Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Seltenes Naturphänomen
Der Ätna pustet Tausende perfekte Rauchkringel aus

Volcanic vortex rings emerge from a new pit crater on the north side of the southeast crater of the Etna Volcano in Sicily, Italy, Friday, April 5, 2024. While the physical conditions under which volcanic vortex rings form are still not entirely known, scientists believe they are the result of a combination of fast gas release at the top of the magma conduit and regularity in the shape of the emitting vent. (AP Photo/Giuseppe Di Stefano)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der Ätna – Europas aktivster Vulkan mit manchmal äusserst bedrohlicher Erscheinung – macht derzeit ganz anders von sich reden: Der mehr als 3300 Meter hohe Berg auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien pustet seit einigen Tagen weisse Rauchkringel aus, die dann weit nach oben in den Himmel steigen – ungewöhnlich friedfertige Szenen. Die sogenannten vulkanischen Wirbelringe kommen aus einem neu entstandenen Krater am Südostkrater. Sie entstehen durch kleine Explosionen von Gasblasen in einem engen Schlund oberhalb einer Magmakammer.

Es ist längst nicht das erste Mal, dass über dem Ätna solche Figuren zu sehen sind: Vor 300 Jahren schon, im Jahr 1724, wurden solche Ringe erstmals erwähnt. Allerdings kommt das Phänomen eher selten vor – und wenn, dann nicht in einer solchen Häufigkeit. Seit Öffnung des neuen Schlunds wurden schon Tausende Ringe gesichtet. Von Einheimischen bekam der Ätna (auf Italienisch: Etna) in Anlehnung an den Roman «Herr der Ringe» deshalb jetzt den Namen «Dame der Ringe» verpasst – im Italienischen ist ein Berg (la montagna) weiblich. 

Volcanic vortex rings emerge from a new pit crater on the north side of the southeast crater of the Etna Volcano in Sicily, Italy, Friday, April 5, 2024. While the physical conditions under which volcanic vortex rings form are still not entirely known, scientists believe they are the result of a combination of fast gas release at the top of the magma conduit and regularity in the shape of the emitting vent. (AP Photo/Giuseppe Di Stefano)

Der Begriff vulkanische Wirbelringe wurden von dem englischen Physiker William Thomson (1824-1907) geprägt. Auch an einem anderen bekannten italienischen Vulkan, dem Stromboli auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, wurden solche Ringe schon gesichtet. Nach Einschätzung von Experten sind sie völlig ungefährlich und auch keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption. Der Ätna ist Europas grösster aktiver Vulkan. Der Berg ist etwa 3350 Meter hoch. Die genaue Höhe ändert sich jedoch durch Ausbrüche und Schlackenkegel immer wieder.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Der deutsche Vulkanologe Boris Behncke  - in den sozialen Netzwerken als Etnaboris aktiv – schrieb: «Kein Vulkan auf der Erde produziert so viele Dampfringe wie der Ätna. Jetzt scheint er alle Rekorde zu brechen.» Der kleine Schlund habe sich am Dienstag geöffnet. Seither habe der Berg bereits Tausende Ringe hervorgebracht, so der Experte vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie in Catania. Auf X fügte er hinzu: «Vielleicht liegt es daran, dass wir in letzter Zeit so viele schlechte Nachrichten bekommen. Also hat der Ätna beschlossen, etwas einfach Schönes zu tun.»

Die Rauchzeichen über dem Ätna lockten auch viele Einheimische und Touristen in die Nähe des Berges. Trotz Temperaturen um die 25 Grad ist auf Sizilien derzeit noch Vorsaison. In den vergangenen Jahrhunderten kam es am Ätna auch immer wieder zu spektakulären Ausbrüchen. Im Jahr 1669, bei der mutmasslich schlimmsten Katastrophe, kamen dort nach historischen Überlieferungen mehr als 20’000 Menschen ums Leben. Seinerzeit wurde etwa ein Dutzend Ortschaften zerstört.

 

 

 

 

DPA/fem