AboSuperstar Kylian MbappéSelbst die extreme Rechte mag Macrons Liebling
Es ist Wahnsinn, wofür der Fussballer in Frankreich alles herhalten muss, von allen Seiten wird er politisch instrumentalisiert. Und doch: Er wird darob nicht verrückt.
Als Kylian Mbappé noch ein kleiner Junge war, in Bondy, einer sogenannt schwierigen Stadt in der Pariser Banlieue, spielte er offenbar gerne Interview. Er stellte sich vor den Spiegel und beantwortete ausgedachte Fragen von Journalisten. Die wollten von ihm wissen, wie es sich denn für ihn anfühle: das Spiel, die Tore, die Siege, die Trophäen. Andere Kinder spielen Fussballreporter. «Kyky» spielte beim Träumen Interview. Wenn man sich das Ergebnis heute anhört, die Leichtigkeit im Umgang mit den Medien, diese sichere, aber selten anmassende Eloquenz im Erklären seiner selbst und der Welt um ihn herum, dann muss man annehmen, dass das frühe Üben eine ziemlich gute Schule war.