Curling-WM in Moose JawDer allerletzte Stein entscheidet – der Schweiz bleibt «nur» Silber
Im WM-Final unterliegt die Schweiz Schottland 4:5. Mit dem letzten Stein sichern sich die Schotten den WM-Titel.

Erneut reichte es nicht ganz zum ersten WM-Titel seit 1992. Das Schweizer Team um Skp Yannick Schwaller musste sich im Final Schottland ganz knapp geschlagen geben. Ganz knapp, weil die Partie erst im 10. und letzten End entschieden wurde. Der allerletzte Stein entschied für Schottland, das den Final so 5:4 gewann – immerhin blieb WM-Silber für das Schweizer Quartett.
Eine Curling-Ikone als Coach
Seit 2022 spielen Schwaller, Benoît Schwarz-van Berkel, Sven Michel und Pablo Lachat-Couchepin zusammen. Wobei das Quartett rasch Erfolge verbuchen konnte: Bereits in der ersten gemeinsamen Saison holte es an der EM Silber, 2023 resultierte neben WM- auch EM-Bronze. Doch ausgerechnet die Weltmeisterschaft in Schaffhausen geriet vor Jahresfrist zum Fiasko, als die Genfer die K.O.-Phase verpassten. «Dieses schlechte Ergebnis hat uns gezwungen, noch mehr darüber nachzudenken, was wir dem Team bringen können», hielt Schwarz-van Berkel jüngst gegenüber «24 heures» fest.

Unmittelbar vor den Titelkämpfen in Moose Jaw (CAN) sorgte der CC Genf dann mit einem Transfer für Aufsehen, weil er Glenn Howard als Co-Trainer verpflichtete. Der Kanadier ist eine Curling-Ikone: Viermal nahm er an Weltmeisterschaften teil, viermal holte er Gold. An der WM betreute er das Team mit dem bisherigen Coach, dem Norweger Havard Vad Petersson.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Howard länger an Bord bleiben wird. Schliesslich finden im kommenden Februar die Olympischen Spiele statt, und diesem Ziel ordnen Schwaller und Co. alles unter. Selbiges gilt für die Schweizer Frauen um Skip Silvana Tirinzoni, die jüngst mit Mirjam Ott ebenfalls einen klingenden Namen in ihren Trainerstab holten. Mit der Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin von 2002 und 2006 als Coach resultierte an der WM Ende März Platz 2.

Ein starkes Zeichen gesetzt
Doch zurück zu Howard: Der Kanadier hatte bereits nach der WM-Vorbereitung in den höchsten Tönen von den Schweizern gesprochen: «Ich habe absolut keine Zweifel: Dieses Team kann Weltmeister werden. Die Spieler haben die Mittel, die Mentalität, das Talent - alle wichtigen Zutaten, um die beste Equipe der Welt zu werden.»
Mit Silber hat der CC Genf zwar den Titel knapp verfehlt. Nach der grossen Enttäuschung an der Heim-WM vor einem Jahr und dem Verpassen einer EM-Medaille im Herbst hat er aber nun ein starkes Zeichen gesetzt.
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