AboZürcher Tanzschulskandal«Wer möchte Ballett sehen, hinter dem Essstörungen und Quälereien stecken?»
Eine staatliche Tanzakademie hat laut Vorwürfen Teenager bis in die Essstörung gemobbt. Sportpsychologin Jeannine Ohlert ordnet den Fall ein und nennt Alternativen zum Drill.
Das Problem ist bekannt, auch in der Schweiz: Talentschmieden im Sport gehen mit Kindern und Jugendlichen oft rüde um, fügen ihnen teils lebenslange Schäden zu. Gerade auch aus der Welt des Nachwuchs-Balletts hört man von Bodyshaming und vom Kasernenhofton, von Essstörungen, einem Klima der Angst. So soll es auch an der Tanz Akademie Zürich gewesen sein, in die man nach der Primarschule eintreten kann, Eignung vorausgesetzt. Der Schweizer Tanzverband fordert, dass sich die Körpernormen verändern, und bei manchen Schulen ist dies bereits so. Die Sportpsychologin Jeannine Ohlert betrachtet das Klima an Drill-Schulen mit alten Körpernormen als «Hölle».