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Ski-WM in Cortina d'Ampezzo
Beat Feuz holt Medaille — Muzaton mit spektakulärem Stunt

Im Ziel machte Beat Feuz mit seinen Armen eine Geste, die eigentlich nur eines bedeuten konnte: Der Schweizer hatte erahnt, dass es auf dieser Piste nicht für seinen zweiten Weltmeistertitel in der Abfahrt nach 2017 reichen wird. Der 34-jährige Schangnauer gewinnt in Cortina Bronze, 0,18 Sekunden hinter dem österreicherischen Weltmeister Vincent Kriechmayr und 0,17 Sekunden hinter dem Deutschen Andreas Sander, der erstmals überhaupt auf einem Podest steht.

Feuz war als einer der Topfavoriten gestartet, doch zwei Tage vor dem Rennen hatte er noch gesagt: «Man muss schauen, wie man hier die Ski um die Ecken bringt.» Und auch wenn die Strecke nach dem ersten Training angepasst worden war, drehte sie im Mittelteil fast so stark wie ein Super-G. In diesem Mittelteil verlor Feuz das Rennen.

Das Gleiche gilt für Dominik Paris. Der Südtiroler war an seiner Heim-WM die Gold-Hoffnung der Italiener und wurde zeitgleich mit Marco Odermatt Vierter.

Odermatt Vierter und ein Franzose mit einem Spektakel

Eines der erstaunlichsten Ergebnisse aus Schweizer Sicht ist eben dieser vierte Platz von Odermatt. Die Kurssetzung kam dem Riesenslalom-Spezialist entgegen – und daraus machte der 23-Jährige fast das Optimum. 47 Hundertstel fehlten Odermatt auf Feuz und die Bronzemedaille. Carlo Janka war als Neunter der dritte Schweizer unter den besten Zehn.

Für Spektakel sorgte der Franzose Maxence Muzaton. Mit fast 120 Kilometern pro Stunde verkantete er mit dem Innenski und stürzte. Er hob ab, drehte sich, landete wieder auf den Ski und fuhr rückwärts ein paar Meter weiter. Kriechmayer mag das Rennen gewonnen haben – aber für diese akrobatische Leistung gebührt Muzaton mindestens die gleiche Anerkennung.

(saw)

9 Clarey

Auch der Franzose fällt zurück. Haben wir bereits die Goldfahrt gesehen? Kriechmayr, der erste Fahrer des Tages, führt weiterhin.

8 Muzaton

Wow, was für ein spektakulärer Sturz von Muzaton. Er stürzt, landet aber danach auf den Beinen und fährt rückwärts einen Teil der Piste runter. Wahnsinn! Schauen Sie sich das einmal an!

7 Feuz

Da ist er. Der Favorit. Unsere Hoffnung. Der Mann, vor dem sich die Konkurrenz verneigt. Hier kommt. Beat Feuz! 121 Km/h, das ist Topspeed. Der Coach schreit, wir sind nervös. Er hat 12 Hundertstel Vorsprung zu Beginn. Dann 1 Rückstand. Er fällt noch weiter zurück, 73 Hundertstel. Doch er holt auf: Letzter Vergleich, 39 Hundertstel. Zum Schluss Rang 3, 18 Hundertstel zurück. Bitter!

6 Dressen

Der letzte Fahrer v.F. (vor Feuz): Thomas Dressen. Der Puls steigt massiv. Notiz am Rande: Dressen bleibt chancenlos, fällt auf den fünften Zwischenrang zurück.

5 Mayer

Ein nächster Medaillenanwärter: Matthias Mayer. Hinter Feuz ist er die aktuelle Nummer 2 in der Abfahrt. Auch er hat mit dem mittleren Streckenabschnitt Mühe, er verpasst sogar ein Tor und scheidet aus. Sehr bitter für den Österreicher. Zeigt aber: Das ist hier keine leichte Sache.

4 Bennett

Der US-Amerikaner verliert viel Zeit auf Kriechmayr, zwischenzeitlich über eine Sekunde. 1,1 Sekunden sind es im Ziel, Rang vier für Startnummer vier.

3 Paris

So, einer der Favoriten greift ein: Dominik Paris. Topspeed zu Beginn, gibt acht Hundertstel Vorsprung. Dann baut er aus, auf 34 Hundertstel. In der Mitte verliert er etwas an Tempo, verpasst beinahe ein Tor, das hat sicher Zeit gekostet. Und wie! Zwischenzeitlich sind es 1,34 Sekunden Rückstand, am Schluss ist es 65 Hundertstel. Unglaublich, wie der nochmals aufholen konnte.

2 Sander

Jetzt ein Deutscher. Zu Beginn ist es eine enge Sache zwischen den beiden. Doch dann verliert Sander etwas auf Kriechmayr, holt danach wieder auf, zum Schluss bleibt er aber eine Hundertstel hinter Kriechmayr.

1 Kriechmayr

Vincent Kriechmayr eröffnet das Rennen heute. Seine Zeit: 1:37.79

Im TV jubilieren sie von einer «perfekten Piste». Dann geht es über den Ghedina-Sprung. Dieser Ghedina, ein verrückter Hund, sagte: «Wenn sie nicht mindestens 40 Meter weit springen, nehme ich meinen Namen wieder zurück.»

Vorfahrer

Der Vorfahrer heisst Kristian Ghedina. Der Italiener fliegt über den Ghedina-Sprung, als würde er hier um Medaillen mitfahren. Wollen Sie auch einen Sprung, der nach Ihnen benannt wird? Nun, lesen Sie hier, was Ghedina alles durchmachen musste, bis ihm diese Ehre zuteil wurde.

Showdown

Alles deutet darauf hin, dass es wieder zum Showdown zwischen den beiden Abfahrtscracks Dominik Paris und Beat Feuz kommt. Paris, aufgrund seines Kreuzbandrisses schien es schwierig, dass er in Cortina Topleistungen abrufen kann. Aber vor zehn Tagen gewann er die Abfahrt von Garmisch — er ist also wieder da! Aber natürlich gibt es auch ein paar andere Fahrer, die hier reüssieren wollen.

Schweizer

Wir müssen uns etwas gedulden, bis die Schweizer eingreifen. Beat Feuz kommt mit der Startnummer 7, Janka mit der 11, Odermatt 18 und zum Schluss Hintermann mit der 30.

Ski-Quiz

Irgendwie dauert es gefühlt noch 17 Stunden und 58 Minuten, bis es losgeht. Deshalb hier ein kleiner Zeitvertreib. Bei unserem Quiz können Sie beweisen, dass auch Sie goldwürdig sind.

WM-Gold

Nach Olympia dürfte es für einen Skifahrer etwas vom Grössten sein, an den Weltmeisterschaften zu triumphieren. Da muss man aufpassen, dass man die Bodenhaftung nicht verliert. So ging es beispielsweise Bruno Kernen, wie die Kollegen Hauri und Rindlisbacher schreiben.

Janka

WM-Gold: Carlo Janka kennt das. Auch wenn es aus einer anderen Zeit wirkt, aber der mittlerweile 34-Jährige gewann 2009 in Val-d'Isère den Riesenslalom (und ein Jahr später an Olympia in gleicher Disziplin ebenfalls Gold). Doch das ist lange, lange her. In einem Interview im Dezember sagte Janka: «Ich muss mich fragen, ob das Ganze noch Sinn ergibt.» Nun, hoffen wir, dass wir heute sagen können: und wie! Mit der Startnummer 11 ist er der zweite Schweizer, der heute startet.

Vor dem Rennen

Hallo und herzlich willkommen bei den Schweizer Festspielen in Cortina d'Ampezzo. Ja, wir sind eine Skination, und was für eine! Zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze — vier Medaillen, das sind mehr als Deutschland und Österreich zusammen. Gestern bei der Abfahrt erlebten wir mal wieder einen Freudetag, Corinne Suter gewann, Lara Gut-Behrami holte Bronze.

Klar, es sind erst drei Rennen absolviert (von 13), heisst aber: es sind erst drei Rennen absolviert! Da kann also noch viel mehr kommen. Zum Beispiel heute, bei der Abfahrt der Männer. Da ist mit Beat Feuz wieder ein Schweizer ganz oben auf der Favoritenliste. Vor ihm verneigt sich sogar die Konkurrenz. Holt er also die erste Medaille für die Männer bei der Ski-WM 2021? Wir hoffen es.