AboInterview mit Staatsfeind«Bisher konnten die Russen den Krieg als TV-Show verfolgen, jetzt ist er grausame Realität geworden»
Dmitry Glukhovsky verkaufte über drei Millionen Bücher, dann setzte ihn Putin auf die Fahndungsliste. Jetzt ist er auf der Flucht und sagt, warum der russischen Propaganda der ultimative Crashtest bevorsteht.
Mit Dystopien kennt er sich aus. Seine «Metro»-Trilogie, die in 30 Sprachen übersetzt wurde und als Vorlage für das gleichnamige Computergame diente, spielt in der Moskauer U-Bahn nach einem Atomkrieg. Anfang Jahr floh Regimekritiker Dmitry Glukhovsky (43) aus seiner Heimat, seit März wurde geheim nach ihm gesucht, am 7. Juni setzte ihn Russland offiziell auf die Fahndungsliste. Wir erreichen ihn über die verschlüsselte Signal-App, er befinde sich «irgendwo in Europa», sagt er.