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Rückschlag für «Chance Uetikon»
Nun beschäftigen die Schadstoffe vor dem Chemieareal auch den Kantonsrat

Seegrundreinigung beim ehemaligen Chemieareal Uetikon.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.
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Die Pläne des Kantons Zürich und der Gemeinde Uetikon auf dem Gelände der ehemaligen Chemiefabrik sind riesig. Dort soll ein Wohnquartier für 600 Menschen, ein öffentlicher Seeuferpark, Platz für Gewerbe sowie eine Kantons- und Berufsschule entstehen. Doch das Projekt unter dem Namen «Chance Uetikon» hat einen Rückschlag erlitten, als das Baurekursgericht vergangene Woche einen Entscheid fällte.

Grund ist die Art und Weise, wie der Kanton mit den von der ehemaligen Chemiefabrik stammenden Schadstoffen im Seegrund umgehen will. 80 Prozent des Materials hat die kantonale Baudirektion zwar bereits abgesaugt, jenen Teil am Ufer entlang wollte sie jedoch im Seegrund belassen. Es sei weniger riskant, die Schadstoffe mit Kies zu überschütten, als das kontaminierte Material zu entfernen, befand die Baudirektion.

Gemäss Gericht hat sie diesen Entscheid aber aufgrund von ungenügenden Abklärungen getroffen. Die Baudirektion wurde angewiesen, den Sachverhalt erneut zu klären und andere Optionen umfassender zu prüfen. Das wirft die Frage auf, was das nun für die Pläne auf dem Chemieareal bedeutet. Dies wollen nun drei Kantonsratsmitglieder auch vom Regierungsrat wissen.

Manche Verzögerungen sind gewiss

Eingereicht haben die Anfrage Sarah Fuchs (FDP, Meilen), Tumasch Mischol (SVP, Hombrechtikon) und Marzena Kopp (Die Mitte, Meilen). Konkret wollen die drei wissen, ob der Regierungsrat das Urteil weiterziehen wird und ob er eine umfassendere Untersuchung der belasteten Sedimente im Seegrund plant.

Zudem wollen sie in Erfahrung bringen, wie die Regierung sicherstellt, dass die neuen Sanierungsmassnahmen im Uferbereich nicht wieder zu einem Gerichtsverfahren führen werden. Des Weiteren soll der Regierungsrat darlegen, wie er gewährleisten will, dass sich der Bau der Kantons- und Berufsfachschule nicht verzögert, und wie er negative Folgen für beteiligte Partner wie die Gemeinde Uetikon vermeiden will.

Es sind Fragen, die diese Redaktion bereits letzte Woche der Baudirektion gestellt hat. Diese teilte mit: «Wir werden uns nun vertieft mit dem Urteil befassen und anschliessend darüber befinden, ob der Entscheid weitergezogen wird oder nicht.» Sicher sei schon, dass sich ein Teil des öffentlichen Seeuferparks auf «unbestimmte Zeit» verzögere. Es sei auch nicht auszuschliessen, dass der Bau der Schulgebäude verzögert werde. Dies, weil die Baustelleninstallationen für die Seegrundsanierung jener für die oberirdischen Bauten in die Quere kommen könnten.

Bis in drei Monaten sollte der Kanton mehr wissen. Denn bis dann muss der Regierungsrat die Anfrage der drei Kantonsratsmitglieder beantwortet haben.