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Umweltfreundliches Züri-Fäscht
Nur halb so viel Abfall am grössten Volksfest der Schweiz

Abfall am Züri-Fäscht, aufgenommen am Samstag, 6. Juli 2019, in Zürich. An diesem Wochenende werden über 2 Millionen Besucherinnen und Besucher in der Limmatstadt erwartet.
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Die Stadt Zürich will ein umweltfreundlicheres Züri-Fäscht: Bei der kommenden Ausgabe im Jahr 2023 soll der Abfallberg gegenüber der Ausgabe 2019 halbiert und das Fest damit nachhaltiger werden. Dafür ist die Stadt bereit, 350’000 Franken mehr in das Fest zu investieren. Neu soll der Verein Zürcher Volksfeste, der das Fest organisiert, pro Jahr also 1,25 Millionen Franken erhalten. Noch muss der Gemeinderat über den erhöhten Beitrag befinden, wie der Stadtrat am Dienstag mitteilte.

Das heisst in Zahlen: Das dreitägige Fest darf nur noch 135 Tonnen Abfall generieren. 2019 hinterliessen die rund 2 Millionen Besucher 266 Tonnen Kehricht. Dazu kamen 4,3 Tonnen Glas, 1 Tonne PET und 1,2 Tonnen Aluminium. Ähnlich hoch waren die Zahlen an den beiden vorherigen Ausgaben. Die CO₂-Emissionen betrugen bei der vergangenen Ausgabe 12’437 Tonnen, 500 weniger als an den vorherigen. 

Das Züri-Fäscht hat dafür ein langfristiges Nachhaltigkeitskonzept entwickelt. Schon bei der nächsten Ausgabe wird ein Depotsystem für PET und Alu eingeführt. Flaschen aus Glas und PET sowie Dosen können an 16 Rückgabepunkten zurückgegeben werden. Auf dem ganzen Festgelände soll es 140 grosse Entsorgungspunkte geben. An diesen kommen rund 1500 freiwillige Helfer als sogenannte Trash Heroes zum Einsatz. Karton und Bioabfall werden ebenfalls gesondert gesammelt. Die Zahl der Sammelstellen wird zudem aufgestockt.

2026 sollen dann Mehrwegbecher eingeführt werden, später Mehrweggeschirr. Die Organisatoren halten die Marktfahrer an, Einweggeschirr aus geprüfter und nachhaltiger Produktion zu verwenden. Im besten Fall bringen Besucherinnen und Besucher das Geschirr von zu Hause mit. 

Grösstes Volksfest der Schweiz

Die Grünen stehen der Subventionserhöhung skeptisch gegenüber. Es widerspreche dem Verursacherprinzip. Die Partei kritisiert vor allem, dass das Fest noch kein Mehrweggeschirr einführt. Und solange die Stadt die Kosten für die Entsorgung trage, bestehe auch kein Anreiz, weniger Abfall zu produzieren. 

Widersprüchlich ist aus Sicht der Partei zudem, dass das Fest seinen CO₂-Ausstoss verringern will, gleichzeitig aber noch Flugshows und Feuerwerk durchführt. Daran wollen die Organisatoren des Züri-Fäscht aber nicht rütteln. Andreas Hugi, Kommunikationsverantwortlicher Züri-Fäscht, sagt: «Sie sind für uns wichtige Elemente und haben Tradition.» 

Gemessen an der Besucherzahl, ist das Züri-Fäscht das grösste Volksfest der Schweiz. Die nächste Ausgabe hätte eigentlich dieses Jahr stattfinden sollen. Wegen der Pandemie und den damit verbundenen planerischen Unsicherheiten wurde es aber schon vor geraumer Zeit auf 2023 verschoben.

ema/SDA