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Pop-Briefing
Der Rapper, der den Polit-Song wiederbelebt

Ob er selbst mit der Aufmerksamkeit gerechnet hätte? Danger Dan ist Deutschlands vielleicht unerwartetster Pop-Held.
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BotTalk

In dieser Woche quasi ein Deutschland-Special: Es gibt viel Musik aus dem «grossen Kanton» zu besprechen. Dazu Altbekanntes und ein Debütalbum der vielleicht aufregendsten Künstlerin seit Billie Eilish.

Das muss man hören

Danger Dan«Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt»

Das dritte Soloalbum von Antilopengang-Mitglied Danger Dan ist vermutlich die mit grösster Spannung erwartete deutschsprachige Platte des Jahres – bislang zumindest. Der Titeltrack sorgte vorab für Furore: eine Abrechnung mit der deutschen Neurechten und quasi ein kaum verschleierter Aufruf zu mehr Militanz. Was weniger aufgefallen war: Auch schon die Single davor, «Lauf davon», offenbarte rio-reisersche Qualitäten im Aachener.

Der Eindruck bestätigt sich auf Albumlänge: Danger Dan rappt nicht, er singt zur reduzierten Klavierbegleitung und singt über die grossen und kleinen Gemeinheiten des Lebens; über aktuelle Geschehnisse wie den gescheiterten Sturm auf den Reichstag im vergangenen Jahr in Berlin und über das Schicksal des kleinen Mannes und der kleinen Frau. Ein hörenswertes Album.

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Mine – «Hinüber»

Pop mit Soul auf Deutsch, das kann entweder sehr gut funktionieren (zum Beispiel bei Joy Denalane) oder grandios in die Hose gehen. Letzteres geschieht leider wesentlich öfter. Mine gehört zum Glück zur ersten Kategorie, und das auch, weil sie dem Subgenre ihren eigenen Stempel aufdrückt.

Ihre Stimme sticht heraus, die Intonation ebenso, die Lyrik eh. Dabei gelingt es der 33-jährigen Baden-Württembergerin, auch über so schwierige Themen wie Herzschmerz zu singen («Mein Herz»), ohne peinlich zu klingen. Oder einfach witzig zu sein wie in «Eiscreme». In weniger als zehn Jahren hat sich Mine ein Standing erspielt, das Hochachtung verlangt.

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Marteria – «Paradise Delay»

Das kommende Album von Marteria erscheint erst Ende Mai, und «Paradise Delay» wäre vermutlich nicht weiter der Rede wert: Der Rostocker Rapper liefert auf gewohnt hohem Niveau.

Was die Nummer bemerkenswert macht, ist der Beat von Electro-Produzent Koze. Der wabert so unwiderstehlich vor sich hin, dass man grad eine Träne verdrücken möchte ob der verpassten Clubnächte im vergangenen Jahr.

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Cro – «Trip»

Auf welchem Trip Cro bei der Produktion seines vierten Studioalbums war, verrät eigentlich schon das Cover: Der Panda-Mann trägt auf der einen Hälfte eine Maske, halb The Stig, halb Batman, die andere Hälfte ziert etwas, das an traditionelle afrikanische Maskerade erinnert.

«Trip» selbst ist in zwei Platten unterteilt: Die erste bietet auf Stücken wie «Alles Dope» und «Good Vibes» überdeutliche Anleihen von Daft Punk, die zweite – erstaunlicherweise – Retro-Sounds irgendwo zwischen Psychedelia und Soul. Lyrisch ist das selten spannend, aber musikalisch zeigt sich der Rapper durchaus reisewillig. Für sein jüngeres Publikum gibt es hier sicher etwas zu entdecken.

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Kings of Convenience – «Rocky Trail»

Man hätte ja kaum noch zu hoffen gewagt, aber nach zwölf Jahren erscheint doch noch ein neues Album der Kings of Convenience. «Peace or Love» erscheint im Juni und knüpft, wenn man nach der aktuellen Single «Rocky Trial» gehen darf, nahtlos an den entspannten Akustik-Sound des Überklassikers «Quiet Is the New Loud» an, der vor 20 Jahren Kaffeehausregentinnen und Frühstücksdirektoren erquickte. Die Nummer löst mit den Gitarrenpickings und den Stakkato-Streichern nostalgische Schübe aus und zumindest ein seliges Fusswippen. Herrlich.

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Burial & Blackdown – «Shock Power of Love EP»

Die Londoner Electro-Produzenten Burial und Blackdown haben 2006 zuletzt zusammengearbeitet, damals remixte der Grossmeister aller steppigen Sounds Blackdowns «Crackle Blues». Jetzt trägt jeder zwei Stücke zur EP bei, Burial die zwei längeren (und unverkennbaren), «Dark Gethsemane» und «Space Cadet», sein Gspänli die kurz-knackigen, «This Journey VIP» und einen «Arklight»-Remix.

Das Original ist von Heatmap. Und auch wenn Burial das macht, was er immer macht – düstere Rauschereien vermengt er mit dem Echo längst vergangener Club-Dekaden (auf «Dark Gethsemane» samplet er sogar 808 States «Pacific State») –, so bleibt eine Gänsehaut.

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Girl in Red – «If I Could Make It Go Quiet»

Das Debütalbum der Norwegerin Marie Ulven alias Girl in Red ist gerade mal 33 Minuten lang, aber mehr braucht es auch nicht: Die elf Stücke über die Wirrungen und Unwägbarkeiten der Jugend und der Liebe sind wunderbar euphorisierend.

Dabei weigert sie sich, sich dem Pop-Mainstream anzubiedern, vom fast schon verstörenden Cover bis hin zu hymnenhaften Refrains, die nie ganz so grade klingen, wie man es als Plattenmulti erwarten würde, wollte man die junge Frau als Chartmaterial verheizen. Und vielleicht funktioniert es genau deshalb. Mitproduziert wurde die Platte übrigens von Billie Eilishs Bruder und Partner-in-Crime Finneas.

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Teenage Fanclub – «Endless Arcade»

Teenage Fanclub gehören (wie beispielsweise auch Dinosaur Jr.) zu dieser Kategorie Bands, die einen völlig eigenen, unverwechselbaren Sound kreiert haben und von denen Veränderung nicht erwartet wird, vielleicht sogar nicht erwünscht ist. Und so bezaubert auch «Endless Arcade», das mittlerweile elfte Studioalbum, durch sanftmütigen (böse Zungen mögen sagen: seichten) Gitarrenpoprock, der in den mehr als 30 Jahren Bandgeschichte so rund gewaschen wurde, dass er alle Ecken und Kanten verloren hat. Und das im allerbesten Sinne.

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Das Schweizer Fenster

Lo & Leduc – «Argumänt (Hommage an Kurt Marti)»

Der Pfarrer und Autor Kurt Marti wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Schweizer Künstler und Künstlerinnen des Labels Bakara ehren den Berner mit Vertonungen seiner Gedichte. Nachdem Steff la Cheffe im März bereits den Anfang gemacht hat, legen jetzt Lo & Leduc mit einer äusserst gefühlvollen Version von «Argumänt» nach. Das Duo funktioniert eben auch, wenn es mal leise Töne anschlägt.

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Sinplus – «Private Show (MyRnR)»

Bei den durchaus sympathischen Tessinern (jetzt neu mit langen Haaren) steht eine Albumveröffentlichung an. Die Vorabsingle der ESC-Teilnehmer von 2012 «Private Show (MyRnR)» bietet gewohnt unspektakuläre Rock-Kost, die B-Seite «Break the Rules» sticht dabei die A-Seite aus.

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Silver Firs – «Now We Start to See the Beauty»

Lange war es ruhig gewesen um die Silver Firs. Jetzt hypnotisieren sie ihre Fans mit einer krautig-repetitiven Bassline und einem kühlen Saxofon. Die ganze Schönheit von «Now We Start to See the Beauty» entfaltet sich in dem Moment, in dem sich das Stück zum Refrain emporschraubt. Im Juni erscheint eine EP mit drei weiteren Stücken.

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Darüber wird gesprochen

Dass die Entlöhnung von Kunstschaffenden ungerecht ist, wenn es um die Verteilung von Stream-Einnahmen geht, ist seit Jahren bekannt. Eine Doku zum Thema von Arte Tracks bietet dennoch nicht ganz alltägliche Einsichten und vor allem: einen guten Überblick.

In gut einer halben Stunde versteht man, wie stark der Markt wächst, wer verdient und wer nicht und wie sich das auch aufs Songwriting auswirkt. Und was die Lösung sein könnte.

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Das Fundstück

Ein seliges Grinsen zauberte mir diese Woche Dom Whiting ins Gesicht: Der Brite zeigt auf Youtube seine DJ-Künste, aber nicht im Club oder quarantäniert daheim, sondern auf einem Lastenvelo fahrend, quer durch London. Dabei mixt er satten Drum ’n’ Bass nicht nur live im Strassenverkehr, sondern moderiert das Ganze auch noch. Das macht Lust auf eine Radtour! (Danke an die Fundgrube, das Kraftfuttermischwerk.)

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Die Wochentonspur

Für alle, die nicht viel Zeit haben: Die Wochentonspur bietet den schnellen Überblick über die Veröffentlichungen der Woche und alles, was sonst noch hörenswert war.

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