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Kolumne «Ertappt»
Der wütende Perlendieb

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Man kann sich vorstellen, dass der Haussegen in dieser Familie schief hängt. Der Sohn jedenfalls scheint deren schwarzes Schaf zu sein. So sucht der Stäfner eines Nachmittags Ende April das Haus seiner Eltern auf, schleicht sich in deren Schlafzimmer und stiehlt die Perlenkette der Mutter im Wert von 3000 Franken.

Wie es sich genau zugetragen und was ihn dazu bewogen hat, ist unklar. Die Eltern müssen den Diebstahl aber rasch bemerkt haben, denn sie erwirken noch gleichentags ein Hausverbot für den Sohn. Das hindert den Mittvierziger allerdings nicht, tags darauf in aller Frühe auf das Grundstück zurückzukehren. Dieses Mal dringt er in das Auto ein, das die Eltern vor dem Haus parkiert haben, worauf sein Vater ihn bei der Polizei wegen Hausfriedensbruchs anzeigt. Wenige Stundens später verhaftet diese den Sohn.

Vor kurzem hat ihn nun die Staatsanwaltschaft See/Oberland per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 30 Franken, also 4500 Franken, verurteilt. Der Stäfner hat, wie dem Strafbefehl zu entnehmen ist, schon einiges auf dem Kerbholz, ist er doch bereits zweifach vorbestraft. Deshalb erhält er dieses Mal auch keine bedingte Geldstrafe mehr: Er muss die 4500 Franken bezahlen.

Das zerrüttete Verhältnis zu seinen Eltern wird dies aber kaum kitten. Zumal die Geschichte ein unrühmliches Ende nahm: Als die Polizei den Dieb festnahm, riss er aus Wut darüber die Perlenkette auseinander und beschädigte dadurch den Goldverschluss des wertvollen Stücks.