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Weltcupfinal: Abfahrt in Courchevel 
Odermatt verwirft die Hände – weil er zu schnell ist

Marco Odermatt ist in Courchevel schneller als Teamkollege Beat Feuz.

Skifahrer weigern sich ja oft, zu rechnen. Sie wollen sich auf ihren Job konzentrieren: so schnell wie möglich einen Hügel hinunterfahren. Die Punkte, die Rechnerei, das ist Aufgabe der Fans und der Medien.

Doch als Beat Feuz an diesem Mittwoch im Ziel von Courchevel sitzt, auf diesem roten Stuhl, da beginnt die Rechnerei auch beim Emmentaler. Schneller ist er gefahren als Aleksander Kilde, der Führende im Abfahrtsweltcup, seinen Teil der Aufgabe also hat er erledigt. Doch bleibt es so, wie es zum Zeitpunkt steht, als der Norweger ins Ziel kommt, Feuz auf Position 1, Kilde auf Platz 2, dann würde es nicht reichen für die kleine Kugel des Disziplinensiegers. Um drei mickrige Pünktchen, weil Feuz nur deren 20 gutmachen würde.

Irgendjemand also müsste noch zwischen die beiden fahren, um ihm zu dem Coup zu verhelfen, der noch gar keinem Abfahrer gelungen ist: zur fünften Kugel in Serie. Einzig Franz Klammer hat einst gleich viele Auszeichnungen geholt, in den 1970er- und 1980er-Jahren. Allerdings nicht hintereinander.

40 Jahre später also sitzt ein Mann im Ziel des französischen Nobelorts, der Klammer nie hat Ski fahren sehen, und bibbert. Fahrer um Fahrer scheitert auf der WM-Strecke des nächsten Jahres an den Zeiten der beiden Duellanten. Bis Marco Odermatt kommt und den 35-Jährigen hoffen lässt. Der Nidwaldner ist gut unterwegs, vielleicht würde er ein Schweizer Märchen ermöglichen, sich zwischen die beiden setzen. Als der Gesamtweltcupsieger ankommt im Ziel, jubelt er erst und fasst sich dann an den Helm – weil er für einmal lieber langsamer gewesen wäre. Zwei Zehntel ist er schneller als Feuz, führt jetzt, und es bleibt dabei: Es müsste noch einer zwischen den Schweizer und Kilde fahren. 

Hinterher steht Odermatt vor der Kamera und sagt: «Ich habe gemischte Gefühle. Natürlich ist es extrem schön, dass ich noch einmal eine solche Abfahrt zeigen konnte. Aber am Start sagte ich mir: Jetzt fahre ich für Beat, ich will zwischen die beiden. Das war mein Plan. Ich wusste, ich würde alles geben müssen, um schneller zu sein als Kilde.» Er ist gar schneller als Feuz. 20-mal habe er sich dafür entschuldigt beim Emmentaler, sagt Odermatt. Denn es reicht nicht für Feuz. 

Als Vincent Kriechmayr im Ziel ankommt, der Sieger von Wengen, verfliegt auch seine letzte Hoffnung. Der Österreicher ist noch schneller als Odermatt. Feuz rutscht so auf Rang 3 ab und Kilde auf Platz 4, die Differenz der Ausbeute beträgt nur noch zehn Punkte, und der Vorsprung des Norwegers wächst auf 13 Punkte. Es ist die Entscheidung gegen Feuz, der bei der letzten Abfahrt der Saison noch einmal für einen Krimi sorgt. Und die Kugel gewonnen hätte, wäre Odermatt nur 20 Hundertstel langsamer gewesen. 

Feuz sagt: «Ich habe Risiko genommen, wie ich es nur konnte, nur einen Sektor habe ich nicht so erwischt, wie ich es wollte. Aber es stimmt für mich, ich war in den letzten vier Jahren der Glückliche, gewann an den Olympischen Spielen, nun freue ich mich für Aleksander. Wir Abfahrer sind wie eine Familie.»

Kilde ist damit der Speed-König dieses Winters, weil er auch im Super-G der Beste war. Es dürfte ihn etwas darüber hinwegtrösten, dass er im Gesamtweltcup letztlich deutlich das Nachsehen hatte gegenüber Odermatt.

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