Zahlen und Fakten zum Züri-FäschtDas Wichtigste zum grössten Volksfest der Schweiz
Über zwei Millionen Leute, Feuerwerke, Drohnenshows, 300 Marktstände, 150 Festwirtschaften und ein neues Depotkonzept: Das hält der Megaevent bereit.
Albert Leisers Vorfreude ist gross. Bevor der OK-Präsident des Züri-Fäscht bei der heutigen «Kick-off»-Medienkonferenz das grösste Volksfest der Schweiz genauer vorstellt, sagt er, dass er mit den Feierlichkeiten sofort loslegen könnte, wenn er denn müsste. «Wir sind bereit.» In zweieinhalb Wochen, am Freitag 7. Juli, verwandeln sich das Zürcher Seebecken und die Altstadt in eine riesige Festhütte. Drei Tage und zwei Nächte – bis und mit Sonntag, 9. Juli – wird durchgefeiert. Über zwei Millionen Menschen werden erwartet. Auch der «Tages-Anzeiger» ist erstmals mit dabei – mit einer Bar und einem Bühnenprogramm inklusive Live-Podcasts, Gesprächen und DJs bei der Kurt-Guggenheim-Anlage gegenüber dem Bürkliplatz. Weil der Megaevent ein logistisches Grossunterfangen ist, bei dem Zahlen eine zentrale Rolle spielen, haben wir die wichtigsten aufbereitet.
43 A4-Seiten Programm
So viele Seiten hätte das Programm des Züri-Fäscht, wenn man es ausdrucken würde. Einige Highlights: Es gibt drei Feuerwerke. Das erste startet am Freitag, 7. Juli (um 22.30 Uhr), begleitet von Popmusik. Am Samstag wird zur gleichen Zeit ein weiteres Feuerwerk mit Klassikbegleitung gezündet; für die Partygängerinnen und Nachtschwärmer folgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein weiteres um 1 Uhr. Ein eigenes Festival ist der dreitägige Afro Summer Jam auf der Landiwiese. Beim Museum Bellerive findet ein Diversity-Festival mit einer LGBTIQ-Party (am 9. Juli ab 14 Uhr) statt. Kleine Besucherinnen und Besucher werden im Kinderland beim Hafen Riesbach glücklich. Der Lindenhof ist dieses Jahr Treffpunkt für Volksmusikfans: Am Freitag spielen Oesch’s die Dritten (20.30 bis 22 Uhr). Insgesamt gibt es 150 Festwirtschaften, 300 Marktstände und 50 Musikbühnen.
5 Franken für den Fäscht-Guide
So viel kostet der kompakte Faltplan, der ab dem 29. Juni in der Stadt verkauft wird. Der Guide bietet eine gute Übersicht mit den wichtigsten Standorten und ist ein ideales Back-up, falls das Handy während des Fests aussteigt. Wer es lieber digital mag, der kann ab sofort die Züri-Fäscht-App herunterladen (erhältlich im App Store). Mit wenigen Klicks findet man sich nicht nur im riesigen Programm zurecht, sondern wird vom Komitee auch über allfällige sicherheitstechnische Neuigkeiten informiert.
2 Millionen Zweifränkler zum Wechseln
So viele sind während des Züri-Fäscht im Umlauf. Sie sind das Herzstück des neuen Depotsystems: Auf Alu und PET wird ein Depot von zwei Franken erhoben. Als Gegenwert bekommen die Besucherinnen und Besucher einen Jeton. Wer leere Getränkeflaschen mit dem Jeton bei den Festwirtschaften und Marktständen zurückbringt, bekommt die zwei Franken zurück. Elf Rückgabestationen werden die Festwirtschaften entlasten; 126 Entsorgungspunkte sollen dafür sorgen, dass sich in der Stadt keine Müllhaufen bilden. Weitere 500 Helferinnen und Helfer, sogenannte Trash Heroes, kümmern sich laufend um die Abfalllogistik.
300 Spezialdrohnen für ein Lichtspiel
Die leuchtenden Flugkörper schweben nach 2019 zum zweiten Mal über dem Seebecken in den Himmel. Waren es vor vier Jahren 150, sind es nun 300. Organisiert wird die Drohnenshow vom EWZ (Shows: jeweils um Mitternacht am Freitag und Samstag sowie am Sonntag um 22.30 Uhr). Die Spezialdrohnen, die von einer 600 Quadratmeter grossen Plattform im Seebecken starten, werden laut dem EWZ eine von Popmusik untermalte Show präsentieren. Thema: Kreislauf der Generationen. Über die Ökobilanz schnöden muss niemand: Versorgt werden die Drohnen mit 100 Prozent Naturstrom.
6 Uhr bis 6 Uhr: Sperrzeit für die Autos
6 bis 6 Uhr ist die einfachste Formel, um sich zu merken, wann der motorisierte Verkehr ums Seebecken umgeleitet wird, und zwar vom Freitag ab 6 Uhr morgens, bis und mit Montag um 6 Uhr morgens. In diesem Zeitraum ist das Seeufer vom Mythenquai bis zum Zürichhorn für den Verkehr Sperrzone. Dafür fahren 600 zusätzliche S-Bahnen Freitag- und Samstagnacht im Halb- und Viertelstundentakt durch. Extrazüge bringen Züri-Fäscht-Fans aus Basel, Bern, St. Gallen und Chur nach Hause (jeweils bis 3 Uhr). Details zum Fahrplan: zvv.ch/events.
70 Chilbibahnen
So viele Bahnen stehen fürs Fest bereit. Die Chilbizonen befinden sich beim Bürkliplatz und vor dem Fraumünster/Stadthaus. Für alle, die keine Nerven haben, die Chilbi während des Fests zu besuchen: Sie geht bis zum 16. Juli auf dem Sechseläutenplatz in die Verlängerung.
9 Millionen Franken Budget
So hoch sind die Kosten des Volksfests. 2019 generierte der Anlass eine direkte Wertschöpfung von 370 Millionen Franken. Die Wertschöpfung beinhaltet Aufträge für verschiedene Branchen, Übernachtungen, Gastronomie und Arbeitseinsätze für mehrere Tausend Mitarbeitende.
75 Prozent Besucherinnen und Besucher aus dem Raum Zürich
Laut Erhebungen des Züri-Fäscht-Komitees kamen vor vier Jahren 34 Prozent der Besucherinnen und Besucher aus der Stadt und 41 Prozent aus dem Kanton. Die Mär, wonach Zürcherinnen und Zürcher das Züri-Fäscht selbst nicht besuchen, ist hiermit widerlegt.
1951 – das Premierenjahr
Die Erstauflage mit dem Namen Züri-Fäscht geht 72 Jahre zurück. Sie fand damals aus Anlass des 600. Geburtstags des Kantons Zürich statt. Doch schon davor fanden in Zürich in unregelmässigen Abständen Seenachtsfeste statt. Seit 1976 wird das Sommerfest in der heutigen Form durchgeführt. Fix im Veranstaltungskalender der Stadt ist das Züri-Fäscht seit 1991.
Fehler gefunden?Jetzt melden.