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Basler Kultband
Das Comeback der Lovebugs

Eine Band spielt auf einer Bühne unter bunten Lichtern mit einem Sänger in der Mitte und Musikern an Gitarren, Schlagzeug und Keyboard.
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In Kürze:
  • Die neu formierte Basler Band probt derzeit intensiv in der Kuppel Basel.
  • Adrian Sieber und Florian Senn haben drei neue Bandmitglieder ins Boot geholt.
  • Die neuen Songs entstanden erstmals durch gemeinsames Komponieren der ganzen Band.
  • Das Comeback-Konzert am 26. April verspricht eine lautstarke Rückkehr der Kultband.

«We’re Not Done Yet», erklingt es am Ende des zweiten Refrains von «The Refusal», einem der bereits ausgekoppelten Songs des neuen Albums «Heartbreak City», das am 11. April erscheint. Die Lovebugs sind zurück – nach sieben Jahren ohne Release, und mit neuer Besetzung: Geblieben sind Gründer, Sänger und Bandleader Adrian Sieber sowie Bassist Florian Senn, neu dazugekommen sind im letzten Jahr Keyboarder und Producer Matthias Gusset (von Don’t Kill the Beast und Moonpools), Gitarrist Manuel Meisel (Anna Rossinelli) und Schlagzeuger Philipp Gut (Sam Himself).

Was hat die Rückkehr motiviert? Die Antwort ist so simpel wie poetisch: «Wir haben einfach gemerkt, dass wir ohne Lovebugs nicht so glücklich sind wie mit», sagt Sieber im Backstage der neuen Kuppel, wo die Band für ihr Live-Comeback am 26. April probt. Das Konzert ist bereits ausverkauft (für das Zusatzkonzert am 8. November am selben Ort gibt es noch Tickets) – und auch sonst ist das Interesse an den neu formierten Lovebugs gross. Dass die Band auch 32 Jahre nach ihrer Gründung noch eine derartige Anziehungskraft besitzt, ist beachtlich, besonders in heutigen Tagen, in denen das Musikbusiness nicht gerade für Langlebigkeit bekannt ist.

Wie erklärt sich die Band selbst diesen fortwährenden Erfolg? Das wollten wir von den drei neu dazugekommenen Lovebugs vor der Comeback-Probe wissen: «Adi macht halt einfach super Songs, er ist ein Hitschreiber», sagt Gitarrist Meisel, «das schleckt keine Geiss weg». So sieht es auch Drummer Gut: «Ich wusste das eigentlich schon mit 15 oder 16 Jahren, damals war ich allerdings gerade in meiner Punk-Phase und hielt mich noch für zu cool dafür. Es sind einfach gute Popsongs.» Siebers Stärke sei es, so Keyboarder Gusset, «Kontraste einzufangen und dadurch eine gewisse Komplexität zu erschaffen, die die Musik langfristig hörbar und interessant macht».

«Chemie stimmt wieder»

Und dann ist da natürlich noch der unverkennbare Lovebugs-Sound, der auch mit der neuen Besetzung nichts an Wiedererkennungswert eingebüsst hat – das lässt sich nach dem ersten Reinhören ins neue Album, besonders aber nach den Eindrücken der ersten Bühnenprobe schon jetzt sagen. «Für uns, die wir schon lange dabei sind, fühlt es sich schon sehr anders an, einfach weil wir mit anderen Musikern spielen», sagt der 2001 dazugestossene Bassist Senn. Für die ganz grossen Kenner gebe es durch die neuen Impulse sicher ein paar freudige Überraschungen zu hören. Für Sieber klingt die Band «vielleicht mehr denn je nach Lovebugs» – nicht zuletzt, weil die Chemie wieder besser stimme als beim letzten Album vor sieben Jahren.

So seien denn auch die Songs des neuen Albums «Heartbreak City» vor allem im gemeinsamen Musizieren entstanden. «Am Anfang habe ich schon relativ ausgereiftes Material mitgebracht», schildert Sieber den kreativen Prozess. «Irgendwann haben wir dann aber gemerkt, dass es einfach besser wird, wenn wir die Songs zusammen erfinden.» Will heissen: Text, Akkorde und Melodie kommen vom Frontmann, der Rest ergibt sich im Band-Setting. Dieses Rezept scheint zu funktionieren – und zwar nicht nur bei den neuen Liedern, wie Meisel erzählt: «Man könnte ja meinen, dass Adi und Flo bei den alten Hits mit der Lupe hinter dir stehen und jeden Ton genauso wie früher haben wollen.» Das sei aber überhaupt nicht so gewesen, ganz im Gegenteil. «Wir konnten uns auch bei den alten Songs individuell einbringen, was sehr angenehm war.»

Interessant dabei: Um sich dem Band-Repertoire richtig zu nähern, brauchten die neuen Lovebugs Zeit. «Bei der ersten Schnupper-Session in der neuen Besetzung haben wir ein paar alte Songs ausgewählt», sagt Sieber – «und haben relativ schnell gemerkt, dass wir das alte Material völlig vergessen und uns erst im neuen finden müssen.» Erst danach konnten die Lovebugs entscheiden, welche Hits aus dem Bandkatalog zu den frischen Nummern und somit auf die Setliste für die bevorstehende Konzerttour passen. Welche das sind, wollten sie beim Probebesuch noch nicht verraten. «Das werden wir dann beim Konzert sehen», lacht Senn.

Eine Prognose für das Comeback-Konzert der Lovebugs am 26. April in der Kuppel darf nach den Probeeindrücken schon gewagt werden: Es wird gut, und es wird laut. «Wir müssen schauen, dass wir nie unter die 100-Dezibel-Marke fallen», ist Sieber – mit leichtem Grinsen – zu hören. «O. k.», entgegnet der Tonmeister, «dann müssen wir einfach vertraglich festhalten, wer am Schluss die Entschädigung zahlt.» Darauf Sieber: «Im Notfall können wir ja auch einfach eine Zahl drüberkleben.»

Die Lovebugs sind zurück, mit neuen Impulsen – und dem noch immer gleichen Charme, der sie zu einer der grössten Basler Bands der letzten Jahrzehnte gemacht hat.

Lovebugs: «Heartbreak City», erscheint am 11. April 2025. Konzerte in der Kuppel Basel am 26. April (ausverkauft) und am 8. November 2025.