AboInterview mit Bestsellerautor Khaled Hosseini«Die Bilder vom Flughafen Kabul überstrahlen viele weitere Katastrophen»
Der US-afghanische Autor sorgt sich um Hunderttausende, die im Land vor den Taliban fliehen, und sagt, die verstörenden Szenen in Kabul wären vermeidbar gewesen.
Herr Hosseini, Ihre letzte Veröffentlichung war vom Schicksal des 2015 ertrunkenen syrischen Buben Alan Kurdi inspiriert. Schauen Sie bereits mit dem Blick eines Schriftstellers auf die Geschehnisse am Flughafen Kabul?
Nein, ich schaffe es noch nicht einmal, die Bilder zu verdauen, die von dort kommen. Ich bin damit ausgelastet zu verfolgen, was in Kabul geschieht, versuche, irgendwie zu verstehen. Alles geschieht so schnell, überwältigt mich. Meine Gedanken sind bei Kollegen, Freunden, Verwandten – viele von ihnen sind in Kabul und versuchen, der chaotischen Situation irgendwie zu entfliehen. Wir wissen nicht, was letztlich ihr Schicksal sein wird. An alles Weitergehende habe ich bislang kaum Gedanken verschwendet.