AboMicheline Calmy-Rey im Interview«Die Bundesratswahl war ein brutaler Moment»
In wenigen Stunden beginnt die Bundesratswahl. Wie fühlt sich das an? Micheline Calmy-Rey erinnert sich an den entscheidenden Augenblick und verrät, was ihr Plan B gewesen wäre.
Frau Calmy-Rey, am 4. Dezember 2002, vor 20 Jahren, wurden Sie als vierte Frau in den Bundesrat gewählt. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?
Es war eine spannende Wahl. Aber auch ein brutaler Moment. Mit Ruth Lüthi und mir standen zwei Regierungsrätinnen auf dem SP-Ticket. Wir waren etwa gleich alt und keine Bundesparlamentarierinnen. Wir pflegten in Bern also kein über die Jahre aufgebautes Netzwerk. Sämtliche Wahlprognosen sahen ein ausgeglichenes Rennen voraus.