Corona-MedienkonferenzSchluss mit Maske im ÖV – Bundesrat hebt letzte Corona-Massnahmen auf
Gesundheitsminister Alain Berset informierte über die Entscheidungen des Bundesrats. Wir berichteten live.
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Das Wichtigste in Kürze
Der Bundesrat hebt die letzten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auf.
Ab 1. April fallen die Isolationspflicht für Infizierte und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.
Bis im Frühling 2023 sei nun eine Übergangsphase mit erhöhter Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit angezeigt.
Strukturen müssen erhalten bleiben, damit notfalls schnell reagiert werden kann.
Die Covid-App wird vorübergehend deaktiviert.
Wer will, kann sich weiterhin gratis testen lassen.
Für die SP kommt der Schritt des Bundesrats zu früh, FDP, Mitte und SVP begrüssen hingegen das Vorgehen.
Das Coronavirus werde höchstwahrscheinlich nicht verschwinden, sondern endemisch werden, so der Bundesrat: «Es ist damit zu rechnen, dass es auch in Zukunft zu saisonalen Erkrankungswellen kommt.»
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Informieren Sie sich weiterhin über den aktuellen Stand der Pandemie in unserem Corona-Dashboard.
Pressekonferenz mit Berset
Um 14.30 Uhr stellt Gesundheitsminister Alain Berset die neusten Entscheide zum Coronavirus vor. Verfolgen Sie die Pressekonferenz live in unserem Ticker.
BAG meldet 16'462 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 16'462 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 8 neue Todesfälle und 165 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 26'084 bestätigte Neuinfektionen, 191 Spitaleintritte und 15 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 36,9 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 13,6 Prozent ab.
Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 641 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 77 Prozent. 17,40 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
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Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 2997,89 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 18. März bei 0,78.
69,12 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind vollständig geimpft. Weitere 1,02 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 78,17 Prozent geimpft. Ausserdem haben 42,50 Prozent der Gesamtbevölkerung und 76,97 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 49'348 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 3'484'685 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 50'400 Personen mussten im Spital behandelt werden und 13'068 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Zurzeit befinden sich gemäss BAG 53'284 Personen in Isolation, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Interview mit Lukas Engelberger
Lesen Sie zum Ende der Corona-Massnahmen auch unser Interview mit Lukas Engelberger: «Wir sollten den geplanten Normalisierungsschritt machen»
Task Force Covid-19 zieht Fazit
Zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie zieht die Task Force Wissenschaft Covid-19, die Ende März aufgelöst wird, ein erstes Fazit. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik habe sich etabliert, schreibt die Task Force in ihrem Schlussbericht. Lesen Sie mehr dazu: Chaos-Start und stilles Ende – das Fazit zu zwei Jahren Taskforce
Ausgangslage
Der Bundesrat kündigte Mitte Februar an, auf Ende März auch die letzten Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus aufzuheben, nämlich die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und die Isolationspflicht nach einem positiven Test. Entschieden ist das aber noch nicht. Der Bundesrat hat heute Mittwoch bei seiner wöchentlichen Sitzung darüber entschieden. Gesundheitsminister Alain Berset wird ab 14.30 Uhr informieren.
Wie die längerfristige Perspektive von Corona in der Schweiz aussehe, sei schwierig abzuschätzen, sagte Tanja Stadler, Präsidentin der wissenschaftlichen Corona-Taskforce, bei einer Pressekonferenz vergangene Woche.
Die Wissenschaft werde aber weiter forschen und kommunizieren, sei es über die Hochschulen oder die Forschungsinstitutionen, sagte Stadler. Wichtig sei auch das Zusammenspiel zwischen Politik und Wissenschaft. Dieses dürfe nicht nur in Krisenzeiten ausgebaut werden. Die Krise habe gezeigt: «Wenn wir gemeinsam und vorausschauend handeln, dann sind wir zu viel mehr fähig, als wir gedacht haben.»
Virus hat irgendwann keinen Wirt mehr
Gemäss Stadler gibt es viele verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung von Corona in der Schweiz haben. Neben der Aufhebung der Maskenpflicht sei auch unklar, ob es neue Varianten gebe. Und im Herbst werde das Virus saisonbedingt wohl wieder stärker zirkulieren. «Covid-19 ist weiter allgegenwärtig», sagte Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Allerdings: «Irgendwann hat das Virus keinen Wirt mehr».¨
Der Bund will die Überwachung und Einschätzung der Immunität mit Blick auf den nächsten Winter aber weiterführen. Laut Mathys werden das Sentinella-Meldesystem und das Monitoring des Abwassers dafür eingesetzt. Dieses decke etwa 70 Prozent der Bevölkerung ab. Hebe der Bund wie angekündigt Ende März die letzten Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus auf, werde das BAG künftig noch wöchentlich am Dienstagnachmittag neue Zahlen publizieren, kündigte Mathys an.
Keine Empfehlung für zweiten Booster
Das BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) sehen derzeit zudem davon ab, eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zu empfehlen. Eine solche hätte derzeit nur eine geringe Wirkung, sagte Christoph Berger, Präsident der Ekif. Sie führe zwar wieder zu hohen Antikörperspiegeln, bringe aber beim Schutz vor neuen Ansteckungen wenig Wirkung. Das zeige eine Studie aus Israel.
Weiterhin wichtig sei der individuelle Schutz, hiess es am letzten Point de Presse. Es sei etwa niemandem verboten, im öffentlichen Verkehr weiterhin eine Maske zu tragen, sagt Mathys. Er selber trage beim Einkaufen weiterhin eine solche. Er habe keine Lust, sich auf der Zielgeraden noch anstecken zu lassen. (SDA)
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