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Wende nach Sieg in Spiel 7
Der HC Davos vervollständigt sein kleines Wunder

Kein Sitzstreik: Die Davoser Spieler feiern mit ihren Fans den Sieg in Rapperswil-Jona.
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Wenn das Verspielen einer 3:0-Führung die Mutter aller Niederlagen im Best-of-7-Playoff ist, dann zeigt das auch, wie besonders so ein Erlebnis für den Sieger ist. Entsprechend ist es im Schweizer Eishockey nun zum erst vierten Mal passiert, dass ein Team den höchstmöglichen Rückstand in einer Serie mit vier Siegen hintereinander kehren konnte. Davos schrieb diese kleine Wundergeschichte im aktuellen Viertelfinal, er schrieb sie bereits zum zweiten Mal: Der HCD hatte 2008 gegen Zug ein 0:3 gedreht. Und Rapperswil-Jona erlebte die Verliererseite nach 2007 auch zum zweiten Mal, die Lakers verspielten damals gegen Zug ein 3:0.

So weit, so «normal», könnte man meinen. Doch an diesen Erfolgen und Pleiten waren noch der alte HCD und vor allem die alten Lakers beteiligt. Der alte HCD unter Arno Del Curto, der diese siebten Spiele wie selbstverständlich zu gewinnen schien. Und die alten Lakers, die jahrelang auf höchster Stufe mit allem, bloss nicht mit Erfolg assoziiert wurden.

Mit Hedlund einen weiteren Schritt gemacht

Es wird in Rapperswil vielleicht eine kurze Zeit dauern, bis sich die Enttäuschung über das verspielte 3:0 gelegt hat. Danach wird man bei den Lakers allerdings stolz auf diese Saison sein können. Einer Saison, in der man die Sensation der Halbfinalqualifikation im Vorjahr um ein Haar wiederholen konnte. In Spiel 5 führten die Lakers bis zwei Minuten vor Schluss 2:0, trafen sechs Mal Pfosten und Latte, verloren aber nach zwei Verlängerungen 2:3.

Die Lakers sind in der National League immer noch Aussenseiter, sie haben das jüngste Team, das Kader dürfte zu den billigsten gehören. Dennoch stürmten sie in der Qualifikation unter dem neuen schwedischen Trainer Stefan Hedlund auf Rang 4, was im grossen Bild vielleicht sogar wertvoller ist als der letztjährige Erfolg. Jener kam nach Platz 10 und einem Coup im Pre-Playoff zustande.

Sein Vorgänger Jeff Tomlinson hat in Rapperswil als Aufstiegstrainer Kultstatus, Hedlund hat das Team noch einen Schritt weitergebracht. Es spielt ein strukturiertes, gepflegtes Eishockey, gepaart mit aggressiven Forechecking. Es spielt vor allem als Team besser, als man es angesichts der Einzelspieler erwarten würde.

Enttäuschendes Ende einer grossen Saison: Rapperswils Trainer Stefan Hedlund nach dem Ende der Serie.

Am Ende scheiterten die Lakers einerseits am Unvermögen, die Serie in Spiel 5 zu beenden, andererseits aber auch an der Davoser Wucht. Es war eine begeisternde Serie mit allen Facetten und Momentumwechseln, die ein Best-of-7 so faszinierend machen. Und der HCD war dann am besten, wenn er das Energie-Hockey seines Trainers Christian Wohlwend umsetzen konnte.

In die Serie kam der HCD auch zurück, weil er in Spiel 4 den Knüppel auspackte – Abwehrchef Magnus Nygren fehlte seither gesperrt. Doch Wohlwends Team konnte auch anders, zeigte sich facettenreich. Kämpferisch in aussichtsloser Lage in Spiel 5, offensiv beschwingt in Spiel 6, meist stark im Powerplay und, je länger die Serie dauerte, defensiv immer stärker.

Andres Ambühl und dieses Spiel 7

Wohlwend selbst ist einer der Gewinner dieser Serie. Nach dem 0:3-Rückstand stand der Engadiner teilweise arg in der Kritik. Darunter war auch solche dümmlicher Art, nicht zuletzt auf den ewigen Vergleichen mit Del Curto basierend. Wohlwends Meisterstück in dieser Serie war Spiel 7, das sein Team trotz schwierigem Startdrittel mit drei Rapperswiler Powerplays taktisch perfekt spielte und eine diffizile Ausgangslage erstaunlich souverän bewältigte. Von den stürmischen Davosern war in dieser «Belle» nichts mehr zu sehen, umso mehr war eine abgeklärte Mannschaft am Werk. Das erinnerte beinahe schon an den «alten» HCD und seine Siege in siebten Spielen.

Das Ende der Serie: Davos-Trainer Christian Wohlwend und Lakers-Torhüter Melvin Nyffeler tauschen sich aus.

Wie besonders ein Auswärtssieg in einem Spiel 7 ist, zeigt auch die Statistik: Erst zum achten Mal in 41 Versuchen siegte das Gastteam. Und wenn wir schon bei speziellen Zahlen sind: Davos-Captain Andres Ambühl war zum zehnten Mal Teil eines Spiel 7, zum zehnten Mal ging der 38-Jährige als Sieger vom Eis.

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