Kommentar zu IntransparenzComparis hat viel Vertrauen verloren
Es wirkt so, als ob sich bei Comparis die Gewinnmaximierung auf Kosten von unabhängigen Konsumenteninformationen über Jahre festgefahren hätte.
Comparis ist nicht nur das mit Abstand bedeutendste Vergleichsportal, sondern sogar eine der meistbesuchten Schweizer Websites. Das Unternehmen hat es geschafft, eine Marke aufzubauen, die fast alle kennen. Das Fundament dieser Erfolgsstory ist das Vertrauen von Konsumentinnen und Konsumenten, die nach unabhängigen sowie neutralen Informationen suchen, um gute Entscheide treffen zu können. Dieses Vertrauen hat jetzt erheblich gelitten, weil Comparis eigene finanzielle Vorteile wichtiger waren als die Interessen der Konsumenten.
In einem nachgewiesenen Fall hat Comparis beim Vergleich von Internetangeboten das eigene Kundenversprechen nicht eingehalten und einen Anbieter rausgeworfen, der keine Provision bezahlte. Und wie sich jetzt zeigt, gab es auch bei der Vermittlung von Maklern intransparente und zweifelhafte Angebote.
Bei Recherchen zu diesen Themen zeigte Comparis zunächst wenig Einsicht: Zuerst wurden Vorwürfe abgestritten, dann beschönigt oder mit spitzfindigen Interpretationen anders ausgelegt. Das wirkte so, als ob sich die Gewinnmaximierung auf Kosten von konsumentenfreundlichen Informationen über Jahre zunehmend festgefahren hätte.
Zunächst wurden die Vorwürfe abgestritten, dann beschönigt oder mit spitzfindigen Interpretationen anders ausgelegt.
Inzwischen räumt das Unternehmen Fehler ein. Es will an seiner Neutralitätsgarantie festhalten und alle Angebote durchleuchten. Im umstrittenen Internetvergleich hat Comparis den erwähnten Rauswurf rückgängig gemacht. Mit anderen Worten: Comparis-Gründer Richard Eisler hat erkannt, dass das Vertrauen der Konsumenten eine unerlässliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäft ist.
Verlorenes Vertrauen lässt sich aber nicht von heute auf morgen zurückgewinnen. Aufgrund der zuerst uneinsichtigen Haltung bestehen auch Zweifel, ob Comparis den schönen Worten konsequent Taten folgen lässt. Und satte Provisionen kritisch zu hinterfragen, fällt jedem Unternehmen schwer. Doch das Vergleichsportal muss sich bewusst sein, dass weitere solche Schlagzeilen erheblichen Schaden anrichten.
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