Baden in ZürichSP fordert Gratisduschen am Zürichsee
Die Stadt soll am See auch ausserhalb der Schwimmbäder öffentliche Gratisduschen installieren. Der SP-Vorstoss dürfte im Stadtparlament gute Chancen haben.
Die Zürcher Stadtregierung soll prüfen, mehr öffentliche und kostenlose Duschen ausserhalb der Schwimmbäder am See zur Verfügung zu stellen. Dies verlangt ein Postulat, das die SP-Gemeinderätinnen und -räte Severin Meier, Anna Graff und Matthias Renggli am Mittwoch im Zürcher Stadtparlament eingereicht haben.
Unter anderem beim Zürichhorn, bei der Rentenwiese, der Landiwiese oder der GZ-Wiese in Wollishofen badeten in den Sommermonaten jeweils zahlreiche Menschen im See, heisst es im Vorstoss. Bedauerlicherweise gebe es an diesen Orten aber keine Duschen.
Das Problem mit den Entenflöhen
Obwohl der Zürichsee grundsätzlich sauber sei, werde das Wasser im Sommer an gewissen Stellen trüb, was das Duschen nach dem Baden für viele wünschenswert mache. «Gerade angesichts immer wieder auftretender Entenflöhe im See wird das Abduschen empfohlen, um Hautreizungen vorzubeugen», schreiben die SP-Politikerinnen und -Politiker. Dass Duschen erwünscht sind, zeige nur schon deren Präsenz in den kostenpflichtigen Badeanstalten am Zürichsee.
Vorbild Neuenburg
Mittlerweile bereicherten Einrichtungen wie gratis nutzbare Grillstationen und Fitnessanlagen das Leben im öffentlichen Raum in Zürich. Diese Belebung sollte fortgeführt werden, heisst es im Postulat weiter. Das Aufstellen von Gratisduschen sei eine einfach umzusetzende Massnahme, um die Aufenthaltsqualität am See zu steigern. In Neuenburg gebe es bereits solche Gratisduschen am See. Nichts spreche dagegen, dies auch in Zürich zu tun.
Die SP reagiert damit nicht zuletzt auf ein Plädoyer dieser Redaktion für Gratisduschen am Zürichsee, wie Severin Meier auf Anfrage sagt.
Er zeigt sich zuversichtlich, dass der Vorstoss im Stadtparlament eine Mehrheit finden wird. Es gebe positive Rückmeldungen aus anderen Parteien. Optimistisch stimme ihn zudem, dass ähnliche See- und Fluss-Postulate in der Vergangenheit jeweils komfortable Mehrheiten erreichten, so etwa jenes zur Verlängerung der Seepromenade beim Tiefenbrunnen oder der Vorstoss zu besseren Verweilmöglichkeiten an der Limmat.
Kosten laut SP «überschaubar»
Die Kosten einiger zusätzlicher Duschen seien überschaubar im Vergleich zum grossen Nutzen, den die Zürcher Bevölkerung davon habe, ist Meier überzeugt.
Bei einer Überweisung des Postulats werde dieses von den zuständigen Dienstabteilungen geprüft und fristgerecht beantwortet, heisst es auf Anfrage bei der Stadtverwaltung. Inhaltlich könne man noch nicht Stellung nehmen, um dem politischen Prozess nicht vorzugreifen.
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