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Coronavirus in der Schweiz
+++ Bund soll 2020 Rechnung für Kurzarbeit begleichen +++ Arztbesuche wegen Covid-19 nehmen wieder zu

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit Montag dem 11. Mai fährt der Schweizer ÖV wieder weitgehend nach normalem Fahrplan. Auch Schulen und viele Geschäfte haben erstmals seit knapp zwei Monaten geöffnet.

  • Coiffeurgeschäfte, Kosmetikstudios, Gartencenter und Baumärkte öffneten bereits am 27. April.

  • Eine dritte Lockerung ist am 8. Juni vorgesehen.

Wann und wie stark die «Lockdown»-Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Bündner Wirte feiern Muttertag erst im Juni

Weil der Muttertag vom Sonntag noch der Restaurantschliessung wegen des Coronavirus unterliegt, verschieben die Bündner Wirte ihn kurzerhand auf den 14. Juni. Um den Müttern zu danken brauche es kein bestimmtes Datum.

Vielerorts dürften die Mütter am Sonntag noch nicht einmal besucht werden, teilte Gastrograubünden, der kantonale Zweig des Verbands Gastrosuisse, am Freitag mit. Und ein Mittag- oder Abendessen komme auch nicht in Frage, da die Restaurants erst am Montag öffneten. Zudem würden weiterhin die Distanzregeln gelten.

Am «neuen» Muttertag am 14. Juni seien eventuell weitere Lockerungen in Kraft und auch die Gastbetriebe in den Tourismusregionen wieder offen, schreibt der Verband. Darum offerieren die Betriebe dann den Müttern eine «kleine Aufmerksamkeit».

Elf Coronatodesfälle in Schwyzer Altersheim

Im Kanton Schwyz entfällt fast die Hälfte der Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Verbindung stehen, auf ein Altersheim. Im Zentrum für aktives Alter Frohsinn in Oberarth starben in den letzten Wochen total elf Personen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Insgesamt hatte der Kantons Schwyz bislang 23 Coronatodesfälle.

Am 11. April hatte das Schwyzer Departement des Innern mitgeteilt, dass in dem Pflegeheim 26 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 8 Mitarbeitende positiv auf das Virus getestet worden seien. Das Alterszentrum wurde daraufhin abgeriegelt. Nun sei die fast vier Woche dauernde Quarantäne wieder aufgehoben worden, teilte der Kanton am Freitag mit.

Bei einem weiteren umfassenden Testverfahren seien sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner negativ auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Departement des Innern mit. Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien keine neuen Infektionen nachgewiesen worden.

Im Oberarther Pflegeheim wird die Quarantäne zwar aufgehoben, das generelle Besuchsverbot bleibt aber bestehen. Das Verbot werde zur Zeit aber überprüft, heisst es in der Mitteilung.

Sommaruga pflanzt Corona-Bäume

Auf der Berner Allmend stehen seit Donnerstag in Erinnerung an die ausserordentliche Session zur Corona-Krise drei Sommerlinden. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat sie gemeinsam mit den Präsidien der beiden Räte symbolisch gesetzt und gegossen.

Die in einem Dreieck angeordneten Bäume sollen zum Symbol werden für die Bewältigung der Corona-Krise, sagte Sommaruga am Donnerstag an einem kleinen Medientermin. Unter jedem der drei 12- bis 15-jährigen Jungbäume aus der Baumschule von Stadtgrün Bern ist eine Tafel mit einer Inschrift befestigt.

Diese lautet: «Gemeinsam können wir wachsen. Gemeinsam können wir gestärkt aus der Krise herauskommen.» Dies je einmal auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Darunter jeweils die Namen der Bundespräsidentin sowie jene von Nationalratspräsidentin Isabelle Moret und von Ständeratspräsident Hans Stöckli.

Jeder dieser Bäume stehe einerseits für sich alleine, so Sommaruga, sie stünden aber auch nahe beieinander. Irgendeinmal hätten sie ein gemeinsames Dach und würden Schatten spenden. Wie eine andere Linde ganz in der Nähe, die vor fünf Jahren aus Anlass des Kriegsendes vor damals 70 Jahren gepflanzt wurde, seien die drei Sommerlinden ein wichtiges Zeichen an die Bevölkerung; dies auf einer Allmend, einem Ort also, der für alle zugänglich sei und zudem in Sichtweite des Tagungsortes des Parlamentes in der Bernexpo.

Standhaftigkeit und Solidarität

Die drei Bäume seien ein Dank an alle Engagierten und Leidenden in der Corona-Krise, sagte Moret. Sie seien ein Symbol für Standhaftigkeit, Unterstützung und Solidarität zwischen Behörden und Bevölkerung, die in dieser Krise gut funktioniert habe.

Für Stöckli symbolisieren die drei jungen Bäume den Dreizack aus Bundesrat und den beiden Parlamentskammern. Sie stünden auch dafür, dass das Coronavirus «die Demokratie nicht zerstören kann». Es sei wichtig gewesen, dass die Räte raschmöglichst wieder zusammengetreten seien, um die Arbeit des Bundesrates zu beurteilen und wo nötig zu korrigieren.

Gleichzeitig warnte der Vorsitzende der kleinen Kammer aber davor, nun die Zügel schleifen zu lassen: «Die Geschichte ist nicht gegessen, wir stecken in einer verdammt schwierigen Situation.»

Sommerlinden sind nach den Eichen die langlebigsten Bäume in der Schweiz, wie ein Mitarbeiter von Stadtgrün Bern im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte. Sie werden durchschnittlich 30 bis 35 Meter hoch und 150 bis 200 Jahre alt, es können auch mal bis 300 Jahre sein. In Europa gebe es Sommerlinden, die sogar bis zu 800 Jahre alt geworden seien.

Daten-Hinterlegung in Restaurants soll freiwillig sein

Die Abgabe von Kontaktdaten für Gäste in Restaurants soll freiwillig sein. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (Edöb), Adrian Lobsiger, sprach sich in mehreren Medien gegen einen Zwang zur Datenabgabe aus.

Das Hinterlegen von Daten sei nur freiwillig möglich, sagte Lobsiger laut Meldungen in der «Neuen Zürcher Zeitung», dem «Blick» und «Le Temps». Generelle Appelle zum Selbstschutz oder an die Solidarität seien zulässig, sofern keine Kontrollen damit verbunden seien.

Der Eidgenössische Datenschützer, Adrian Lobsiger, hat sein Veto gegen den Zwang zur Datenabgabe bei Restaurantbesuchen eingelegt.

Die Medienstelle des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sich Lobsiger für Freiwilligkeit ausspreche, da momentan keine ausreichende gesetzliche Grundlage für ein Obligatorium vorhanden sei. Lobsiger habe gegenüber dem Bundesrat kein Vetorecht.

Er könne nicht ausschliessen, dass der Bundesrat eine solche Grundlage per Notrecht aber noch schaffen könnte, sagte Lobsiger weiter. Darüber wäre er jedoch nicht sehr glücklich. Datenschutz und Transparenz seien keine Gegensätze.

Casimir Platzer, Präsident des Dachverbandes Gastrosuisse, hatte sich in einem Gespräch mit dem Innenministerium von Bundesrat Alain Berset ebenfalls auf eine Freiwilligkeit geeinigt. Der Gast sein nicht verpflichtet, seine Kontaktdaten anzugeben.

Der Bund hatte die Datenpflicht mit dem Contact Tracing begründet, der lückenlosen Nachverfolgung von Ansteckungsketten. Was der Bund nicht bedacht hatte, war der Datenschutz.

Lobsiger zeigte sich gegenüber «Le Temps» zufrieden, wie das Contact Tracing angedacht sei, das derzeit von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) entwickelt werde. «Bisher ist alles, was wir gesehen haben, akzeptabel. Das System sei dezentralisiert, wahre die Anonymität und sei freiwillig.

Eine schwierige Saison für die Badis

Freizeitschwimmer hoffen, dass ab dem 8. Juni die Badis wieder offen sind. Allerdings wird die Saison für Frei- und Hallenbäder eine ganz schwierige werden, denn es werden ganz bestimmte Schutzmassnahmen verlangt. Beim Lesen des Schutzkonzepts dürfte jedem klar werden: Volle Liegewiesen und Schwimmbecken wird es im Jahr 2020 nicht geben. «Im Schutzkonzept ist festgehalten: Ein Badegast pro zehn Quadratmeter, im Wasser und auf der Wiese», sagt Martin Enz, Geschäftsführer des Verbandes Hallen- und Freibäder, gegenüber SRF. Das werde für ganz andere Verhältnisse sorgen.

Enz meint weiter: Bei einem 25 Meter-Becken mit vier Bahnen seien gerade einmal 30 Leute erlaubt. «In einem normalen Sommer hat es da durchschnittlich 150 Leute.» Freibäder müssten sich überlegen, ob sich eine Saison für sie unter diesen Voraussetzungen und «mit garantiert weniger Einnahmen» lohne. Auch bei den Garderoben, Duschen und Toiletten sowie bei den Badi-Restaurants gäbe es Einschränkungen.

Badevergnügen mit Einschränkungen: Ein Wasserbecken im Basler Gartenbad Bachgraben.

Bevölkerung verliert Geduld

Die Stimmung in der Bevölkerung kippt offenbar nach sieben Wochen Corona-Notrechtsregierung durch den Bundesrat: Nur noch 15 Prozent der im Auftrag der SRG Befragten bezeichneten sie als gut, und die wirtschaftliche Lage beurteilten erstmals mehr als die Hälfte (57 Prozent) als schlecht bis sehr schlecht.

Eine Wirtschaftskrise (48 Prozent) und der langfristige Verlust der persönlichen Freiheiten (22 Prozent) sind die am stärksten befürchteten Folgen der Coronavirus-Krise. Einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems schätzen hingegen nur 6 Prozent als Risiko ein.

Die Angst vor einer Covid-19-Erkrankung ist seit der ersten Befragung am 22. März markant zurückgegangen von 51 auf 34 Prozent. Die Angst vor finanziellen Einbussen hielt sich konstant bei 33 Prozent. Die Angst vor Einsamkeit und Isolation allerdings nahm von 26 auf 32 Prozent zu.

Die für den kommenden Montag (11. Mai) angekündigten Lockerungen begrüsst landesweit gesehen eine Mehrheit – allerdings mit unterschiedlichen Akzenten: Ältere Menschen (über 75 Jahre) befürworten diese am stärksten, junge Menschen weniger deutlich. Nach Sprachregionen aufgeteilt, leben die eifrigsten Befürworter in der Deutschschweiz, weniger eindeutig im französischsprachigen Landesteil, und im Tessin findet gar eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) die Lockerung «viel zu überhastet» oder «eher überhastet».

Vertrauen in die Landesregierung

Die Akzeptanz der politischen Massnahmen des Bundesrates hat mit jeder Umfrage abgenommen. So beurteilten zuletzt 23 Prozent der Teilnehmer die Einschränkung der Bewegungsfreiheit als «viel zu weitgehend» oder «zu weitgehend» im Gegensatz zu 10 Prozent, die das genau umgekehrt einstuften, 67 Prozent gaben sich unentschieden.

29 Prozent fanden zudem zuletzt die Schliessung von Geschäften und Dienstleistungen als «viel zu weitgehend» oder «zu weitgehend», während dies nur 10 Prozent gegenteilig beurteilten, 61 Prozent zeigten sich unentschieden. Dennoch gaben 62 Prozent an, grosses oder sehr grosses Vertrauen in den Bundesrat zu haben.

Für die aktuelle Ausgabe des SRG Monitors zur Corona-Pandemie wurden 32'485 Personen aus der gesamten Schweiz befragt. An der ersten Befragungswelle hatten 30'460 Personen teilgenommen, an der zweiten 29'891.

Kanton soll Genfer Autosalon helfen

Die Absage des diesjährigen Genfer Autosalons wegen der Corona-Pandemie hat seine Organisatoren finanziell ernsthaft geschwächt. Die Genfer Kantonsregierung will der Stiftung daher ein Darlehen gewähren.


Die Absage der Geneva International Motor Show (GIMS) habe der Stiftung einen Verlust von rund 11 Millionen Franken eingebrockt, teilte der Staatsrat des Kantons Genf am Donnerstag mit. Weitere 5,8 Millionen koste es, das Konzept der Fachmesse neu zu entwickeln.


Die GIMS-Stiftung habe aber ihre finanziellen Reserven ausgeschöpft, erklärte die Genfer Regierung. Daher schlägt sie vor, den Organisatoren ein Darlehen von 16,8 Millionen Franken zu gewähren. Ein entsprechender Gesetzesentwurf werde vorgelegt.


Für die Dauer des Darlehens soll die Stiftung ihren 7-Prozent-Anteil am Messekomplex Palexpo im Wert von ebenfalls 16,8 Millionen Franken als Pfand beim Kanton hinterlegen. Die Palexpo wurde 1926 für den Autosalon gebaut.

Schliesslich abgesagt: Die Autos waren in der Genfer Ausstellungshalle schon aufgestellt gewesen.

66 Neuansteckungen gemeldet


In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 66 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, etwas mehr als am Vortag. Am Mittwoch hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 51 zusätzliche Fälle gemeldet, am Dienstag waren es nur 28 gewesen.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Mittwoch 30’126 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

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Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagabend 1809.

Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.


Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1518 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 351 Infektionen.


Bisher wurden insgesamt 296'100 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG zwölf Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19..

Initiativkomitees fordern weniger Unterschriften


Zehn Komitees von Initiativen in der Unterschriftensammlung und einige Politiker fordern in der Coronakrise Erleichterungen für das Zustandekommen von Volksbegehren. Konkret wollen sie eine Halbierung der Unterschriftenzahlen für Initiativen und Referenden.

Die Forderungen stellen sie in einem Brief an die Bundeskanzlei, wie sie am Donnerstag mitteilten. In der weiterhin angespannten Lage sei an reguläre Unterschriftensammlungen noch lange nicht zu denken. Deshalb müsse die Unterschriftenzahl unter Initiativen auf 50'000 und jene bei Referenden auf 25'000 halbiert werden. Unterschriften dürfen ab dem 1. Juni wieder gesammelt werden.

Eine weitere Forderung ist die Verlängerung der Sammelfrist für alle laufenden Volksbegehren um sechs Monate. Bei der eidgenössischen Volksabstimmung vom 27. September sollen zudem Unterschriftenbogen der laufenden Initiativen in die Abstimmungscouverts gesteckt werden.

BIP-Rückgang von -5,3 Prozent erwartet

Die Konjunkturforscher von BAK Economics korrigieren ihre Wirtschaftsprognose für 2020 kräftig nach unten. Wegen der Coronakrise erwarten sie in einem Basisszenario einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 5,3 Prozent, nachdem sie zuvor noch von einem Minus von 2,5 Prozent ausgegangen waren.

Das Coronavirus beschere der Schweizer Wirtschaft einen Einbruch «historischen Ausmasses», schreibt das Basler Institut in einer Mitteilung vom Donnerstag. Alleine im laufenden zweiten Quartal breche das BIP um mehr als 10 Prozent ein. Im Basisszenario gehen die BAK-Ökonomen für 2021 von starken Aufholeffekten aus und das Schweizer BIP soll dann um kräftige 5,6 Prozent expandieren.

Allerdings hänge der Konjunkturverlauf massgeblich von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab, weshalb die Prognoseunsicherheit «ausserordentlich hoch» sei.

St.Gallen macht Corona-Lockerungen teilweise wieder rückgängig

In den Spitälern und Kliniken des Kanton St. Gallen wird das Besuchsverbot wegen der Corona-Pandemie bis zum 8. Juni verlängert. In Alters- und Pflegeheimen können Angehörige ihre Verwandten aber ab kommenden Montag wieder treffen.

Das kantonale Gesundheitsdepartement hatte am 28. April eine Lockerung der Bestimmungen angekündigt: Besuche in Alters- und Pflegeheimen sowie in Spitälern sollten ab dem 11. Mai mit Einschränkungen wieder möglich sein.

Nun verschiebt der Kanton die Lockerungen bei Spitälern und Kliniken. Das Besuchsverbot wird bis zum 8. Juni verlängert. Die Verlängerung habe keinen epidemiologischen Grund, sondern einen organisatorischen, sagte Kantonsärztin Danuta Reinholz am Donnerstag auf Anfrage von Keystone-SDA. Die Spitäler seien am Hochfahren ihrer Infrastruktur und sie seien deswegen froh um ein Zeitfenster.

Weiterhin könnten aber Personen in begründeten Einzelfällen im Spital besucht werden, beispielsweise unterstützungsbedürftige Personen, Kinder oder Personen in einer palliativen Situation.

Besuchsregeln einhalten

Bei den Alters- und Pflegeheimen wird das Besuchsverbot wie angekündigt am 11. Mai gelockert. Neu ist ein Besuch der Bewohnerinnen und Bewohner für Angehörige wieder möglich. Um ihren Schutz weiterhin gewährleisten zu können, sind bis auf weiteres besondere Massnahmen notwendig.

Migros gewährt Corona-betroffenen Mietern einen Mieterlass

Die Coronakrise macht dem Detailhandel zu schaffen. Nachdem sie längere Zeit geschlossen waren, wissen viele Geschäfte nicht, wie sie ihre Mieten bezahlen sollen. Die Migros gewährt Mietern in ihren Liegenschaften daher nun einen Mieterlass, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Donnerstag mitteilte.

«Die Migros verzichtet bei allen vollständig vom Lockdown betroffenen Mietern für zwei Monate auf die Hälfte der Miet- und allgemeinen Nebenkosten», sagte ein Sprecher. Um die Mieter wirtschaftlich zusätzlich zu entlasten, gewähre der «orange Riese» ausserdem einen freiwilligen Zahlungsaufschub bis Ende September 2020. Die Geschäfte erhielten somit Zeit, die Mieten für die Monate März bis Juni erst im Herbst zu bezahlen.

Falls ausserdem Dritte wie Bund oder Kantone einen Teil der Miete übernähmen, erlasse die Migros den verbleibenden Rest der Mietschuld zur Hälfte. Im Vordergrund stünde bei diesen Massnahmen die langfristige Sicherung der Geschäftsverhältnisse und die Erhaltung der Basis für «eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft», betonte der Sprecher.

Insgesamt betreffe der Mieterlass etwa 2000 Geschäfte, die in Migros-Liegenschaften, wie zum Beispiel Einkaufszentren, eingemietet seien. In speziellen Härtefällen, insbesondere für Kleinbetriebe und Selbstständige, biete der Konzern ausserdem Hand für die Prüfung weitergehender Lösungen.

Umgekehrt erhofft sich der «orange Riese» wohl auch von seinen Vermietern Mieterlasse. Direkt wollte sich der Sprecher hierzu zwar nicht äussern, doch sagte er: «Wir sehen unseren Schritt auch als Zeichen, dass Vermieter und Mieter mit gemeinsamer Anstrengung und gegenseitiger Unterstützung durch diese schwierige Zeit kommen sollten».

Die Migros gewährt ihren Mietern einen Mieterlass: Im Bild das Glattzentrum in Wallisellen bei Zürich.

Glückskette unterstützt 81 Organisationen mit Corona-Hilfe

Die Glückskette hat im Rahmen der Spendensammlung «Coronavirus» seit dem 23. März bisher 37,2 Millionen Franken für die Hilfe in der Schweiz gesammelt. Sie unterstützt landesweit die Hilfe von 81 Organisationen in der Soforthilfe, Überbrückungshilfe, Lebensmittelhilfe und Nothilfe.

Nebst den gesundheitlichen Folgen würden knapp zwei Monate nach dem Lockdown in der Schweiz auch die finanziellen Konsequenzen der Krise immer mehr sichtbar, heisst es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag. Die Unterstützung konzentriere sich auf Menschen, die auf nicht-staatliche Dienstleistungen angewiesen seien.

Die Glückskette unterstützt bisher mit 9,8 Millionen Franken entsprechende Hilfsprojekte. Im Moment evaluieren die Programmverantwortlichen der Glückskette und die externen Experten 17 weitere Finanzierungsanträge von über 5 Millionen Franken.

Not verschlimmert

Die Coronavirus-Krise habe die Not von Menschen in schwierigen oder prekären Lebensumständen noch verschlimmert, schreibt die Glückskette. Die Hilfe sei vielfältig aufgestellt und beinhalte zum Beispiel Dienstleistungen wie Haushaltshilfen für ältere Menschen oder für Menschen mit einer Behinderung, Heimlieferungen, Transport oder Pflege sowie auch finanzielle Unterstützung oder Lebensmittelhilfe.

Ausserdem wolle die Stiftung auch Hilfe für Menschen finanzieren, die durch ihre teils informelle Beschäftigung oder ihren informellen Status keinen Zugang zu Sozialversicherung oder öffentlicher Hilfe hätten und unter prekären Umständen lebten. «Diese Menschen konnten sich vor der Krise noch einigermassen selbst versorgen, sind aber in der gegenwärtigen Situation völlig mittellos», heisst es im Communiqué. Ohne Hilfe riskierten sie und ihre Kinder ihre Wohnung zu verlieren und könnten sich wegen mangelnden Geldes nicht mehr ernähren.

Swissmem will offene Grenzen für Geschäfte

Die Schweiz sollte ihre Grenzen für internationale Geschäftsreisen nach Ansicht von Hans Hess, Präsident des Industrie-Dachverbandes Swissmem, rasch öffnen. Grenzüberschreitende Reisen seien für die Branche überlebenswichtig.

Die Restriktionen bei Reisen seien für die exportorientierten Firmen ein grosses Problem, das der Bundesrat noch nicht wirklich angegangen sei und das ihm grosse Sorge bereite. «Geschlossene Grenzen sind Gift für uns», sagte Hess in einem Interview mit dem «Blick».

Die Firmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie exportierten 80 Prozent ihrer Produkte ins Ausland. Die Monteure müssten wieder uneingeschränkt zu den Kunden in der ganzen Welt reisen und zurückkommen können.

Gleichzeitig müssten ausländische Fachspezialisten in die Schweiz einreisen können, um ihre bestellten Maschinen abzunehmen. So seien etwa deutsche Firmen nicht in die Schweiz gekommen, weil sie bei ihrer Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne hätten gehen müssen.

Hans Hess, Präsident des Industrie-Dachverbandes Swissmem, will die Landesgrenzen schnellstmöglich wieder öffnen.

Die zuständige Bundesrätin Karin Keller-Sutter habe beim Grenzverkehr vor allem die Migration im Visier. Das sei aber für die Exportwirtschaft irrelevant. Hess appelliert an den Bundesrat, die Grenzen für die Geschäftsleute rasch wieder zu öffnen.

Am wichtigsten sei für die Schweizer Industrie die Europäische Union, in die 60 Prozent der Exporte gingen. Wenn die Schweiz nur schon mit Deutschland demnächst eine Vereinbarung treffen könnte, wäre alles schon viel einfacher, sagte Hess weiter.

51 Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 51 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, etwas mehr als am Vortag. Am Dienstag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nur 28 zusätzliche Fälle gemeldet, am Montag waren es noch 76 gewesen.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Mittwoch 30’060 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

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Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwochabend 1805.


Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends.


Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1505 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Mittwochmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 350 Infektionen.

Bisher wurden insgesamt 290'365 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG zwölf Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.

Freiwillige des Schweizerischen Roten Kreuzes erledigen Einkäufe für Angehörige von Risikogruppen und bringen ihnen die Einkaufstaschen nach Hause.

Postauto fahren wieder, aber nicht auf Touri-Linien

Postauto fährt ab dem 11. Mai wieder weitgehend gemäss Normalfahrplan. Ausgeschlossen sind aber nach wie vor die touristischen Linien und die Wochenend-Nachtbusse. Durch die teilweise Aufhebung des Lockdowns ab dem nächsten Montag seien auch wieder mehr Menschen unterwegs, teilte Postauto am Mittwoch mit. Deshalb erweitere der öffentliche Verkehr sein Angebot massiv. Postauto fordert die Kundinnen und Kunden dabei auf, nur nötige Reise zu unternehmen und Schutzmasken zu tragen, sollte der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden können.

Der Ticketkauf bei den Fahrern sei zu deren Schutz bis auf Weiteres nicht möglich. Auch Fahrränder könnten noch nicht mitgeführt werden. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen kündigte Postauto an, die Fahrzeuge mindestens einmal täglich zu reinigen, insbesondere die Haltestangen, die Haltegriffe und die Tasten.

Politiker feiern illegale Party

Nach einer 14-Stunden-Sitzung an der Corona-Sondersession nahmen es die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf dem Messegelände der Bernexpo mit den Corona-Regeln nicht mehr so genau. Viele versammelten sich laut dem «Blick» im Henris, dem Restaurant im Messekomplex - obwohl Restaurants offiziell noch geschlossen sind.

Laut der Zeitung kamen je nach Quelle 50 bis 100 Volksvertreter verschiedener Fraktionen zusammen. Dass sie sich nur in Fünfer-Gruppen und mit zwei Metern Abstand begegneten, dürfe bezweifelt werden, meint die Zeitung. Gegen 23.30 Uhr spedierten Polizisten die Politiker hinaus, gebüsst wurde nicht.

«Blick» hat die Nationalratspräsidentin Isabelle Moret konfrontiert: «Das Verhalten ausserhalb der Ratskammern liegt in der eigenen Verantwortung der Parlamentarier.»

Pharmawerte schieben Schweizer Börse an

An der Schweizer Börse ist es am Mittwoch aufwärts gegangen. Der SMI stieg um 0,8 Prozent auf 9586 Punkte. Händler erklärten, die Anleger setzten auf eine mögliche Erholung der Konjunktur. Das Risiko, dass die Coronavirus-Restriktionen zu schnell gelockert würden, habe die Anleger ebenso wenig aus dem Tritt gebracht wie rabenschwarze US-Arbeitsmarktdaten. Der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge fielen im April in der weltgrössten Volkswirtschaft gut 20 Millionen Stellen weg.


Entsprechend sackten die Aktien des Schweizer Personalvermittlers Adecco um 2,4 Prozent ab und waren damit das Schlusslicht im SMI. Auch die Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie der Elektrotechnikkonzern ABB gehörten zu den Verlierern. Gesucht waren dagegen die Pharmawerte. Roche rückten 1,7 Prozent vor, Novartis 1,3 Prozent. Tagessieger waren die Titel des Bauchemieunternehmens Sika mit einem Plus von 2,4 Prozent.


Bei den Nebenwerten brachen Landis+Gyr 8,7 Prozent ein. Angesichts der Pandemie sackte der Auftragseingang der Messtechnikfirma um fast ein Drittel ab.

Lockerungen machen an der Börse Mut

Die Schweizer Börse hat am Dienstag zugelegt. Der Leitindex SMI schloss 1,3 Prozent im Plus bei 9512,17 Punkten. Bei den Anlegern setzte sich die Einschätzung durch, dass der Wirtschaftsabschwung infolge der Krise die Talsohle erreicht habe und es dank der Lockerung der einschneidenden Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie in mehreren Ländern mit der Konjunktur wieder aufwärtsgehen dürfte.


Die Investoren griffen auf breiter Front zu. Gefragt waren sowohl die als eher defensiv geltenden Indexschwergewichte als auch konjunkturabhängige Unternehmen. Die Aktien des Pharmariesen Novartis und des Lebensmittelkonzerns Nestle zogen 2,4 beziehungsweise zwei Prozent an. Die Anteile des Elektrotechnikkonzerns ABB stiegen um 1,9 Prozent. SMI-Spitzenreiter war der Augenheilkonzern Alcon mit einem Kursplus von 5,2 Prozent. Dem Markt hinterher hinkten die Banken: Die Anteile der UBS rückten ein Prozent vor, während die der Credit Suisse ein Prozent nachgaben.


Am breiten Markt schossen die ObsEva-Titel knapp 20 Prozent hoch. Die auf Fruchtbarkeitsmedizin spezialisierte Biotech-Firma verringerte den Verlust im ersten Quartal und die Coronavirus-Krise beeinträchtigt die laufenden klinischen Studien und Patientenrekrutierungen bislang nicht.

Nur noch 28 neue Fälle gemeldet

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages nur noch 28 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Am Montag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 76 zusätzliche Fälle gemeldet, am Sonntag waren es 88 gewesen.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Montag 30’009 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

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Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1483 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Sonntagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 350 Infektionen.

Bisher wurden insgesamt 286'403 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG zwölf Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.

Das tägliche Leben wird hierzulande wieder normaler: Eine Reinigungskraft bei der Arbeit in der Lausanner Metro.

red/sda/reuters