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Badminton im Sihltal
Weshalb zwei Nationalspieler in der NLB für Adliswil antreten

Sportcenter Oro, Thalmatt. 13. November 2023. Joel König (links) und Julien Scheiwiller (beide Badminton Club Adliswil). Badminton. Nationalliga B. Foto: Stefan Kleiser
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Vom 7. bis zum 9. Dezember werden Joel König und Julien Scheiwiller in Milton Keynes für die Schweiz um ein Ticket an der Team-EM-Endrunde kämpfen. In der Weltrangliste belegen sie die Positionen 158 und 171, sind also so weit vorne wie noch nie – im Juli des letzten Jahres waren es noch die Plätze 223 und 362. «Ich habe viele Fortschritte im taktischen und mentalen Bereich erzielt», sagt König. «Ich kann ein höheres Tempo spielen als vor zwei Jahren», meint Scheiwiller.

Wie sich das anfühlt mit dem neuen Ranking? «Fast doppelt so gut», schmunzelt Joel König. So gut klassiert zu sein, «das motiviert schon». Die 400 besten Badmintonspieler der Welt «können alle spielen», ergänzt Julien Scheiwiller. «Man ist nur so gut wie im letzten Spiel. Aber es gibt diese Phasen, in denen du mehr der knappen Matches gewinnst.» So eine Phase ist jetzt. Warum dies so sei, sei schwierig zu sagen, sinniert Scheiwiller. Hauptsache, es ist so.

Der beste Teamspirit

So gut wie nie: Doch in der heimischen Liga haben die beiden Nationalspieler ihre Lizenz in einem NLB-Verein gelöst – im Badminton Club Adliswil. Auch nach dem Abstieg aus der NLA im Frühjahr sind der 28-jährige König und der 24-jährige Scheiwiller den Sihltalern treu geblieben. «Alle sind gegen uns extramotiviert», erzählt Scheiwiller, «sie haben nicht oft die Chance, gegen einen Nationalspieler anzutreten.» Gefordert wurden die Nummern 2 und 4 der Schweiz bei ihren bisherigen Einsätzen nicht.

«In Adliswil hat das Gesamtpaket, wie ich meine Karriere als Sportler weiterbringen kann, gepasst.»

Badminton-Nationalspieler Joel König

«Es spricht für Adliswil, wenn sie zwei Nationalspieler halten können. Das heisst, dass es uns gefallen hat», sagt Scheiwiller, der 2022 ins Sihltal wechselte, um beim damaligen NLA-Aufsteiger auf einer besseren Position spielen zu können als in seinem Ausbildungsverein Uzwil. Dort war er nur die Nummer 3. «Obwohl wir mit Adliswil die meisten Spiele verloren haben, waren wir vielleicht doch die Mannschaft mit dem besten Teamspirit», blickt Scheiwiller auf die letzte Saison zurück.

«Ich bin gern länger in einem Verein», berichtet Joel König, ebenfalls seit letztem Sommer im BCA. «Wir sind ja Einzelsportler. Im Team zu spielen, ist sozial. Das ist toll. Du hast einen Verein hinter dir und Mitglieder, die dich unterstützen.» Adliswil leiste tolle Arbeit im Nachwuchs und organisiere viele Events. «Der Verein ist engagiert.» Er habe andere Angebote gehabt, verrät König. «Aber in Adliswil hat das Gesamtpaket, wie ich meine Karriere als Sportler weiterbringen kann, gepasst.»

Trotzdem NLA-Einsätze

Viele seien überrascht, dass er in der Nationalliga B spiele, erzählt Scheiwiller. Wenn er die Gründe erkläre, verstünden aber alle den Entscheid. «Gute Matches sind mir immer noch wichtig», betont er. Und die hat er auch, und das nicht nur an internationalen Turnieren. Mit einer Lizenz Plus darf Scheiwiller auch achtmal in der Nationalliga A mitmachen – für den BC Zürich. «Priorität hat aber Adliswil.» Auch Joel König hat eine Lizenz Plus gelöst – im NLA-Verein Trogen-Speicher.

Es sei nicht ihr langfristiger Plan, in der NLB zu spielen, sagen die Nationalspieler. Sondern mit Adliswil wieder in der NLA anzutreten. «Das Ziel ist es, mit Adliswil sofort wieder aufzusteigen», sagt König. Über die Details ihres Vertrages wollen König und Scheiwiller nicht sprechen.

Für den Club aus dem Sihltal lohnt sich das Engagement allemal. Zwei Partien vor Ende der Vorrunde liegt Adliswil in der NLB-Ostgruppe auf dem 1. Platz – auch dank fünf Siegen in fünf Einzeln von König und Scheiwiller.