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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Missstände des Konsumentenforums werden zum Thema im Bundeshaus

Babette Sigg Frank, Geschaeftsfuehrende Praesidentin Schweizerisches Konsumentenforum kf, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur Volksinitiative "Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit", am Freitag, 31. Maerz 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
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Die von der SonntagsZeitung aufgedeckten Missstände bei dem von Babette Sigg präsidierten Konsumentenforum werden nun zum Thema im Bundeshaus. Am Montag will der grüne Berner Nationalrat Kilian Baumann vom Bundesrat in der Fragestunde wissen: Versteht der Bundesrat das Konsumentenforum angesichts der marginalen Mitgliederzahl und des Übergewichts der Wirtschaftsverbände als Kollektivmitglieder noch als Konsumentenorganisation? Erachtet er dessen Stellungnahmen als objektive und fachgerechte Information im Sinn der Konsumenten? Erachtet er das im Gesetz für den Erhalt von Bundessubventionen festgelegte Kriterium der gesamtschweizerischen Bedeutung im Fall des Konsumentenforums noch als erfüllt? Baumann sagt: «Das Konsumentenforum ist von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden dominiert und gibt vor, sich für die Konsumenten zu engagieren. Es ist stossend, dass der Bund diese Mogelpackung sogar noch mit 100’000 Franken pro Jahr subventioniert. Der Konsumentenschutz findet sich beim Konsumentenforum nur in den Statuten, die vertretenen Positionen fallen durchwegs zugunsten der Wirtschaft aus.» Der Bund müsse sich nun überlegen, die Kriterien für die finanzielle Unterstützung von Konsumentenorganisationen zu verschärfen.

Distanz von Schweizer Milliardärin zu Russland will einfach nicht klappen

Der Genfer Agrarhandelsriese Louis Dreyfus Company versucht gerade mit allen Mitteln, auf Distanz zu Russland zu gehen und die Verbindungen dahin zu kappen. Letzten April verkündete er, kein Getreide aus Russland mehr zu exportieren und russische Geschäfte an neue Besitzer zu verkaufen. Umso überraschender sind die Fernsehbilder vom Eastern Economic Forum, einem grossen Wirtschaftstreffen in Wladiwostok, das vor einigen Tagen stattfand: Während Kriegstreiber Wladimir Putin eine Rede hält, schwenkt die Kamera durchs Publikum. Und da sitzt in der ersten Reihe die Präsidentin der Louis Dreyfus Company, die Schweizer Milliardärin Margarita Louis-Dreyfus. Da stellen sich natürlich Fragen. Zum Beispiel, wie die Präsenz der Firmenpräsidentin an Putins Wirtschaftsforum mit dem Rückzug aus Russland zusammengeht. Oder was die Lebenspartnerin von Ex-Nationalbankchef Philipp Hildebrand zum Vorwurf sagt, mit ihrer Teilnahme am Forum zumindest indirekt Putins Regime zu unterstützen. Ganz offenbar hat die Milliardärin aber keine Lust, sich diesen Fragen zu stellen. Die einsilbige Antwort der Kommunikationsabteilung darauf: «Die Louis Dreyfus Company gibt keine Kommentare im Namen von Frau Louis-Dreyfus ab.»

Margarita Louis-Dreyfus poses in the hotel Savoy Hotel Baur en Ville in Zurich, Switzerland, Monday, February 27, 2017. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

«King Köng» macht seinem Namen alle Ehre

Postfinance-Chef Hansruedi Köng tritt Ende Februar 2024 zurück. Nun hat er bereits ein Unternehmen gegründet, mit dem er danach mit Beratungsmandaten Kasse machen will. Am 15. September liessen er und seine Ehefrau Karin Köng im Handelsregister die koeng.swiss GmbH mit Sitz in Zollikofen BE eintragen. Diese bezweckt «die Erbringung von Beratungsdienstleistungen und die Übernahme von Management- und Führungsaufgaben aller Art». Der Mann macht seinem Übernamen «King Köng» alle Ehre.

Hansruedi Koeng, CEO Postfinance, spricht waehrend der Jahresmedienkonferenz der Schweizerischen Post, am Donnerstag, 9. Maerz 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Ems-Chemie droht ein Streik

Die Gewerkschaft Syna geht auf Konfrontationskurs mit Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher. Sie hat den Kollektivarbeitsvertrag mit dem Unternehmen auf Ende Jahr gekündigt, wie Industrie-Zentralsekretär Nico Fröhli im neusten «Syna-Magazin» bekannt gibt. Offenbar ist der Gewerkschaft nach jahrelangen Verhandlungen der Geduldsfaden gerissen. Streitpunkt ist die wöchentliche Arbeitszeit: Bis 2007 betrug sie bei der Ems-Chemie 42 Stunden. Auf das Drängen von Martullo-Blocher hin stimmte die Syna dann einer vorübergehenden Erhöhung auf 43 Stunden zu. «Bis heute konnten wir, trotz vielfacher Verhandlungsversuche, nicht erreichen, dass wieder auf den Normalzustand einer 42-Stunden-Woche zurückgekehrt wird», so Fröhli. Er fordert Martullo-Blocher auf, «endlich an den Verhandlungstisch zu kommen». Falls sie das nicht tut, ist ab 1. Januar ein Streik möglich.