Der irre Playoff-AbendDie fast unglaubliche Aufholjagd des HC Davos
Nebst dem späten Comeback der ZSC Lions geht es auch in den anderen beiden Partien rund: Fribourg schlägt Lausanne 5:4 nach Verlängerung, Davos bezwingt die Lakers 3:2 in der 2. Overtime und wendet das Saisonende ab.
Das Davoser Comeback aus dem Nichts
Der HC Davos definiert neu, wie man in extremis ein Saisonende aufschiebt – oder gar eine Serie dreht? Doch alles der Reihe nach. 0:2 lagen die Bündner bei den Lakers gut drei Minuten vor Spielende zurück. Rapperswil-Jona, in der Serie mit 3:1 führend, stand also kurz vor der Halbfinal-Qualifikation, hatte zudem zuvor sechs Mal (!) die Torumrandung getroffen.
Der HCD schien stehend k.o., doch dann durfte er plötzlich Powerplay spielen – dank eines unnötigen Foulspiels von Roman Cervenka in der Offensivzone. Zuvor hatten fast ausschliesslich die Lakers in Überzahl agieren können, entsprechend deutlich überlegen waren sie. Und dennoch mussten sie unverhofft in die Overtime, weil bei 6-gegen-4 zunächst nicht nur Matej Stransky für Davos traf, sondern bei 6-gegen-5 kurz danach Andres Ambühl einen Weitschuss Dominik Eglis zum 2:2 ins Tor lenkte.
Das Spiel ging gar in die 2. Overtime, und in Minute 84 war es soweit: Kristian Pospisil wurde in seinem ersten Playoff-Match in der NL zum Helden und schoss den HCD zum Sieg. Die Lakers führen im Best-of-7 damit nur noch 3:2. Ein weiterer Matchwinner des HCD war Goalie Sandro Aeschlimann, der 52 Schüsse hielt.
Der HCD hatte am Donnerstag noch mit einem 2:0-Heimsieg das Saisonende verhindert, war dabei aber auch mit illegalen Bodychecks negativ aufgefallen. Der Davoser Abwehrchef Magnus Nygren fehlte darum gesperrt, nur darum kam der zuvor stets überzählige slowakische Stürmer Pospisil überhaupt zu seinem Playoff-Debüt. Die hochemotionale Partie vom Donnerstag fand zunächst keine Fortsetzung. Die beiden Teams lieferten sich zu Beginn ein 20 Minuten langes tor- und grösstenteils auch chancenloses Abtasten.
Im Mitteldrittel übernahm dann Rapperswil-Jona das Spieldiktat deutlich und hatte nun vor allem dank drei Powerplays ein klares Chancenplus. Spätestens nach Dominic Lammers 2:0 nach acht Minuten im Schlussdrittel, wie Nico Dünners 1:0 im Powerplay erzielt, schien Davos zu keiner Reaktion mehr imstande. Doch dann kam Cervenkas Strafe, dann das 2:1 und schliesslich die komplette Wende. Verspielen die Lakers am Ende das 3:0 in der Serie, dürften diese Szenen in Spiel 5 definitiv mitentscheidend gewesen sein. Fortsetzung in Spiel 6 am Montag in Davos.
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Viele, viele Powerplaytore in Freiburg
Zu einem irren Playoff-Abend trugen auch Fribourg und Lausanne ihren Teil bei. Gottéron gewann in der Overtime dank Killian Mottets zweitem Treffer 5:4 – es war das erste Tor des Heimteams, das an diesem Abend nicht im Powerplay fiel. Mottet profitierte von einem Fehler von Lausanne-Captain Lukas Frick, der bei 4-gegen-4 in der eigenen Zone den Puck an David Desharnais verlor. Die Freiburger stehen damit dank 4:1 Siegen in der Serie im Halbfinal, für Lausanne ist die Saison beendet.
Die 60 regulären Spielminuten standen einerseits im Zeichen von vielen, vielen Powerplaytreffern. Und andererseits des Lausanners Martin Gernat, der zusätzlich eine persönliche Achterbahnfahrt erlebte. Seit dieser Saison sind auch in der Schweiz 5-Minuten-Strafen ohne Restausschluss möglich. Der Verteidiger musste nach seinem Bandencheck gegen Sandro Schmid somit von der Strafbank aus zuschauen, wie Fribourg im Powerplay 2:1 in Führung ging – Gottéron traf bis zum 4:4 nur in Überzahl, nutzte vier von fünf Powerplays zu Toren.
Doch dann kam Gernat zurück und traf schon bald gleich zwei Mal zum 2:3. Das 2:2 war Lausannes erstes Powerplaytor seit dem 14. März, später fiel Lukas Fricks 3:4 ebenfalls in Überzahl. Weil Frick auch für das 1:1 zuständig war, erzielten also alle vier LHC-Tore Abwehrspieler. Beim HC Fribourg-Gottéron schossen zwar nur Stürmer Tore, aber auch er hatte seine beiden Doppeltorschützen: Chris DiDomenico traf ebenfalls zwei Mal.
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Auch die ZSC Lions wenden das Saisonende in extremis ab
Die ZSC Lions sahen schon die Ferien vor den Augen, doch dann schossen sie in Biel in den letzten gut sechs Minuten drei Tore und glichen die Serie zum 3:3 aus. Es kommt somit am Montag in Zürich zu einem Spiel 7. Zum Helden wurde einerseits Denis Hollenstein. Der Stürmer traf innert 98 Sekunden zwei Mal und machte aus einem 1:0 ein 1:2, wenig später traf traf Reto Schäppi ins leere Tor zum 1:3-Schlussstand. Andererseits brillierte einmal mehr Jakub Kovar. Der Tscheche im ZSC-Tor hielt sein Team lange Zeit im Spiel. Er wurde zwar von Damien Brunner nach nur 39 Sekunden zum 1:0 bezwungen, danach hielt er dicht. Am Ende war es ein «geklauter» Sieg, Biel stand dem 2:0 lange Zeit sehr nahe, vergab aber zu viele Chancen. Es blieb also auch nach sechs Spielen dabei: Diese Serie ist völlig unberechenbar, nicht ganz überraschend kehrt sie darum noch einmal zurück ins Hallenstadion.
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