zweieinhalb Minuten einen anderen Parkplatz zu finden. Beim Zurücksprinten zur Personenunterführung hielt ich Ausschau nach einem Hinweis, dass die 12-Stunden-Parkplätze nun 2-Stunden-Parkplätze waren. Tatsächlich: Auf dem sowieso nicht gerade grossen Schild war die Eins vor der Zwei mit roter Farbe durchgestrichen.

Etwas rote Farbe macht den kleinen, aber feinen Unterschied.

Gut sichtbar informieren stelle ich mir anders vor. Reflexartig habe ich mit dem Handy ein Foto geschossen – wenn ich eine Parkbusse unter dem Scheibenwischer finden würde, würde ich das Gespräch mit den meist gesprächsbereiten Gemeindepolizisten suchen. 

Das war dann zum Glück nicht nötig. Vielleicht, weil niemand kontrolliert hat. Vielleicht aber auch, weil die Gemeinde von selbst ein Einsehen hatte. Wer weiss.