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Aufregung beim Volksanlass
Betrug am Engadiner: Einige kürzten einfach ab

Viele Läuferinnen und Läufer und wenig Platz, das führte am Skimarathon zu Staus in den Steigungen. 
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Die Veranstalter des Engadin-Skimarathons haben das schier Unmögliche realisiert: Sie stellten den Wettkampf auf die Beine – trotz historisch wenig Schnee. Und jetzt das: Etliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben geschummelt und sorgen nun bei all jenen, die sich an die Regeln gehalten haben, für Ärger. 

Aber von vorn: Wegen der milden Wetterbedingungen waren die Organisatoren nicht nur gezwungen, die Strecke zu ändern. Der Schneemangel führte auch dazu, dass einige Abschnitte zu regelrechten Nadelöhren wurden, weil neben der Loipe keine verschneiten Ausweichmöglichkeiten bestanden. Es kam an mehreren Orten zu Staus. An diesen Stellen trennten sich die echten Sportler von den Schummlern. Letztere schnallten bei St. Moritz Bad kurzerhand ihre Ski ab und marschierten durch den Wald an den Wartenden vorbei – und verschafften sich so einen Zeitvorteil gegenüber jenen, die artig im Gedränge standen. 

Unerwartet langer Stau, kein Streckenposten

Für die Organisatoren war von vornherein klar, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Jahr mehr Geduld als üblich würden mitbringen müssen. «Wir wussten, dass mit Wartezeiten zu rechnen ist, und teilten dies vor dem Rennen mit», sagt Menduri Kasper, der Geschäftsführer des Engadin-Skimarathons. Bei dem veränderten Streckenabschnitt bei St. Moritz Bad sei der Stau allerdings lang gewesen. Damit hätten sie nicht gerechnet.

«Deshalb hatten wir dort keinen Streckenposten, der die Übeltäter zur Ordnung hätte rufen oder sich ihre Startnummern hätte aufschreiben können, um sie nachträglich zu disqualifizieren.» Solche standen beispielsweise bei den Staus bei der Sprungschanze vor St. Moritz Bad oder beim Anstieg nach dem St. Moritzer See bereit. Wie wartende Teilnehmer beobachten konnten, sorgten die Funktionäre dort für Ordnung und pfiffen die Marschierenden zurück in die Schlange. 

Veranstalter passen Zeit an

Um zu verhindern, dass sich die Läuferinnen und Läufer, die gemogelt haben, nächstes Jahr einen Vorteil verschaffen können, haben die Organisatoren reagiert. «Wir werden bei der Qualifikationszeit für nächstes Jahr den Streckenabschnitt zwischen Silvaplana und Pontresina herausrechnen», sagt Kasper. Also dort, wo die schummelnden Teilnehmer am Werk waren. Dadurch haben jene Läuferinnen und Läufer, die sich an die Regeln gehalten und im Stau wertvolle Zeit verloren haben, keinen Nachteil mehr.

Die Organisatoren des Skimarathons verurteilen die Betrügereien aufs Schärfste. «Es ist sehr bedenklich, dass man so etwas nötig hat. Wir dulden das nicht», macht Kasper klar. Doch weil die Missetäterinnen und -täter diesmal nicht eruiert werden können, entgehen sie einer Strafe. Normalerweise werden Teilnehmer, die ihre Ski abziehen und marschieren, nicht nur disqualifiziert. «Wir schliessen sie für zwei Jahre aus.»