Champions League: AchtelfinalDie Bayern stürzen PSG ins Elend
Auf das 1:0 im Hinspiel folgt das 2:0 im Rückspiel – der deutsche Rekordmeister qualifiziert sich gegen die schwer enttäuschende katarische Betriebsmannschaft für die Viertelfinals.
«Wir sind Paris», sagte Kylian Mbappé nach dem Hinspiel vor drei Wochen, und er sagte es, obschon er mit seiner Mannschaft gegen Bayern München verloren hatte. «Wir sind immer Favorit.» Er wollte sich Mut machen, dass trotz des 0:1 nichts verloren ist.
Und jetzt? Nach dem Rückspiel an diesem Mittwochabend? Jetzt muss er sich sagen: Wir sind Paris, und wir gewinnen die Champions League halt schon wieder nicht.
Seit 2013 versuchen die aus Katar alimentierten Pariser, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Milliarden haben sie bisher dafür verschleudern können, allein 500 Millionen Euro sind es jährlich für die Gehälter. Einmal wenigstens haben sie es bis in den Final gebracht, das war 2020, doch da unterlagen sie Bayern.
Nun sind sie wieder am deutschen Rekordmeister gescheitert. Nach Toren von Eric Maxim Choupo-Moting und Serge Gnabry verlieren sie das Rückspiel des Achtelfinals 0:2.
Die Hoffnungen von PSG ruhen in der Allianz-Arena auf Mbappé und Lionel Messi, auf Mbappés Explosivität und Messis Genialität. Schon in der 2. Minute stürmt Mbappé auf seiner bevorzugten linken Seite los, ein Raunen geht durch das Stadion. Sein Schuss aber ist zu ungefährlich, um Yann Sommer, den Schweizer im Bayern-Tor, ernsthaft zu prüfen.
Das Spiel ist in der ersten Halbzeit so uninspiriert wie die erste Halbzeit des Hinspiels. Es mag ein paar intensive Zweikämpfe geben, wie zweimal von Goretzka gegen Messi, als wolle er dem Weltmeister den Schneid abkaufen. Messi bleibt einmal an Sommer und De Ligt hängen. Auf der anderen Seite ist es Jamal Musiala, der Donnarumma prüfen kann. Alles andere an Bemühungen ist harmlos.
Sommers Blackout
Die grösste Chance bis zur Pause überhaupt bietet sich PSG nach 38 Minuten. Und das liegt ganz allein an Sommer. Er hat ein Blackout und beginnt im eigenen Strafraum zu dribbeln, als wäre er Messi. Er verliert den Ball gegen Vitinha, mit seiner Grätsche kommt er zu spät, um noch etwas zu retten. Dafür ist es De Ligt, der zehn Zentimeter vor der Torlinie den Ball wegschlagen kann. Der Niederländer jubelt, als hätte er einen Treffer erzielt.
Nach der Pause erhöhen die Münchner den Druck so, dass PSG sich kaum mehr befreien kann. Choupo-Moting trifft mit dem Kopf ins Tor, das Goal zählt nicht, weil Thomas Müller offside steht. Es ist das erste Mal, dass Müller in Erscheinung tritt – und das erst noch im falschen Moment.
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Nach einer Stunde gibt es den Müller-Moment, der zählt. Zusammen mit Goretzka drängt er Verratti am eigenen Strafraum ins Verderben, Goretzka legt den Ball quer, und Choupo-Moting hat keine Mühe, das 1:0 zu erzielen. Zwei Jahre spielte der Kameruner für PSG, bestenfalls als Ersatzkraft. In München ist er diese Saison der Stürmer, der als Nachfolger von Robert Lewandowski verblüfft und seine Tore macht, schon 17 in 26 Spielen.
Alles läuft für die Bayern. Sommer zeigt, kaum hat Choupo-Moting getroffen, wieso er bei ihnen im Tor stehen darf. Mit wachem Reflex wehrt er einen Kopfball von Sergio Ramos ab. Es bleibt seine beste Tat, weil er sonst nichts mehr zu tun hat. Gnabry setzt mit dem 2:0 den späten Schlusspunkt.
Der Auftritt von PSG ist eine einzige Enttäuschung. Vom Mittelfeld kommt nichts, schon gar nicht vom masslos überschätzten Verratti. Und die beiden Edelstürmer? Sie passen sich brav dem kümmerlichen Niveau ihrer Mitspieler an.
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