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«Belinda, sei ein bisschen dankbar!»

Belinda Bencic feiert ihren Sieg gegen die Weltnummer 2.
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Belinda Bencic konnte nicht mehr aufhören zu lachen, ihr Vater Ivan Bencic und ihr Freund und Fitnesstrainer Martin Hromkovic jubelten am Spielfeldrand mit in die Höhe gestreckten Armen. Mit dem 4:6, 6:4, 6:2 gegen French-Open-Siegerin Simona Halep war der St. Gallerin in Dubai eben ihr grösster Sieg geglückt, seit sie 2015 in Toronto auf dem Weg zum Turniersieg neben drei anderen Top-10-Spielerinnen auch Serena Williams geschlagen hatte, die Nummer 1. Die ungesetzte 21-Jährige steht damit im Halbfinal, wo sie am späteren Freitag auf die nächste Spitzenspielerin trifft, die Ukrainerin Elina Switolina (WTA 7).

«Ich gab einfach nie auf, kämpfte und versuchte, ihr keine Geschenke zu machen. Und irgendwann liess sie etwas nach», sagte Bencic zum Sieg über Halep, die erst am Australian Open von Naomi Osaka vom 1. auf den 2. Rang verdrängt worden war. Ihr Sieg, für den sie 2:17 Stunden zu kämpfen hatte, war umso erstaunlicher, als sie bereits tags zuvor gegen die Weissrussin Aryna Sabalenka (WTA 9) zweieinhalb Stunden im Einsatz gestanden war und beim 6:4, 2:6, 7:6 (9:7) gleich sechs Matchbälle abwehren konnte.

Ein Dutzend Gegnerinnen überholt

Einen Anteil am Coup trug gegen Halep wohl auch ihr Vater Ivan, der sie seit vergangenem Herbst wieder betreut. «Er kam heute auf den Platz und sagte mir etwas Gutes», erzählte Bencic, «Nämlich: Bist du dir bewusst, gegen wen du heute spielst, und wo du spielst? Sei ein bisschen dankbar dafür!» Diese Worte hätten ihr gut getan. Sie habe nach dem Sieg über Sabalenka zwar nicht gut geschlafen, sich aber dennoch gut gefühlt. «Denn dieser Sieg gab mir sehr viel Vertrauen.»

Bencic (WTA 45) hat dank ihrem grössten Halbfinal seit Toronto 2015 bereits ein Dutzend Gegnerinnen überholt und sich auf Rang 33 verbessert. Sollte sie auch Svitolina schlagen, gegen die sie die bisher einzige Partie vor fünf Jahren gewann, stünde sie wieder unter den Top 30 und würde im Final auf Petra Kvitova oder die ungesetzte Hsieh Su-Wei treffen.

«Ich war nie weg»

Gegenüber Reportern wollte die im März 22 Jahre alt werdende Bencic nicht von einer Rückkehr sprechen. «Ich bezeichne das nicht als Comeback, denn ich war ja gar nie weg. Ich spielte einfach schlechter», erklärte sie. Einige Monate, nachdem sie 2015 bis auf Rang 7 vorgestossen war, rutschte Bencic in ein Tief. Verletzungen am Rücken, am Handgelenk und am Fuss liessen sie bis im November 2017 bis auf Rang 318 abrutschen.

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Dass sie nun wieder auf einem solchen Niveau spielen könne, sei grossartig, sagte die deutlich athletischer und leichter gewordene Ostschweizerin. «Ich bin glücklich. Ich hatte gewusst, dass es noch in mir war, sogar nach den Verletzungen. Aber man kann nicht einfach so zurückkommen», erklärte sie, während sie mit den Fingern schnippte. «Dafür ist die Leistungsdichte viel zu hoch.» Sie habe sich ihren Weg zurück langsam erkämpfen müssen, Schritt für Schritt, zuerst an ganz kleinen Turnieren. «Aber das störte mich nicht. Ich hatte kein Problem damit, im Schatten zu stehen. Es fühlte sich sogar gut an, Turniere mit 25'000 Dollar Preisgeld und ohne Zuschauer zu spielen. Da kannst du frei aufspielen, es gibt keine Erwartungen, keine Aufmerksamkeit.»

Damit ist es nun definitiv wieder vorbei.