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Blick ins Zeitungsarchiv
Wolke aus der Chemiefabrik hüllte Männedorf ein

Von der Chemiefabrik Uetikon – hier eine undatierte historische Aufnahme – gelangte eine Abgaswolke nach Männedorf.
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Vor 70 Jahren, im Oktober 1954, verwandelte sich die Gegend um Männedorf von einem «strahlenden Herbst- in einen düsteren Novembertag», wie die rechtsufrige «Zürichsee-Zeitung» damals schrieb. Grund für das plötzliche Phänomen, das etwa eine halbe Stunde gedauert habe, sei ein weisser Rauchpilz gewesen, der sich von Westen her dem Dorf genähert haben soll. Die Häuser und Kirchen seien daraufhin im Dunst versunken.

Anfangs habe die Alarmzentrale Wädenswil einen Grossbrand vermutet. Nach telefonischer Rücksprache liess sich dieser Verdacht jedoch nicht erhärten: «Es handelt sich bei dieser Erscheinung um Abgase aus der chemischen Fabrik Uetikon», heisst es zum Schluss des kurzen Berichts. Damals war die Wolke nur eine kleine Meldung wert, ob die Chemie-Wolke gesundheitsgefährdend war, bleibt unklar.

Heute muss man zwar keine Wolken vom Chemieareal mehr befürchten, da die Chemie Uetikon 2018 endgültig aufhörte, am Zürichseeufer tätig zu sein. Doch die Rückstände der Düngerproduktion, welche noch im Boden und im See schlummern, beschäftigen den Kanton gerade heute wieder intensiv. Der Grund: Auf dem Land soll ein neuer Ortsteil entstehen: Wie der Seegrund saniert wird, ist wegen eines juristischen Konflikts derweil noch ungeklärt.

Panzer im Sihltal

Auf der gegenüberliegenden Seeseite fand im Oktober 1954, während des Kalten Krieges und neun Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, eine «Felddienstübung» des Unteroffiziersvereins Zürichsee statt. Das berichtete der «Anzeiger des Bezirks Horgen». Ziel der Übung sei die «Prüfung des gefechtsmässig richtigen Verhaltens im Zugsverband» gewesen, schreibt der «Anzeiger».

Die teilnehmenden Verbände seien darüber informiert worden, dass der «mit leichten Panzern ausgerüstete» Feind versuche, das Sihltal zu erreichen, dort aber «auf unsere Verteidigung» gestossen sei, wird im Artikel weiter erläutert.

Relativ ausführlich werden darauf im «Anzeiger» die verschiedenen Aufgaben zur Verteidigung, beispielsweise das Vernichten feindlicher Stützpunkte, beschrieben. Der Fokus des Berichts liegt auf dem Erfolg der Übung. So sei es für den zuständigen Inspektor «eine Freude gewesen, der Übung beizuwohnen». Diese habe rund fünf Stunden gedauert, und mit deren Abschluss sei auch das Übungsjahr 1954 beendet.

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