Der Ticker zum NachlesenDoppelsieg für die Schweiz! Odermatt triumphiert vor Meillard
Marco Odermatt und Loïc Meillard lassen mit brillanten zweiten Läufen die Medaillen für die Schweiz regnen. Der Halbzeit-Führende Marco Schwarz wird Dritter.
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Das wars
Wir verabschieden uns für heute aus Courchevel. Natürlich möchten wir uns herzlich für Ihre Aufmerksamkeit bedanken. Und wir hoffen, Sie auch am Samstag zum Slalom der Frauen wieder an dieser Stelle begrüssen zu dürfen.
Das Rennen
Und auch am drittletzten Tag dieser WM erklingt im Zielraum von Courchevel die Schweizer Hymne. Marco Odermatt holt die dritte Goldmedaille für das Swiss-Ski-Ensemble an diesen Titelkämpfen. Doch dieser Triumph im Riesenslalom, ihn muss sich der Ausnahmekönner hart erarbeiten. Denn nach dem langen ersten Lauf – er dauert 1,20 Minuten – liegt Odermatt fast sechs Zehntel hinter dem Führenden Marco Schwarz zurück. Und Loïc Meillard büsst als Vierter bereits über eine Sekunde auf den Österreicher ein.
Aber der zweite Kurs – gesteckt vom Schweizer Trainer Helmut Krug – ist viel direkter, und das kommt seinen Athleten entgegen. Obwohl Meillard in den letzten Tagen noch krank im Bett lag, liefert er im zweiten Durchgang Laufbestzeit. Und an diese Pace kommt nur Odermatt heran. Letztlich reüssiert er mit drei Zehnteln Vorsprung auf seinen Teamkollegen und vier Zehntel auf Schwarz. Gino Caviezel gelingt als Neunter sein bestes WM-Ergebnis, Thomas Tumler wird 18.
Um die Leistung Odermatts einzuordnen, sind mittlerweile nur noch Superlative gut genug. In den letzten 14 Riesenslaloms, die er bestritt, stand er ausnahmslos auf dem Podest – darunter resultierten Olympia- und WM-Gold. Und er ist erst der dritte Fahrer nach Jean-Claude Killy und Aksel Svindal, dem es gelingt, an einer WM neben der Abfahrt auch den Riesenslalom zu gewinnen.
Das sagt Marco Schwarz
Erster zur Halbzeit, Dritter nach der Entscheidung. Deshalb geht die Frage an Marco Schwarz: Ist das Glas nun halbvoll – oder halbleer? «Odi ist das Mass aller Dinge, und Loïc im Riesenslalom auch brutal gut drauf», sagt der Österreicher. «Ich konnte sie im ersten Lauf ärgern, dann haben sie zurückgeschlagen. Mit Bronze kann ich gut leben.»
Darum muss Caviezel seinen Plan ändern
Apropos Handicap: Gino Caviezel zog sich bekanntlich gestern eine Schnittverletzung an der linken Wade zu. Trotzdem gelingt dem Bündner ein solider Auftritt – als 9. erzielt er sein bestes WM-Ergebnis. «Ich versuchte zu attackieren. Was die beiden anderen zeigten, ist grosses Kino und Neunter zu werden ist auch nicht schlecht.»
Ursprünglich wollte Caviezel noch am Freitag nach Hause fliegen, weil es für die Athleten bereits am Dienstag in die USA geht. «Aber nun weiss ich nicht, ob die beiden mich ziehen lassen», sagt er lachend.
Das sagt WM-Silbermedaillengewinner Meillard
Man muss sich das einmal vorstellen. Drei Tage lang lag Loïc Meillard zuletzt mit Fieber und Husten im Bett, zudem verletzte er sich zu allem Übel auch noch am Fuss. «Ich war im Ziel wirklich blau, und das passiert mir nicht so oft», meint er bezüglich seiner Kraftreserven. «Aber nun hat sich bezahlt gemacht, wofür wir den ganzen Sommer lang arbeiten.»
Vierter wurde Meillard 2019 im Riesenslalom von Are, Fünfter vor zwei Jahren in Cortina d'Ampezzo. «Dass es nun mit dem Podestplatz geklappt hat, ist richtig schön.»
Der 2. Lauf von Loïc Meillard zum Nachschauen
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Das sagt der Weltmeister
Bezüglich der Emotionen sei dieser Erfolg nicht vergleichbar mit jenem in der Abfahrt, sagt Odermatt gegenüber SRF. «Das war schon etwas anderes mit dieser überwältigenden Fahrt.» Und dennoch ist die Freude natürlich riesig über die zweite WM-Goldmedaille. «Dass Loïc und ich einen Doppelsieg feiern dürfen, konnte nicht erwartet werden. Deshalb ist es umso cooler, ist uns das gelungen.» Es habe jedoch viel Kampfgeist gebraucht, um im zweiten Lauf nochmals alles zu riskieren. «Wir sind schon zwei Wochen da, die Saison dauert auch schon lange, entsprechend fühlte ich mich am Start schon besser. Es brauchte den Kopf», sagt Odermatt.
Es ist davon auszugehen, dass es nun in Courchevel abermals zu einem grossen Schweizer Fest kommt. Wobei: Der Staff habe die Zimmer schon räumen müssen, meint Odermatt und fügt lächelnd an: «Da müssen wir etwas verhandeln.»
Der 2. Lauf von Marco Odermatt zum Nachschauen
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Ein historischer Erfolg
Mit seinem zweiten WM-Gold schreibt Marco Odermatt gleich mehrfach Geschichte. Er ist seit Einführung des Weltcups 1967 erst der dritte Fahrer, dem das Kunststück gelingt, an der selben WM Abfahrt und Riesenslalom zu gewinnen. Zuvor schafften dies Jean-Claude Killy 1968 und Aksel Svindal 2007.
Für die Schweiz handelt es sich um die erste WM-Medaille in der Basisdisziplin seit 2009 und dem Triumph von Carlo Janka.
Und Odermatt ist der sechste Schweizer Riesenslalom-Weltmeister. Zuvor gelang dies Roger Staub (1960), Heini Hemmi (1976), Pirmin Zurbriggen (1987), Michael von Grünigen (1997 und 2001) und Janka (2009).
Marco Schwarz
Noch nie führte der Österreicher im Riesenslalom nach dem ersten Lauf. Aber er befindet sich in beneidenswerter Form, das zeigt Schwarz lange. Doch kurz vor dem Ziel kommt er ins Rumpeln – das kostet viel Zeit.
Schwarz wird Dritter – damit holt die Schweiz den Doppelsieg!
Marco Odermatt
Was macht der Dominator in diesem Winter? Vier Siege in fünf Rennen, dazu ein für ihn gesteckter Kurs von Trainer Helmut Krug. Die Vorzeichen sind gut für Odermatt. Und der Nidwaldner riskiert alles, so wie man es von ihm gewohnt ist. Das zahlt sich aus: Odermatt setzt sich vor Meillard an die Spitze!
Zan Kranjec
Wie stark ist die Fahrt von Meillard? Sehr stark! Eine Medaille hat er auf sicher. Denn Kranjec unterläuft oben ein Fehler, der viel Zeit kostet. Das kann der Slowene nicht mehr wettmachen, er klassiert sich im 4. Rang.
Loïc Meillard
Der Sieger des letzten Riesenslaloms vor den Titelkämpfen fühlt sich mit dem direkter gesteckten Kurs deutlich wohler. Das ist ein sehr starker Auftritt von Meillard! Mit Laufbestzeit setzt er sich an die Spitze.
Manuel Feller
Anfang Saison wurde er in Val-d'Isère hinter Marco Odermatt Zweiter, insgesamt fünfmal stand Feller schon auf einem Weltcup-Podest. Der Tiroler geht «all in» – und verliert. Wenige Tore vor dem Ziel scheidet er aus.
Stefan Brennsteiner
Er stürzte in der Qualifikation zum Parallel-Rennen, doch die Wehwechen, die das zur Folge hatte, merkte man dem Österreicher im ersten Lauf nicht an. Und auch im zweiten Lauf fährt Brennsteiner stark und verdrängt Kristoffersen von der Spitze.
Henrik Kristoffersen
Was ist für den Norweger noch möglich, nachdem er im ersten Lauf 1,41 Sekunden auf Schwarz verloren hat? Nun, Kristoffersen übernimmt die Führung mit sieben Zehnteln Vorsprung auf Pinturault. Aber wir erinnern uns: Die Zeitabstände waren im ersten Lauf sehr gross, das dürfte deshalb kaum für eine Medaille reichen.
Filip Zubcic
Die Entscheidung naht. Und Filip Zubcic eröffnet den Reigen der besten 8. Der Kroate macht das gut, im letzten Sektor ist er gar schneller als Pinturault, dennoch kommt er am Franzosen nicht vorbei.
Gino Caviezel
Eine Schnittwunde an der rechten Wade behindert den Bündner. Und doch zeigt er in diesem zweiten Lauf eine sehr solide Leistung und klassiert sich im zweiten Zwischenrang. Damit sichert er sich einen Platz in den Top 10 – was ihm in einem WM-Riesenslalom noch nie gelungen ist.
Filippo Della Vite
Der nächste Italiener stürtzt sich die «Éclipse» runter, und er verdrängt Kollege Borsotti auf Rang 3. Bitter für Della Vite: Kurz vor dem Ziel staucht es ihn zusammen, was wertvolle Hundertstel kostet.
Alexis Pinturault
Der Franzose hat sich an diesen Titelkämpfen eindrücklich zurückgemeldet mit Gold in der Kombination und Bronze im Super-G. Nach einem missglückten ersten Lauf will er auch in seiner eigentlich stärksten Disziplin zeigen, dass in dieser nach wie vor mit ihm zu rechnen ist. Pinturault gelingt die Laufbestzeit – doch der grosse Rückstand aus dem ersten Durchgang dürfte ihm einen Spitzenplatz verwehren.
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