Rücktritt aus dem NationalratChrista Markwalder hört auf
Die Berner FDP-Nationalrätin tritt bei den eidgenössischen Wahlen im nächsten Jahr nicht mehr an. Eine Rolle spielte auch die Geburt ihres Sohnes.

Nach fünf Legislaturen ist Schluss. FDP-Nationalrätin Christa Markwalder verkündet in einem Gespräch mit der «Berner Zeitung», dass sie im nächsten Herbst nicht mehr zu den eidgenössischen Wahlen antreten wird.
Im Frühjahr ist die 47-Jährige zum ersten Mal Mutter geworden und erst gerade wieder in den Ratsbetrieb in Bern eingestiegen. Die Geburt ihres Sohnes habe dem Rücktrittsentscheid den letzten Schub gegeben, sagte Markwalder der «Berner Zeitung». Sie sei zwar noch immer motiviert und habe noch einige politische Projekte am Laufen, aber: «Ich habe alles erlebt, was man im Nationalrat erleben kann. Jetzt ist es Zeit, einer neuen Generation von Politikerinnen und Politikern Platz zu machen, die bisher nicht zum Zug gekommen ist.»
2003 wurde die Juristin mit 28 Jahren in den Nationalrat gewählt, 2016 war sie dessen Präsidentin. Sie politisiert im linken Flügel der FDP. Sie profilierte sich als Aussenpolitikerin und setzte sich unter anderem für eine EU-Mitgliedschaft der Schweiz ein. Zweimal kandidierte sie erfolglos für den Ständerat. Den Tiefpunkt ihrer Karriere erlebte sie 2015, als im Rahmen der Kasachstan-Affäre bekannt wurde, dass sie einen parlamentarischen Vorstoss zugunsten eines autoritären Regimes eingereicht hatte.
Die FDP hat im Kanton Bern derzeit zwei – wohl ungefährdete – Nationalratssitze. Eine mögliche Nachfolgerin Markwalders ist Sandra Hess. Die Stadtpräsidentin von Nidau landete bei den letzten Wahlen auf dem ersten Ersatzplatz.
red
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