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Geldblog: Leserfrage zum Vermögensaufbau
Wie Sie clever sparen

Rendite und Zinseszinseffekt: Mit langem Anlagehorizont wird der Sparbatzen zum Vermögen.
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Mich würde interessieren, was Sie vom Produkt Zielsparplan der Thurgauer Kantonalbank halten. Da ich nicht direkt an der Börse handeln möchte, scheint es mir eine gute Möglichkeit zu sein, um mein Geld, Säule 3a und Vermögen langfristig anzulegen. Da ich das Geld unter normalen Umständen bis zur Pensionierung nicht brauche ich bin 40 und habe bereits Wohneigentum interessieren mich die Möglichkeiten Wachstum und Aktien. Leserfrage von O.W.

Wer sein Geld nicht selbst direkt über die Börse investieren möchte, kann über den von Ihnen angesprochenen Zielsparplan der Thurgauer Kantonalbank seinen Sparbatzen unkompliziert anlegen und so von deutlich höheren Renditechancen profitieren, als wenn man das Geld einfach auf dem Konto liegen lässt. Solche Zielsparpläne eignen sich, um langfristig und systematisch Vermögen aufzubauen und am Zinseszinseffekt zu partizipieren, den langfristig ausgerichtete Wertschriftenanlagen im positiven Fall bieten.

Faktisch erhalten Sie eine standardisierte Vermögensverwaltung auf Fondsbasis für das von Ihnen investierte Kapital. Das Geld wird mittels Fonds breit diversifiziert in unterschiedliche Anlageklassen angelegt. Je nach Ihrem Risikoprofil werden die einzelnen Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien oder Rohstoffe stärker oder schwächer gewichtet.

Da Sie das dafür angedachte Geld länger nicht brauchen und erst 40 Jahre alt sind, haben Sie einen langen Anlagehorizont und können, wie Sie dies in Ihrer Frage ansprechen, eine Wachstumsstrategie mit einem höheren Aktienanteil in Betracht ziehen. Eine solche verspricht die höchsten Renditechancen, beinhaltet aber auch deutlich erhöhte Anlagerisiken und Kursschwankungen. Wenn Sie bereit sind, das Geld zehn oder mehr Jahre zu investieren, relativiert sich in der Regel die Problematik der starken Kursschwankungen deutlich.

Negativ beim Zielsparplan finde ich die beträchtlichen Gebühren.

Der Zielsparplan ist ein Package, bei dem über die Vermögensverwaltung hinaus weitere Bankdienstleistungen eingeschlossen sind – so eine kostenlose Führung des Zielsparplan-Kontos und des dazugehörigen Depots, der jährliche Bericht über die Wertentwicklung und der Steuerauszug. Wenn Sie nicht nur einmal investieren, sondern in unterschiedlichen Phasen gestaffelt investieren, was ich Ihnen empfehle, werden die Einzahlungen automatisch in den gewählten Fonds investiert und Sie reduzieren die Gefahr, alles zu einem allenfalls schlechten Zeitpunkt angelegt zu haben.

Negativ beim Zielsparplan finde ich die beträchtlichen Gebühren. Beim Package Aktien müssen Sie mit jährlichen Kosten von 1,52 Prozent und bei der Variante Wachstum mit einer Gesamtkostenquote Total Expense Ratio TER von 1,42 Prozent rechnen. Die Varianten Ausgewogen sind mit 1,35 Prozent und Konservativ mit 1,24 Prozent pro Jahr etwas günstiger, bieten aber auch weniger Renditechancen.

Diese Gebühren schmälern letztlich Ihre Rendite. Sie verdienen somit erst Geld mit der Anlage, wenn diese jährlich mehr Rendite erzielt hat, als Sie Gebühren zahlen. Zudem werden die Gebühren auch dann belastet, wenn Sie in schlechten Börsenjahren einmal auf Buchverlusten sitzen. Das schmerzt dann doppelt. Positiv ist hingegen, dass konsequent nur Fonds genutzt werden, die den anerkannten ESG-Nachhaltigkeitskriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung entsprechen.

Sie schreiben, dass ein Teil des Geldes, das Sie investieren möchten, in der steuerbegünstigten Säule 3a gebunden ist. Für die Anlage solcher Gelder gibt es inzwischen verschiedene digitale Anlagelösungen, die sich durch deutlich tiefere Gebühren auszeichnen. Bei der Smartphone-App Frankly etwa können Sie das Säule-3a-Geld ebenfalls in aktive Anlagefonds mit unterschiedlichen Strategien – so auch mit hohem Aktienanteil – investieren, welche auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien geführt werden, bezahlen pro Jahr aber eine deutlich tiefere Pauschalgebühr von 0,46 Prozent. Ähnliche Lösungen bieten beispielsweise Viac oder Finpension an. Insbesondere für die Anlage des Säule-3a-Geldes würde ich solche Alternativen prüfen, da Sie über die Jahre hinweg alleine schon durch die Gebührendifferenz einen Renditevorteil haben.