AboNachfolge von Boris JohnsonDeregulieren, privatisieren – sie wollen beide wie Thatcher sein
Die Tory-Kandidaten im Rennen um das Amt des Premiers stehen fest: Liz Truss und Rishi Sunak – zwei Hardliner mit radikalen Lösungen. Eine Übersicht.
Die Reaktionen auf das Ergebnis kamen rasch und aus allen Ecken am Mittwochabend, die meisten hatten in etwa den Tonfall wie jene des Abgeordneten Chris Bryant. Kurz nachdem die britischen Konservativen verkündet hatten, dass Rishi Sunak und Liz Truss nun den Parteimitgliedern zur Wahl als neuer Premierminister oder neue Premierministerin vorgeschlagen wurden, schrieb Bryant auf Twitter: «Brilliant. Thank you so, so much.» Die meisten Konservativen sagten und schrieben ähnliche Sachen, nur, Chris Bryant ist kein Tory. Er ist Abgeordneter der Labour-Partei.
Zwei Wochen lang haben die Abgeordneten der Tories aus einem Bewerberfeld von zunächst elf Kandidatinnen und Kandidaten in regelmässigen Abstimmungen die beiden herausgesucht, die sie für die fähigsten halten. Das «Leadership Race» war schmutzig und voller Intrigen, insbesondere Penny Mordaunt bekam zu spüren, was es bedeutet, wenn «Daily Mail» und «Daily Telegraph» sich für jemand anderen entschieden haben. Täglich wurden in den Blättern Geschichten über ihre vermeintliche Inkompetenz ausgebreitet, in den Umfragen unter den Mitgliedern konnte man folgerichtig zusehen, wie die Werte der anfangs noch hochgeschätzten Mordaunt sanken.
Truss und Sunak reisen nun ab Ende kommender Woche durch das Land, um die Partei von sich zu überzeugen. Vom 1. August an werden die Wahlzettel zugestellt, bis zum 2. September haben die Mitglieder Zeit, die Zettel zurückzuschicken. Am 5. September wird das Ergebnis verkündet.