Bern gleicht die Serie aus – Zug mit Matchpuck
Der SC Bern holt sich das Break und ist zurück in der Halbfinal-Serie gegen Biel. Der EV Zug kann nach einem 2:0-Sieg bereits am Donnerstag den Sack zumachen.
Der Schlittschuhclub Bern befindet sich wieder auf Finalkurs. Die Stadtberner profitieren von Bieler Fehlern, siegen auswärts 5:2 und gleichen die Halbfinalserie nach Siegen zum 2:2 aus. Damit holte Bern den Heimvorteil zurück. In diesen Playoffs spielten die Stadtberner bislang aber primär auswärts grandios. Von fünf Partien auf fremdem Eis gegen Servette (3) und Biel (2) gewannen die Stadtberner vier - nur einmal, in Spiel 2 in Biel, verloren sie in der Verlängerung.
Der EHC Biel muss sich steigern, um die Halbfinalserie wieder in andere Bahnen zu lenken. Derzeit lamentieren die Bieler viel zu viel. Schon am Samstag bei der 2:6-Niederlage in Bern erwähnte Biels Coach Antti Törmänen erstmals den Vorteil, welcher der grosse Schlittschuhclub Bern bei den Schiedsrichtern eben hätte. Das grosse Hadern ging am Dienstag weiter. Vor dem ersten Gegentreffer hätte der Puck die Eisfläche verlassen, monierten die Bieler - vermutlich sogar zu Recht. Und dem 0:2 soll ein unkorrekter Berner Check vorausgegangen sei.
Biel agiert fahrlässig
Aber es gibt auch andere Wahrheiten. Biel leistete sich in der Startphase viel zu viele Fehler. Deshalb bekam Bern früh Oberwasser. Hätte Biels Goalie Jonas Hiller bei der fragwürdigen Szene nach 14 Minuten weitergespielt, hätte Simon Moser den Puck nicht unbedrängt zum 1:0 ins verlassene Goal spedieren können. Das Video durften die Schiedsrichter bei diesem Goal gar nicht konsultieren.
Die nächsten beiden Gegentore durch Thomas Rüfenacht und nochmals Moser kassierte Biel in Unterzahl. Bei allen Bieler Zweiminutenstrafen handelte es sich um zu Recht geahndete Regelverstösse. Zwei der drei Strafen handelte sich Biel durch Fouls in der offensiven Zone ein. Das ist fahrlässig - zumal für ein Team, welches in diesen Playoffs noch nie drei Strafen in Folge ohne Gegentor überstanden hat.
Spielausschluss bringt Biel zurück
Trotz aller Fehler: Biel hätte auch am Dienstag wieder gewinnen können. Eine Fünfminutenstrafe gegen den Berner Gregory Sciaroni (der für Spiel 5 gesperrt sein wird) verhalf den Bielern ins Spiel zurück. Die letzten 14 Minuten des zweiten Abschnitts dominierte Biel mit 14:2 Torschüssen. Anssi Salmela und Mathieu Tschantré vergaben die grössten Ausgleichschancen zum 2:2. Und auch im Schlussabschnitt verkürzten die Bieler durch Toni Rajala in der 49. Minute nochmals auf 2:3. Jan Mursak stellte in der 59. Minute aber den Sieg sicher. Und Tristan Scherwey setzte mit einem Schuss ins leere Tor den Schlusspunkt zum 5:2.
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Noch ist die Serie für Biel nicht verloren. Die Seeländer sind in der Lage, nochmals in Bern zu gewinnen. Auch die ZSC Lions verspielten vor einem Jahr in der Halbfinalserie als Aussenseiter gegen Bern ein frühes Break und gewann die Serie (und später die Meisterschaft) trotzdem noch. Aber die Bieler müssen aufhören zu jammern und 60 Minuten lang so gut spielen wie am Dienstag in den Minuten 24 bis 40.
Shutout für Stephan und Matchpuck für Zug
Dem EV Zug fehlt noch ein Sieg zum Einzug in den Final. Der Cupsieger gewinnt in Lausanne 2:0 und führt in der Best-of-7-Halbfinalserie 3:1. Nach diesem Spiel ist nur schwer vorstellbar, dass Lausanne noch den Turnaround schafft. Die Waadtländer wirkten müde. Derweil zeigten die Zuger eine sehr abgeklärte Leistung und übernahmen ab dem zweiten Drittel das Zepter. Die Gastgeber hatten es alleine Goalie Sandro Zurkirchen zu verdanken, dass sie nach 40 Minuten nicht höher als mit 0:1 in Rückstand lagen. Dieser parierte in den ersten beiden Abschnitten nicht weniger als 29 Schüsse.
Den Führungstreffer für die Zentralschweizer schoss Garrett Roe in der 27. Minute mit dem sechsten Powerplay-Tor der Zuger in diesem Halbfinal. Zugleich gingen die Gäste zum vierten Mal in dieser Serie in Überzahl 1:0 in Front. Danach liessen die Zuger nichts mehr anbrennen, kontrollierten sie die Partie auf beeindruckende Weise. Selbst als der LHC bereits 3:37 Minuten vor dem Ende Zurkirchen durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, wurde es für die Gäste nicht wirklich gefährlich.
Immer wieder Martschini und Roe
In der 44. Minute erhöhte Lino Martschini auf 2:0. Der flinke Flügel, der schon beim 1:0 den Stock im Spiel gehabt hatte, liess sich wie zuvor Roe seinen fünften Treffer in diesen Playoffs gutschreiben. Martschini und Roe haben nun je zwölf Skorerpunkte in der entscheidenden Meisterschaftsphase erzielt. EVZ-Keeper Tobias Stephan, der ab der kommende Saison für Lausanne tätig ist, feierte dank 23 Paraden seinen zweiten Shutout in Folge nach dem 5:0 am Samstag.
Im ersten Drittel hatte das Schussverhältnis zwar 13:4 für die Zuger gelautet. Dieses widerspiegelte aber nicht das Geschehen auf dem Eis, vielmehr verlief die Partie in den ersten 20 Minuten ausgeglichen. Beide Teams hatten auch gute Chancen zur Führung. In der 5. Minute beispielsweise scheiterte der Lausanner Benjamin Antonietti aus kurzer Distanz an Stephan. Wenige Sekunden vor der ersten Pause schoss Martschini aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei.
Telegramme:
Biel - Bern 2:5 (0:1, 1:1, 1:3) 6521 Zuschauer (ausverkauft). - SR Hebeisen/Salonen, Gnemmi/Kaderli.
Tore: 15. Moser 0:1. 26. Ruefenacht (Scherwey/Ausschluss Tschantré) 0:2. 29. Brunner (Earl/Ausschluss Sciaroni) 1:2. 44. Moser (Ebbett/Ausschluss Forster) 1:3. 49. Rajala (Fey, Salmela) 2:3. 59. (58:23) Mursak (Ebbett) 2:4. 60. (59:13) Scherwey (Krueger) 2:5 (ins leere Tor).Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Schmutz) gegen Biel, 1mal 2 plus 5 Minuten (Sciaroni) plus Spieldauer (Sciaroni) gegen Bern. PostFinance-Topskorer: Fuchs; Arcobello.
Biel: Hiller; Maurer, Salmela; Fey, Forster; Moser, Kreis; Sataric; Riat, Diem, Künzle; Pedretti, Kärki, Rajala; Brunner, Fuchs, Earl; Schmutz, Neuenschwander, Hügli; Tschantré.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Untersander, Blum; Andersson, Gerber; Krueger; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Grassi, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Berger, Brügger, Bieber; Kämpf.
Bemerkungen: Biel ohne Paupe (verletzt) und Pouliot (überzähliger Ausländer), Bern ohne Haas, Kamerzin (beide verletzt) und Boychuk (überzähliger Ausländer). - Lattenschuss Scherwey (42.).
Lausanne - Zug 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) 6700 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/Lemelin, Castelli/Fuchs.
Tore: 27. Roe (Alatalo, Martschini/Ausschluss Vermin) 0:1. 44. Martschini (Flynn, Alatalo) 0:2. Strafen: je 6mal 2 Minuten.PostFinance-Topskorer: Vermin; Roe.
Lausanne: Zurkirchen; Junland, Genazzi; Lindbohm, Frick; Trutmann, Grossmann; Nodari; Moy, Emmerton, Kenins; Bertschy, Vermin, Partanen; Leone, Froidevaux, Zangger; Antonietti, In-Albon, Herren.
Zug: Stephan; Diaz, Morant; Schlumpf, Zgraggen; Thiry, Alatalo; Zryd; Klingberg, Roe, Simion; Martschini, Flynn, Suri; Lammer, McIntyre, Leuenberger; Albrecht, Senteler, Schnyder; Zehnder.
Bemerkungen: Lausanne ohne Mitchell und Jeffrey. Zug ohne Everberg (alle verletzt). - 21. Pfostenschuss Alatalo. - Timeout Lausanne (56:23.), danach ohne Goalie.
SDA/toc
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