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Drittgrösster Telecomanbieter
Deshalb verschiebt Salt den Gang an die Schweizer Börse

Ein Kunde testet im Salt-Shop in Zürich ein Tablet.
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BotTalk

Beim geplanten Börsengang von Salt ist offenbar der Wurm drin. Bis heute hat zwar der drittgrösste Telecomanbieter des Landes nie offiziell bestätigt, an den Kapitalmarkt gehen zu wollen. Im Sommer hatte aber Reuters mit Bezug auf «vertraute Personen» gemeldet, dass der Schritt im Herbst bevorstehe. Doch nun sieht es danach aus, als mache Salt wieder einen Rückzieher.

Denn der geplante Börsengang sei nun wieder verschoben, meldet die Agentur Bloomberg und verweist ebenso auf «mit der Situation vertraute Personen». Salt selbst hält sich zum Thema bedeckt.

Anleger bevorzugen Wachstumstitel

Die eingeweihten Quellen begründen den Entscheid zur Verschiebung des Börsengangs mit dem «ungünstigen Umfeld» für Telecomaktien. Anleger bevorzugten aktuell Wachstumstitel, hiess es.

Die Logik dahinter: Telecomfirmen müssen regelmässig hohe Investitionen tätigen, da ihre Netze erneuert und gewartet werden müssen. Das schrecke Anleger ab, diese wollten hohe Dividenden sehen.

Das überzeugt Branchenkenner indes wenig. Salt sei gut aufgestellt und durchaus in der Lage, attraktive Dividenden zu liefern, meinen Experten. Zudem zeige der positive Kursverlauf der Swisscom-Aktie, dass Telecomanbieter sehr wohl gesucht seien.

Als wahren Grund für die Verschiebung der Börsenpläne vermuten Branchenexperten, dass Salt Zeit gewinnen will, um eine bessere Bewertung zu erreichen. Offenbar strebt Salt-Besitzer Xavier Niel einen höheren Erlös an. Der französische Milliardär hatte das Unternehmen im Jahr 2014 für knapp 3 Milliarden Franken übernommen.

Bei der Bewertung Salts dürfte die Zusammenarbeit mit Swisscom im Festnetzbereich eine wichtige Rolle spielen. «Wenn Salt mit einem Börsengang noch einige Monate zuwartet und so Tausende neue Glasfaserkunden dazugewinnt, könnte das durchaus Wachstumsfantasien anregen», sagt ein Branchenkenner. Er rechnet damit, dass Salt im kommenden Jahr an die Börse geht.

Der französische Milliardär Xavier Niel ist der Besitzer von Salt.

Im Frühling hatten die beiden Unternehmen ein Glasfaserbündnis angekündigt, um sich gegen die starke Konkurrenz des fusionierten Mitbewerbers Sunrise UPC in Stellung zu bringen. Als kleinster Mobilfunkbetreiber der Schweiz war Salt im Jahr 2018 ins Festnetzgeschäft eingestiegen.

3 Millionen Glasfaseranschlüsse bis 2025

Salt rechnet damit, dank der Kooperation mit Swisscom und Vereinbarungen mit Energieversorgern bis zum Jahr 2025 rund 3 Millionen Haushalte mit einem Glasfaserangebot erreichen zu können.

Der Mobilfunkbetreiber lehnt eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen kommentiere keine Spekulationen, sagt eine Sprecherin. Ein Börsengang sei stets eine von vielen Finanzierungsoptionen gewesen, um die weitere Entwicklung und das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen, heisst es.