Geldblog: Effizientes SparenDas Ausbildungsgeld gehört investiert
Systematisches Sparen, Investieren und tiefe Gebühren: Wie Ihre Kinder mit der richtigen Strategie letztlich mehr für die Ausbildung zur Verfügung haben.
Ich möchte für meinen Sohn ein monatliches Ausbildungssparen anfangen. Eine Art Ausbildungsfond. Er ist 7 Jahre jung. Welche Finanzprodukte und Fonds wären für ein monatliches Sparen aus Ihrer Sicht empfehlenswert? Leserfrage von T.V.
Damit man beim Sparen mit langfristigem Ziel wie für eine Ausbildung der Kinder Erfolg hat, braucht es aus meiner Sicht drei Aspekte. Erstens ist sehr wichtig, dass man systematisch spart – man nicht einfach nur gelegentlich einen bestimmten Betrag auf die Seite legt, sondern idealerweise jeden Monat eine Summe spart. Idealerweise macht man dies mit einem Dauerauftrag. So ist sichergestellt, dass das Geld automatisch für den vorgesehenen Zweck weggeht. Nur schon, wenn man etwa die Kinderzulage jeden Monat für das Sparziel einsetzt, kommt über die Jahre einiges zusammen.
Zweitens sollte man das Geld, so wie Sie es beabsichtigen, investieren. Wenn man den Sparbatzen nur einfach auf einem Konto parkiert, wirft es keinen Zins ab. Indem man das Geld investiert, kann man eine Rendite erwirtschaften, welche zusätzlich hilft, das Sparziel zu erreichen. Je höher die erreichte Jahresrendite, desto mehr hat man später dank Zinseszinseffekt für sein Ziel auf der hohen Kante. Geld für die Ausbildung braucht man meist erst, wenn die Kinder volljährig sind und beispielsweise nach dem Gymnasium ein Studium absolvieren oder ihr Studium im Ausland vertiefen möchten. Dann kann es teuer werden und die jungen Erwachsenen sind froh, wenn sie zusätzlich Mittel zur Verfügung haben.
Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren oder mehr würde ich Finanzinstrumente mit einem hohen oder je nach Ihrer Risikobereitschaft sogar hundertprozentigen Aktienanteil nutzen.
Sie sollten somit zuerst definieren, welche Art von Ausbildung Sie später mit dem Geld finanzieren möchten. Wenn es sich, wie ich annehme, um ein Studium handelt, würde das Geld frühestens in zehn Jahren gebraucht. Dieser Aspekt ist wichtig, da dieser Zeitraum ihren Anlagehorizont festlegt. Je länger der Anlagehorizont ist, desto eher können Sie mit dem Sparbatzen höhere Risiken eingehen.
Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren oder mehr würde ich Finanzinstrumente mit einem hohen oder je nach Ihrer Risikobereitschaft sogar hundertprozentigen Aktienanteil nutzen, da Aktien die höchsten Renditen versprechen. Gleichzeitig sind damit aber erhöhte Risiken verbunden. Die mit Aktien verbundenen starken Kursschwankungen relativieren sich allerdings über die vielen Jahre hinweg in der Regel deutlich.
Drittens sollten Sie beim Sparen mit Wertschriften auch auf die Gebühren achten. Denn die Gebühren schmälern Ihre Rendite. Zu beachten gilt es sowohl die Gebühren, die den Fonds belastet werden, als auch die Gebühren, die Sie für den Kauf und die Aufbewahrung der Fonds bezahlen. Hier würde ich eine digitale Banklösung nutzen, welche sich durch günstige Gebühren auszeichnet. Einzelne Banken wie etwa die Bank Zweiplus/Cash bietet speziell für Kinder attraktive Gebührenmodelle fürs regelmässige Wertschriftensparen an.
Grundsätzlich können Sie Ihr Vorhaben bei jeder Bank umsetzen. Auch andere Banken vergünstigen zum Teil das Wertschriftensparen für Kinder. Die dem Fonds verrechneten Gebühren können Sie über die Total Expense Ratio TER vergleichen. Lassen Sie sich von Ihrer Bank mehrere Aktienfonds offerieren, inklusive den Gebühren. Tiefe Gebühren weisen passive Aktienfonds sowie Exchange Traded Funds ETFs aus. Für Ihr Ziel könnten Sie beispielweise je nach Sparsumme einen Weltaktienfonds oder je einen Aktienfonds nutzen, der in Schweizer Aktien, in Europäische Aktien und in US-Aktien investiert. Beispiele dafür sind der UBS ETF (CH) SMI (CHF) A-dis mit einer TER von 0,21 Prozent, der iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF mit einer TER von 0,1 Prozent und der Vanguard S&P 500 UCITS ETF mit einer TER von 0,07 Prozent.
Die Kombination von systematischem Sparen, Investieren in Wertschriften und tiefen Gebühren bietet eine gute Voraussetzung, dass man beim Ausbildungssparen für Kinder auf lange Sicht mehr erreicht. Allerdings muss man bei diesem Weg starke Kursschwankungen und das Risiko von Buchverlusten in einigen Jahren in Kauf nehmen.
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