Wetterprognose für die SchweizDer Sommer steht vor der Tür
Die hohen Temperaturen vom Sonntag sollen sich durch die ganze Woche ziehen. Zuerst gibt es wohl noch Gewitter. Mit 30 Grad wird es am Freitag dann schweizweit hochsommerlich.
Am Sonntagabend kam es in der Schweiz stellenweise zu Starkregen, Sturmböen und Hagel. Erste Gewitter gab es im Berner Oberland. Später zog die Front weiter über die Zentral- und die Ostschweiz. Die Gewitter brachten laut Meteo Schweiz über 12’000 Blitze und stellenweise Hagelkörner mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern. Visp erlebte mit 30 Grad den ersten Hitzetag.
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Auch am Montagnachmittag soll es stellenweise zu Gewittern kommen. Laut Klaus Marquardt, Meteorologe beim Schweizer Wetterdienst Meteonews, sollen diese jedoch nicht so stark ausfallen wie gestern Abend. «Das meiste hat sich gestern entladen.»
Start des Hochsommers in der Schweiz
Ab Dienstag sollen die Temperaturen sukzessive steigen, und vor allem in den nächsten zwei Tagen soll es trocken bleiben. Gegen Ende der Woche und am Wochenende steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder zu Gewittern kommt, besonders über den Bergen. Am Freitag erwartet Meteonews Temperaturen von über 30 Grad in der Schweiz. Diese hohen Temperaturen seien untypisch für den Mai, so Marquardt. Beispielsweise wurde an einer Wetterstation am Zürcher Flughafen zuletzt am 29. Mai 2017 über 30 Grad gemessen.
Bei den derzeit hohen Temperaturen handle es sich nur um eine Wetterlage. «Man sollte vorsichtig sein, gleich mit dem Klimawandel zu argumentieren.» Man könne nicht die Entwicklung eines Monats anschauen und darauf schliessen, dass sich das Klima ändere. Man müsse eine längere Periode von mehreren Jahren analysieren.
Marquardt betont jedoch, dass in Zukunft durch den Klimawandel mit höheren Temperaturen gerechnet werden muss. Ob es grundsätzlich einen Gewitter-Trend gibt, ist jedoch unklar. «Die Atmosphäre ist ein chaotisches Gebilde.» Der Meteorologe fügt als Beispiel das Hitzejahr 2003 an. In diesem Jahr kam es in Relation zum Temperaturniveau selten zu Gewittern. Gleichzeitig war der Mai des letzten Jahres der kälteste seit 30 Jahren. Mit diesen Schwierigkeiten der Wetterprognosen befassten sich schon Universalgelehrte aus dem antiken Griechenland.
Eine über 2000 Jahre alte Tradition
Aristoteles schrieb das erste richtige Lehrbuch und nannte es «Meteorologica», also «Lehre von den Himmelserscheinungen». Fachwörter aus dieser Schrift prägen heute noch die Sprache der Meteorologen. Beispielsweise das Wort «Trombe» für «Tornado» oder «Taifun» für «Wirbelsturm».
Die Geschichte der modernen Meteorologie begann 1592 mit der Erfindung des Thermometers durch Galileo Galilei. Heute werden unter anderem Supercomputer und Satelliten für die Wettervorhersagen genutzt. Die Wetterdienste nutzen die Satelliten, um zum Beispiel Informationen über die räumliche Verteilung und die Bewegung der Wolken zu erhalten.
Eine zu hundert Prozent präzise Voraussage wird auch in Zukunft nicht möglich sein, wie ein Bericht der Deutschen Wetterdienste darlegt. Das chaotische physikalische Innenleben der Atmosphäre verhindere dies. Dieses Chaos sorge dafür, dass schon kleinste Schwankungen oder Unsicherheiten in den Ausgangsdaten je nach Wetterlage zu völlig verschiedenen Vorhersagen für die nächsten Stunden oder Tage führen könne.
Marquardt betont jedoch, dass sich die Prognosen in den letzten 20 Jahren stark verbessert hätten. Je nach Wetterlage könne man bis zu 15 Tage im Voraus sagen, wie das Wetter werde. Jedoch werde die Prognose pro Tag zunehmend schwieriger und die Varianz grösser. Gearbeitet werde viel mit Wahrscheinlichkeit, und dabei werde versucht, einen Mittelwert zu berechnen. «Die Leute merken es nur, wenn es nicht stimmt», sagt Marquardt.
In die Wetterforschung und die Prognosen werde viel Geld investiert, und es werde ein grosser Aufwand betrieben. Diverse Akteure wie zum Beispiel die Landwirtschaft oder das Militär haben grosses Interesse an einer möglichst detaillierten Prognose, wie der Meteorologe erklärt.
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