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Therapie-Übersicht
Das sind die wichtigsten Behandlungs­arten bei Krebs

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Das Spektrum an Möglichkeiten, wie Krebs behandelt wird, hat sich in den letzten Jahren stark erweitert. Je nach Tumorart, Grösse und Anzahl Krebsherde kommen andere Therapien zum Einsatz. Sie reichen von konventionellen Techniken bis zu den neuartigen Immuntherapien und werden oft kombiniert. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Behandlungsmethoden mit Informationen, wie sie zum Beispiel bei der Krebsliga Schweiz zu finden sind:

Operation

Bei Krebs eine häufige Behandlungsart. Feste (= solide) Tumore sollen damit möglichst vollständig entfernt werden. Dies geschieht entweder in einer offenen Operation mit einem grösseren Hautschnitt oder durch Schlüssellochchirurgie. Gelegentlich ist der Eingriff roboterassistiert. Oft wird eine Operation kombiniert mit Chemotherapie, Bestrahlung oder anderen Methoden.

Strahlentherapie

Hohe Dosen energiereicher Strahlen hindern Krebszellen an der Teilung und zerstören sie. Der Tumor schrumpft und verschwindet im Idealfall komplett. Obwohl die Strahlung fokussiert angewendet wird, können auch gesunde Zellen in der Nähe Schaden nehmen und für Nebenwirkungen sorgen. Bei unheilbarem Krebs hilft die auch Radiotherapie genannte Behandlung manchmal, die Symptome zu lindern. Fachleute sprechen von palliativer Strahlentherapie.

Chemotherapie

Unter diesen Begriff fallen über hundert verschiedene Medikamente, die als Zytostatika bezeichnet werden. Sie stören die Teilung von Krebszellen und hemmen so das Tumorwachstum. Diese Behandlung schädigt ebenfalls oft auch gesunde Körperzellen und führt so zu Nebenwirkungen, die nach Therapieende meist nachlassen oder verschwinden. Betroffene leiden dann unter Entzündungen, Blutungen oder andauernder Müdigkeit (Fatigue). Trockene Schleimhäute, Haarausfall und Übelkeit können ebenfalls eine Folge sein. Eingesetzt wird die Chemotherapie unter anderem vor einer Operation, um den Tumor zu verkleinern, und danach, um die verbliebenen Krebszellen zu beseitigen. 

Immuntherapie

Dies ist die neueste Kategorie unter den Krebstherapien. Die eingesetzten Wirkstoffe nutzen das Immunsystem, um die Tumorzellen zum Verschwinden zu bringen. Immun-Checkpoint-Inhibitoren blockieren Oberflächenproteine auf Krebszellen, die normalerweise dafür sorgen, dass das Immunsystem sie nicht angreift. Durch die Therapie wird die körpereigene Abwehr gegen die Krebszellen aktiviert. Die Nebenwirkungen können sehr vielfältig ausfallen und auch zu Autoimmunreaktionen führen. Noch neu ist die CAR-T-Zelltherapie, die zurzeit bei gewissen Leukämien und Lymphomen zum Einsatz kommt. Körpereigene Immunzellen (T-Zellen) werden im Labor umgewandelt, sodass sie als CAR-T-Zellen die Krebszellen erkennen und bekämpfen können. Vor der Verabreichung der veränderten Immunzellen müssen mit einer Chemotherapie die bestehenden T-Zellen zerstört werden. Nebenwirkungen wie eine Überreaktion des Immunsystems oder Störungen des Nervensystems können meist gut behandelt werden. 

Ebenfalls zu den Immuntherapien gehört der noch experimentelle Einsatz von bispezifischen Antikörpern, die sowohl Krebszellen als auch Immunzellen erkennen und zusammenbringen. Als vielversprechend gelten auch die sogenannten Tumor-infiltrierenden Lymphozyten (TILs). Diese körpereigenen Immunzellen werden einem Tumor entnommen, im Labor vermehrt und dem Patienten wieder zurückgegeben. 

Zielgerichtete Therapie

Diese relativ neue Behandlung nutzt bestimmte Merkmale auf und in Krebszellen, um sie mit Medikamenten zu hemmen. Solche molekularen Merkmale finden sich nicht bei allen Krebszellen, weshalb die zielgerichtete (oder molekulare) Therapie nicht für alle Tumore infrage kommt. Die Wirkstoffe stören beispielsweise die Bildung von Blutgefässen, die Tumore versorgen. Andere stören das Wachstum oder die Signalübertragung der Krebszellen. Wieder andere transportieren giftige oder radioaktive Substanzen in die Krebszellen. Je nach Medikament und Patient können Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel an Haut, Schleimhäuten oder im Magen-Darm-Trakt.

Antihormonelle Therapie

Bei gewissen Krebsformen wachsen die Tumorzellen abhängig von körpereigenen Hormonen. Dies kann zum Beispiel bei Brust- oder Prostatakrebs der Fall sein. Antihormonelle Medikamente können dies unterdrücken. Je nach Patient oder Patientin kommt es zu unerwünschten Folgen wie Hitzewallungen, trockenen Schleimhäuten, Antriebslosigkeit, Ödemen, Thrombosen oder Osteoporose.

Komplementärmedizin

Komplementärmedizin kann schulmedizinische Krebstherapien wie Bestrahlung oder Chemotherapie ergänzen, sie ist aber kein Ersatz. Dadurch lassen sich manchmal die psychische Belastung durch die Erkrankung oder Nebenwirkungen der eigentlichen Krebsbehandlung mindern. Mögliche Therapien reichen von Misteltherapie, Yoga, Akupunktur bis Massagen. Die komplementären Methoden allein können Krebs nicht heilen.

Dieser Artikel erschien erstmals am 21. April 2024, anlässlich des Weltkrebstages 2025 publizieren wir ihn in einer aktualisierten Version.