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Klimaerwärmung von 2,7 Grad
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts gibt es in der Schweiz keine Gletscher mehr

Die mit Eisschutzdecken abgedeckte Eisgrotte am Gletscherende des Rhonegletschers, oberhalb von Gletsch am Furkapass, (13. Juli 2022) 
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Mit den aktuellen Klimazielen der Länder weltweit werden gemäss einer neuen Studie in Mitteleuropa im Jahr 2100 die Gletscher nahezu vollständig abgeschmolzen sein. Auch wenn die Klimaziele verschärft werden, verschwinden in unseren Breitengraden laut den neusten Berechnungen rund 60 Prozent der Gletscher.

Ein internationales Forschungsteam wertete dafür die Daten aller 215'000 Gletscher weltweit aus. Die Resultate veröffentlichten sie am Donnerstag im renommierten Fachmagazin «Science». Teil des Teams waren auch Wissenschaftler der Universität Freiburg, der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Der Griesgletscher im Wallis ist zurzeit einer der am schnellsten schmelzende Gletscher der Schweiz. (2. September 2022)

Eine grosse Rolle für die künftige Gletscherschmelze spiele dabei, wie stark sich die globale Durchschnittstemperatur erhöhen wird. Um dies realitätsnah abschätzen zu können, stützten sich die Forschenden auf Szenarien, die von Erwärmungen zwischen 1,5 und vier Grad ausgingen.

Jedes Grad zählt

Bereits bei rund drei Grad Erwärmung verschwinden demnach die Gletscher in Zentraleuropa bis zum Jahr 2100 komplett. Mit den derzeit verfolgten Klimazielen aller Länder würde die globale Durchschnittstemperatur um schätzungsweise 2,7 Grad steigen, wie Berechnungen zeigen. Damit würden die Gletscher in unseren Breitengraden nahezu komplett verschwinden. Wird die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad begrenzt, schmelzen laut der Studie 60 Prozent der mitteleuropäischen Gletscher.

Weltweit verschwindet gemäss den Forschern bis Ende des Jahrhunderts 26 Prozent des Gletschereises, wenn strenge Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden. Bei dem pessimistischen Szenario wären es 41 Prozent. Gletscher gibt es in diesem Szenario Ende Jahrhundert nur noch in den hohen Bergen Asiens, in Teilen Alaskas und Russlands, der Arktis und der Antarktis.

«Der rasch zunehmende Verlust an Gletschermasse bei einem globalen Temperaturanstieg von über 1,5 Grad unterstreicht die Dringlichkeit ehrgeizigerer Klimaziele», schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie. Jeder noch so kleine Temperaturanstieg habe signifikante Auswirkungen auf den Verlust von Gletschern.

Ein Forschungsteam im September 2022 bei Messungen auf dem Vadret Pers im Oberengadin. 
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SDA/sep