Ticker zum Weltfrauentag+++ Brief eines Vergewaltigers veröffentlicht +++ Sommaruga und Berset äussern sich zum Frauentag
Heute ist internationaler Frauentag. Schweiz- und weltweit sind Demonstrationen angekündigt. Auch Proteste werden erwartet. Wir berichten von den Aktionen rund um den Globus.
Das Wichtigste in Kürze
Der heutige Montag ist Weltfrauentag. In vielen Ländern hat der Tag den Status eines gesetzlichen Feiertags.
Rund um den Globus sind Kundgebungen geplant. Vielerorts werden auch gewaltsame Proteste erwartet, darunter in der Türkei oder in Mexiko.
In der Schweiz hat die Unia Kundgebungen am 14. Juni angekündigt, 30 Jahre nach dem ersten Frauenstreik.
Der Frauentag, manchmal auch als feministischer Kampftag bezeichnet, wird jährlich im März begangen. Entstanden war der Welttag als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Ziel ist die Gleichberechtigung der Geschlechter, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation privat wie beruflich.
Der erste Frauentag fand am 19. März 1911 statt. Seit 1921 wird er ununterbrochen begangen.
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Türkei: Regierung schürt laut Aktivistinnen Hass und Homophobie
Türkische Frauenrechtlerinnen haben der Regierung des Landes anlässlich des Weltfrauentags vorgeworfen, Hass in der Gesellschaft zu schüren. Präsident Recep Tayyip Erdogan und andere Vertreter würden mit LGBTQI+-feindlichen Aussagen dazu beitragen, dass sich viele Menschen nicht sicher fühlen könnten, sagte eine Sprecherin der Organisation «Wir werden Frauenmorde stoppen» der Deutschen Presse-Agentur. «Wir wollen alle nur frei und gleich sein.»
LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, inter- und queere Menschen – und das Pluszeichen als Platzhalter für weitere Identitäten.
Erdogan: «LGBT, so etwas gibt es nicht»
Erdogan hatte sich in der Vergangenheit immer wieder abwertend zu dem Thema geäussert. «LGBT, so etwas gibt es nicht», sagte er. Auch Innenminister Süleyman Soylu hatte sich ähnlich geäussert. Der Kampf für Gerechtigkeit für Frauen sei unlösbar mit dem Kampf gegen LGBTQI+-Feindlichkeiten verbunden, sagte die Sprecherin.
Nach Daten von «Wir werden Frauenmorde stoppen» wurden in den ersten Monaten dieses Jahres 51 Frauen Opfer solcher Frauenmorde in der Türkei. Im Jahr 2020 waren es 300 Frauen gewesen. Die Organisation dringt auf die Anwendung der sogenannten Istanbul-Konvention. Das Übereinkommen wurde 2011 vom Europarat ausgearbeitet und soll einen europaweiten Rechtsrahmen schaffen, um Gewalt gegen Frauen zu verhüten und zu bekämpfen. Auch die Türkei hat das Abkommen ratifiziert. Die rechtlichen Grundlagen würden im Land bestehen, aber schlichtweg nicht angewendet, sagte die Sprecherin.
//oli/red
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