Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheFür langsame Schweizer – Lidl baut seine Kassen extra um
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Vor 15 Jahren eröffnete Lidl die erste von heute 177 Filialen in der Schweiz. Wie gut sich der deutsche Discounter in all den Jahren an die helvetischen Verhältnisse angepasst hat, zeigt sich an der Kasse. Im Gegensatz zu früher gibt es dort ein Rollband und genügend Platz, damit die Kundschaft ihre Einkäufe in den Taschen verstauen kann. Lidl Schweiz hat alle hiesigen Kassen umgebaut, nachdem er eine bemerkenswerte Feststellung gemacht hat, wie das mittlerweile von Nicholas Pennanen geführte Unternehmen nun verrät: Schweizerinnen und Schweizer sprechen nicht nur langsamer, sondern packen auch ihre Einkäufe bedächtiger ein als die nördlichen Nachbarn.
Luxusuhren von Michael Schumacher kommen unter den Hammer
Acht Uhren aus der Sammlung von Michael Schumacher, die Meilensteine in der Karriere des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters markieren, werden am 13. Mai von Christie’s in Genf versteigert. Zu den Zeitmessern gehört ein einzigartiges Modell der Genfer Luxusuhrenmarke F. P. Journe aus dem Jahr 2004, das an jeden von Schumachers Siegen in der Formel 1 erinnert. Die Uhr ist ein Geschenk des damaligen Teamchefs der Scuderia Ferrari, Jean Todt. Das aus Platin gefertigte Unikat mit rotem Zifferblatt und goldenem Uhrwerk verfügt über eine wandernde Stundenanzeige, die das Ferrari-Logo sowie Schumachers charakteristischen Helm zeigt. Das Modell könnte laut Christie’s bei einer Auktion mehr als 1 Million Franken einbringen.
Weshalb will der Flughafen Zürich die «Parking Experience» verbessern?
Der Flughafen Zürich hat diese Woche eine Software für eine «Parking Experience» ausgeschrieben. Ein Erlebnis fürs Parkhaus also. Die «Experience» werde «mit unterschiedlichen Vorgehen» verbessert, heisst es in der Ausschreibung. Konkret handelt es sich um die Einführung einer technischen Pay-Per-Use-Lösung. Das bedeutet: Diverse Parkorte und unterschiedliche Leistungen sollen flexibel genutzt und nutzungsabhängig bezahlt werden können. Bis zum 21. Mai um 12 Uhr können Interessierte um den Auftrag buhlen. Fraglich ist aber, warum ausgerechnet ein Flughafenparkhaus eine «Experience» braucht. Einkaufszentren setzen dieser Tage auf das Einkaufserlebnis, um die Kundschaft so lange wie möglich in den Shoppinghallen zu halten. Für den Flughafen unter Chef Lukas Brosi wäre es doch eher ungünstig, wenn die Passagiere vor lauter Erlebnis gar nicht mehr aus dem Parkhaus kämen.
Eine Frage sorgt an der GV von Swiss Steel für besondere Spannung
Für den Luzerner Stahlhersteller Swiss Steel ging es am Donnerstag ums Überleben. Die Aktionäre waren an einer ausserordentlichen Generalversammlung (GV) dazu aufgerufen, einer Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro zuzustimmen. Spannung versprach der Anlass nicht, hatte doch Grossaktionär Martin Haefner angekündigt, diese notfalls allein zu stemmen – und welcher Aktionär will schon den Untergang des Unternehmens riskieren. Dies war auch Verwaltungsratspräsident Jens Alder bewusst, der gleich die erste Frage als die vermutlich einzig spannende Frage betitelte. Ob es stimme, dass der Grossteil des verwendeten Schrotts für die Stahlherstellung aus Recycling stamme? Die richtige Antwort lautete: Ja. Wie bei der Kapitalerhöhung drückten fast 100 Prozent der Anwesenden den richtigen Knopf. Auf die GV hatte dies aber keinen Einfluss: Es handelte sich um die Testfrage für die Funktionsfähigkeit der Abstimmungsgeräte.
red
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