Eurovision Song Contest 2023Die Chancen der Schweiz und der schrägste Beitrag: Das Wichtigste vor dem heutigen Eurovision-Final
Heute schauen wieder 160 Millionen Menschen zu: Fragen und Antworten zur Entscheidung beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Liverpool.
Wann gehts los? Und wann fällt die Entscheidung?
Der «Grand Final» startet am Samstag, 13. Mai, um 21 Uhr. Der Schweizer Kandidat Remo Forrer ist als Dritter dran. Die Vorjahressieger Kalush Orchestra aus der Ukraine eröffnen die Show mit dem Lied «Voices of a New Generation». Die Entscheidung wird gegen ein Uhr nachts erwartet. Bei uns sind Sie die vollen vier Stunden der Show auf dem neusten Stand: Wir tickern live mit.
Wer sind die Favoriten? Wer könnte für eine Überraschung sorgen?
Die Schwedin Loreen ist die grosse Favoritin, sie hat bereits 2012 mit «Euphoria» gewonnen. Nun liegt Schweden bei den Wettbüros seit Wochen vorn, auch auf Spotify ist «Tattoo» der meistgestreamte ESC-Song – ein valabler Gradmesser in den vergangenen Jahren. Ebenfalls bei der Entscheidung mitreden wird der Finne Käärijä mit «Cha Cha Cha».
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Israel liegt auf dem sechsten Rang bei den Wettbüros. Doch der Trend zeigt nach oben: Das Video zum Lied «Unicorn» legt am schnellsten an Views auf Youtube zu. Sängerin Noa Kirel verblüfft zudem mit ihrer Tanzeinlage und ist mit 1,5 Millionen Followerinnen und Followern eine Instagram-Grösse. In ihrer Heimat ist sie längst ein Star.
Auf Tiktok ist Norwegens Beitrag von Alessandra erfolgreicher als alle anderen – auch mit ihr ist zu rechnen. Und mit der Ukraine: Tvorchi bringen einen coolen Song, der unter den gegebenen Umständen auf besondere Art berührt.
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Was liegt für den Schweizer Beitrag von Remo Forrer drin?
Der 21-jährige Toggenburger fühlt sich wohl auf der grossen Bühne. Auch wenn die Choreo-Elemente im Halbfinal teils etwas hölzern wirkten: Stimme und Show überzeugen. Das könnte ihm wertvolle Jurypunkte einbringen.
Ausserdem hat Forrer auch ein Talent für Social Media: Auf Tiktok und Instagram unterhält er ein wachsendes Publikum mit witzigen Videos und Gesangseinlagen, und er postet strategisch geschickt mit Kandidaten aus anderen Ländern, etwa Italiens Marco Mengoni, der mit 2,3 Millionen Fans auf Instagram der meistgefolgte ESC-Teilnehmer ist.
Seit Anfang Woche ist Remo Forrer damit in der Gunst der Fans gestiegen und hat bei den Wettbüros einige Plätze gutgemacht. Aktuell steht er auf Platz 14 – da ist noch etwas möglich. Er sei lockerer, weil er den Final jetzt erreicht hat, sagt Forrer. Sein Ziel: Die Top 10.
Wer hat den Schweizer Song geschrieben?
«Watergun» ist schon zwei Jahre alt. Das Lied ist im Songwriting Camp entstanden, das die Schweizer Urheberrechtsgesellschaft Suisa seit einigen Jahren im Vorfeld des ESC jeweils organisiert. Komponiert hat ihn ein Trio: Text und Musik stammen vom Suisa-Mitglied Argyle Singh, dem schottischen Songwriter Ashley Hicklin und dem polnischen Produzenten und Songwriter Mikolaj «Tribbs» Trybulec. Das Camp fand im Sommer 2021 in den Powerplay Studios in Maur statt (sechs Lieder haben es seit 2018 aus dem Camp an den ESC geschafft, auch für andere Länder).
«Watergun» handelt von Buben, die Soldaten spielen. Zur Botschaft des Liedes sagt Remo Forrer: «Es gibt zu viele Konflikte und Kriege auf der Welt. Dabei wünschen sich die Menschen nur Frieden.»
Gut gemeinte Botschaften zeichnen den ESC aus, genauso wie schräge Nummern. Wer ist da zu nennen?
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Titel-Mitfavorit Finnland hat mit Rapper Käärijä den auffälligsten Beitrag im Wettbewerbsfeld. Musikalisch ist der Song «Cha Cha Cha» eine Art Techno-Metal-Rap. Käärijä besingt eine Nacht im Club, der Refrain bleibt hängen. Mit dem giftgrünen Kunststoffdress, das seinen Oberkörper frei lässt, ist der Finne auch optisch vorn mit dabei.
Kroatiens Beitrag ist der skurrilste. Im Lied wird die Zeile «Mama hat einen Traktor gekauft» wiederholt. Auch in die Spassabteilung gehören Deutschlands Kandidaten von Lord of the Lost: Metal mit Synthies und vor allem viel Make-up, im Songtitel «Blood and Glitter» bestens aufgefangen.
Wie wird abgestimmt?
In den Halbfinals bestimmte nur ein Publikumsvoting das Weiterkommen. Im Final vom Samstag vergibt ebenfalls die Zuschauerschaft aus den teilnehmenden Ländern Punkte an die anderen Länder, dazu kommt das Urteil einer Jury. Und als Novum in der Geschichte des Eurovision: Zum ersten Mal stimmen auch Menschen aus der ganzen Welt, nicht nur aus den Eurovisionländern, über die Darbietungen ab. Ihre Stimmen gelten zusammen quasi als ein weiteres Land.
Warum findet der ESC in Liverpool statt?
Die Ukraine hatte den ESC 2022 gewonnen, ein politisches Signal und eine Solidaritätsbekundung an das kriegsgebeutelte Land. Normalerweise wandert der Event ins Land der Sieger – was aber keine Option war. England übernahm als zweitplatzierte Nation. Liverpool, Heimatstadt der Beatles, hat eine grosse Popgeschichte. Diese soll im Final auch mit verschiedenen Showelementen gewürdigt werden.
Wieso gibts den Eurovision eigentlich?
Die Idee für den Wettbewerb wurde vor siebzig Jahren von einem Mann namens Marcel Bezencon entwickelt, der für die Europäische Rundfunkunion (EBU) arbeitete – eine Organisation von Fernsehgesellschaften in und um Europa. Er wollte nach dem Krieg einen Völker verbindenden Anlass schaffen. Ausserdem sollte der Concours d’Eurovison, wie der Eurovision Song Contest früher hiess, testen, was mit Live-Fernsehtechnik möglich ist. Inzwischen ist die Show mit 160 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern der grösste Musikwettbewerb der Welt.
Wieso darf Australien am Eurovision Song Contest teilnehmen?
Der ESC ist in Australien seit Jahren äusserst beliebt. Daher wurde das Land 2015 eingeladen, im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Song Contests aufzutreten. Die Begeisterung der Aussies war derart gross, dass dem Land die Erlaubnis erteilt wurde, zumindest bis 2023 weiter am Wettbewerb teilzunehmen.
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