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Architektonisches Meisterwerk
Kuppel der Hagia Sophia soll erdbebensicher gemacht werden

Gerüste sind in der byzantinischen Hagia Sophia Moschee in Istanbul, Türkei, für Restaurierungsarbeiten installiert. Im Vordergrund fliegen Möwen.
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Im Zuge der umfassenden Restaurationsarbeiten an der fast 1500 Jahre alten Hagia Sophia in Istanbul soll die eindrucksvolle Kuppel des Gebäudes erdbebensicher gemacht werden. Diese neue Phase der Arbeiten sei der bedeutendste Eingriff seit mehr als 150 Jahren, sagte Mehmet Selim Ökten vom wissenschaftlichen Beirat, der die Renovierungsarbeiten überwacht.

An der Hauptkuppel und den Halbkuppeln am Dach des Gebäudes sollen unter anderem abgenützte Bleielemente entfernt und Stahlgerüste verstärkt werden. Während der Arbeiten können Gläubige in der seit einigen Jahren wieder als Moschee genutzten Hagia Sophia weiter dort zum Gebet zusammenkommen.

Besucher im byzantinischen Hagia Sophia Moschee in Istanbul, Türkei, am Sonntag, den 13. April 2025. Die beeindruckende Innenansicht zeigt die Kuppel und die islamische Kunst.

«Wir haben drei Jahre lang intensive Restaurierungsarbeiten an der Hagia Sophia und den umliegenden Bauwerken durchgeführt», sagte Ökten. «Am Ende dieser drei Jahre haben wir uns auf die seismische Sicherheit der Hagia Sophia, der Minarette, der Hauptkuppel und der Hauptbögen konzentriert, insbesondere im Hinblick auf ein zu erwartendes Erdbeben in Istanbul.»

Im Jahr 2023 wurde der Süden der Türkei von einem Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert, das Hunderttausende von Gebäuden zerstörte oder beschädigte und mehr als 53’000 Menschenleben forderte. Istanbul war zwar nicht betroffen, aber die Verwüstungen in der Südtürkei schürten die Angst vor einem ähnlichen weiteren Beben. Experten betonten dabei die Nähe der Stadt zu Verwerfungslinien.

Schäden werden analysiert

«Ein Turmdrehkran wird an der Ostfassade installiert, und dann werden wir die Spitze dieser einzigartigen Struktur mit einem schützenden Rahmensystem abdecken», sagte Ökten. «Auf diese Weise können wir sicherer arbeiten und die Schichten des Gebäudes wissenschaftlich untersuchen, einschliesslich der Schäden, die es durch Brände und Erdbeben im 10. und 14. Jahrhundert davongetragen hat.»

Die Hagia Sophia, die Kathedrale der heiligen Weisheit wurde 537 unter dem byzantinischen Kaiser Justinian I. erbaut und nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen im Jahr 1453 in eine Moschee umgewandelt. Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der türkischen Republik, verwandelte sie 1934 in ein Museum.

Ein Anbau der Hagia Sophia ist seit den 1990er Jahren für Gebete geöffnet, religiöse und nationalistische Gruppen in der Türkei hatten aber lange gefordert, dass das Gebäude wieder komplett als Moschee genutzt wird. Sie betrachten die Hagia Sophia als Vermächtnis des osmanischen Sultans Mehmet des Eroberers. Das höchste Verwaltungsgericht der Türkei hob das Dekret von 1934 schliesslich im Jahr 2020 auf und erlaubte die Wiedereröffnung der Hagia Sophia als Moschee.

DPA/oli